Glauben Sie, vom Leben enttäuscht worden zu sein, weil niemand da ist, der Sie versteht und schätzt, niemand, der sich um Sie kümmert — weil in Ihrem großen Bekanntenkreis niemand den Wunsch nach engerer Freundschaft mit Ihnen durchblicken ließ? Interessanterweise schließen diese Klagen oft die Bemerkung ein, daß der Betreffende selbst niemals jemanden gefunden habe, der in ihm den Wunsch nach der Freundschaft eines anderen geweckt hätte.
Das menschliche Leben kann ziemlich trostlos und unbefriedigend werden, wenn in ihm der menschliche Umgang fehlt, der die natürliche Folge davon ist, daß man die Empfindungen und Ansichten eines anderen in gewissem Grade teilt. Solch eine innere Verwandtschaft kann die Genugtuung gegenseitigen Vertrauens, herzlichen Interesses und der Freundschaft in unser Leben bringen.
Doch warum sollte es uns je an dieser Befriedigung fehlen? Sicherlich ist es beglückend zu empfinden, daß andere uns schätzen und lieben, doch ist es nicht ebenso befriedigend, Freunde zu haben, die wir wirklich schätzen und lieben? Was kann dann der Entwicklung echter Kameradschaft und der Freude an ihr im Wege stehen?
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