Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjen s'aiens. offenbart die geistigen Gesetze, die alle gegenseitigen Beziehungen beherrschen, die Gesetze, die dafür sorgen, daß alle Ideen in Gottes wunderbarem Universum in Ordnung und Harmonie miteinander verbunden sind. Da es im Bereich moderner menschlicher Begriffe in mentaler wie physischer Hinsicht viele Fälle unharmonischer und erschütterter Beziehungen gibt, ist es ein Segen zu erkennen, daß die geistigen Kräfte, die das Universum und seine Ideen in freudiger Harmonie zusammenhalten, von der Menschheit verstanden und genutzt werden können.
Ein Mann, der an einer schmerzhaften Verschiebung der Rückenwirbel litt, bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe. Sie lenkte die Aufmerksamkeit des Patienten auf die bemerkenswerte, umfassende Erklärung, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gibt: „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft sind Eigenschaften des Gemüts. Sie gehören dem göttlichen Prinzip an und halten das Gleichgewicht jener Gedankenkraft aufrecht, die die Erde in ihre Bahn hinaussandte und zu der stolzen Woge sagte:, Bis hierher. .. und nicht weiter.‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 124;
Der Patient erhielt die stärkende Zusicherung, daß das göttliche Prinzip das Gleichgewicht eines jeden Lebewesens aufrechterhält. Er erhaschte einen Schimmer von der Tatsache, daß jede Idee jeder mit ihr verbundenen Idee vollendet angepaßt ist und daß die Kraft, die diese vollkommene Verbindung aufrechterhält, allmächtig ist, ein Gesetz, dessen Macht so umfassend ist, daß es einen Planeten in seiner Bahn hält und die Gezeiten im Meer beherrscht. War dieses göttliche Gesetz, der Wille Gottes, nicht mächtig genug, um ein falsches Bild von einer erschütterten Beziehung, verrenktes Rückgrat genannt, im Denken und in der Kundwerdung auszulöschen? O doch. Die Heilung ließ nicht lange auf sich warten.
Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft! Im Bereich der Physik beschreiben diese Begriffe die Kräfte, die das materielle Universum zusammenhalten und ihm Gleichgewicht und Stabilität verleihen. In Gottes Universum der geistigen Wirklichkeit sind sie, wie uns Mrs. Eddy sagt, „Eigenschaften des Gemüts“. Geistig betrachtet beherrschen sie die Beziehungen und die gegenseitige Anziehung der höchsten Ideen Gottes, wie auch der unendlich kleinen Teilchen des Universums. Sie beschreiben die unwandelbare Beziehung zwischen Gott und Mensch und zwischen dem Menschen und seinen Mitmenschen. Ein Blick auf Definitionen in Wörterbüchern weist auf Begriffe hin, die eine materielle Form und die Physik übersteigen.
Nach der englischen Definition im Wörterbuch bezieht sich „Adhäsion“ oft auf einen Vorgang oder Zustand der Hinneigung — des Kleineren zum Größeren —, auf eine feste Verbundenheit, auf Hingabe oder Treue. Ist es dann, metaphysisch betrachtet, nicht denkbar, daß Adhäsion auf die vollständige Hingabe des Menschen an Gott hinweist, auf seine völlige Verbundenheit mit seinem Schöpfer, auf seine beständige Liebe zum Prinzip und Gehorsam ihm gegenüber, auf seinen freudigen Verlaß auf die göttliche Liebe?
„Kohäsion“ hat dem Wörterbuch gemäß auf die feste Verbindung oder Einheit oder den Zusammenhalt gleichartiger Partikel oder Gegenstände Bezug. Wenn wir Kohäsion in ihrer geistigen Bedeutung betrachten, könnten wir an das harmonische Verhältnis des Menschen zu seinem Mitmenschen denken, an seine reine Liebe für alle großen und kleinen Kreaturen Gottes, an sein Bewußtsein der Einheit mit anderen Ideen der Gottesschöpfung, an die gut aufgebaute Harmonie und Einheit seiner Auffassung mit der anderer Menschen — und all das wird von der alles regierenden und einigenden Herrschaft des einen Gemüts erhalten.
„Anziehungskraft“ wird oft als die Kraft erklärt, die den gegenseitigen Abstand zweier Körper zu verkleinern sucht, als eine anziehende Kraft, wie sie im Falle der Schwerkraft von einem Gegenstand auf einen anderen ausgeübt wird oder in der Affinität zweier Substanzen zum Ausdruck kommt. Könnte dies nicht, in metaphysischer Hinsicht, auf die unwiderstehliche Anziehungskraft und Herrschaft hindeuten, die Gott über Seine Ideen in Seinem ganzen Universum ausübt, auf den Vater-Mutter Gott, der alle Seine Ideen immerdar liebevoll umfängt und sie in vollkommener Harmonie und im richtigen Verhältnis zueinander erhält?
Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes. Das Weisen der Nadel auf den Pol ist ein Sinnbild dieser allumfassenden Kraft oder Anziehung Gottes, des göttlichen Gemüts.“ S. 102;
Somit erlangen wir durch die Betrachtung der Begriffe Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft eine Vorstellung von den fundamentalen Bindungen, die für das Verhältnis des Menschen zu Gott, für das Verhältnis des Menschen zu seinem Mitmenschen und für das Verhältnis Gottes zum Menschen bestimmend sind. Jesus zeugte für diese grundlegenden Gesetze, als er erklärte, daß die größten Gebote darin bestünden, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte und seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben. Wir können in der Tat viele schöne Bibelstellen finden, in denen von diesen grundlegenden Kräften die Rede ist.
In der folgenden Stelle aus Jesaja wird uns gesagt, wieviel Segen dem Menschen daraus erwächst, wenn er sich an Gott hält: „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt sich auf dich.“ Jes. 26:3; Wir stellen fest, daß Paulus die Philipper dringend ermahnt zusammenzuhalten: „Machet meine Freude völlig und seid eines Sinnes, habt gleiche Liebe, seid einmütig und einhellig.“ Phil. 2:2; Und die Anziehungskraft der göttlichen Liebe wird in den folgenden Zeilen Jeremias liebevoll beschrieben: „Der Herr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Jer. 31:3;
Mit den Zusicherungen dieser Gesetze ausgerüstet, können wir es mit den Suggestionen aufnehmen, daß die Beziehungen der Menschen heute besonderer Beanspruchung und Belastung ausgesetzt seien — Suggestionen, die aus dem Versuch des Irrtums, den Anforderungen der Wahrheit zu widerstehen, geboren werden. Wir können der Menschheit helfen, ihren Begriff von Brüderschaft zu vervollkommnen. Wir brauchen uns nicht zu ängstigen, wenn auch das Böse einen Mangel an Zusammenhalt verkündet und behauptet, daß es eine Kluft zwischen den Generationen gebe, die die Eltern von den Kindern und Erwachsene von der Jugend trenne; daß es eine Kluft zwischen den Minderbemittelten und den Begüterten gebe, die durch Mißgunst auf der einen Seite und durch Härte auf der anderen hervorgerufen werde, und daß die Beziehungen zwischen den reichen und armen Ländern oft von Enttäuschung und Mißverständnis gekennzeichnet seien.
Es wird behauptet, der Frieden unter den Atommächten hänge von einem „Gleichgewicht des Schreckens“ ab, wobei jede Seite sich von Furcht leiten und die gemeinsamen Interessen der Menschheit unbeachtet lasse, während sie mörderische Waffen aufzuhäufen suche. Die Erregung, die heute durch die schnelle Nachrichtenübertragung verursacht wird, und die unmittelbaren Schlüsse, die in Fernsehkommentaren gezogen werden, scheinen die menschlichen Beziehungen noch schwieriger und gespannter zu gestalten.
Indessen erweckt der Zusammenbruch der Dogmen und des Mystizismus die Vorstellung, daß es entweder keinen Gott mit ewigen Armen der Liebe gebe oder daß das Prinzip des Universums nicht erkennbar sei. Und an der ökologischen Front wird behauptet, daß die Menschen nicht mehr in rechter Beziehung zu ihrer Umgebung stünden und daß sie aufgrund ihres Verhältnisses zur Umwelt nervös und unglücklich seien, diese sogar verschmutzten und allmählich unbewohnbar machten. „Um diese Probleme konstruktiv anzupacken“, schreibt ein Biologe, „müssen wir die komplizierte Wechselwirkung zwischen dem Menschen, seiner Technologie und seiner Umwelt besser verstehen lernen.“ „So Human an Animal“ von René Dubos, S. 27.
Das sterbliche Denken, das angestrengt Forschungen anstellt, versucht diese Krise der wechselseitigen Kommunikation und Beziehung zu erklären und zu lösen. Doch der menschliche Verstand, wenn er sich auf etwas Geringeres als das göttliche Gesetz und die geistige Intelligenz gründet, bietet nur vorübergehende Lösungen. Er begreift nicht, daß das, was er vor sich hat, eigentlich nur Irrtum ist, der aufgedeckt und mit einem heftigen Ruck an die Oberfläche gebracht wurde — Irrtum, der einer bestürzten Menschheit zuruft, daß der Materialismus angeblich wirklich sei, und anarchistische Erschütterungen verkündet, der erklärt, daß die Brüderschaft in die Brüche gegangen und Gott belanglos geworden sei oder nicht existiere. Doch die Wahrheit ist verfügbar, um dieses Geschrei zum Schweigen zu bringen.
Im menschlichen Bereich müssen viele notwendige und dringliche Schritte unternommen werden, um die Kluft des Mißverständnisses zu überbrücken, um unter den Völkern Frieden zu stiften, um Barmherzigkeit zu üben und die Unterdrückten aufzurichten. All diesem liegen die geistigen Gesetze zugrunde, die die gegenseitigen Beziehungen festigen und zu den rechten menschlichen Schritten anspornen. Die Zehn Gebote fordern vom Menschen Treue zu Gott und Pflichterfüllung gegenüber seinen Mitmenschen. Die Seligpreisungen enthüllen die Segnungen, die aus dieser Treue und Pflichterfüllung erwachsen. Wenn die geistigen Gesetze, die den Eigenschaften des Gemüts — Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft — innewohnen, angewandt werden, verneinen sie die Existenz einer jeden zerstörerischen Macht; sie löschen den Mesmerismus der falschen Anziehungskraft aus und heben die entzweiende Wirkung vieler Gemüter auf.
So tritt zum Beispiel die Nichtigkeit der gegenwärtigen Rauschgift-Kultur in Erscheinung, wenn erkannt wird, daß keine leblose und wirkungslose Materie — wenn ihr auch durch den weitverbreiteten Glauben an die Kraft der Rauschmittel scheinbar Energie verliehen wird — die Anziehungskraft der göttlichen Liebe, die Macht, die wahrlich die Sterne in ihrer Bahn hält, auslöschen oder sie übertreffen kann.
Ebenso läßt sich beweisen, daß es keine Kluft zwischen den Generationen gibt, keine Vorurteile gegen eine bestimmte Kultur oder Rasse, keine Unterschiede in den Errungenschaften, wenn erkannt wird, daß in Wirklichkeit alle Ideen Gottes, durch die göttliche Intelligenz angetrieben, in der Brüderschaft des einen Gemüts zum Guten zusammenarbeiten. Und in dem Verhältnis, wie wir begreifen, daß alle in Wirklichkeit Ideen Gottes sind, auf ewig mit der Wahrheit verwachsen, können wir den Menschen helfen, zu beweisen, daß kein falscher Einfluß von Unwissenheit oder Hoffnungslosigkeit sie dazu veranlassen kann, in ihrer Treue gegen ihren Schöpfer nachzulassen — in ihrer Liebe zum Prinzip, in ihrem Drang zu rechtschaffenem Verhalten, in ihrem Verlangen nach einer beweisbaren Religion und in ihrer Begeisterung, einen erkennbaren Gott zu entdecken.
Kann der Mensch seine rechte Beziehung zu seiner Umwelt verlieren, wenn die Kräfte, auf denen er in Wirklichkeit ewiglich wandelt, die wohltätigen Gesetze des Geistes sind und wenn sein Heim sich in der unverdorbenen Atmosphäre der Seele befindet? Doch diese Wahrheiten müssen erkannt und gelebt werden.
Was den Menschen heute not tut, ist also, der ganzen Menschheit die geistigen Ideen zu verkünden, die die verworrenen Pläne dieses Zeitalters und seinen Glauben an viele Gemütter — dieses weltweite Gefühl der Unruhe, diesen mesmerischen Zug zu trügerischem Materialismus hin und diesen Hang, falschen Göttern zu dienen — zunichte machen. Im Verfolg dieser dringenden Forderung wird Die Mutterkirche dazu aufgerufen, die wahren Beziehungen und die wohltätige Anziehungskraft in zunehmendem Maße praktisch unter Beweis zu stellen, indem sie ihre weltweite Mitgliedschaft liebevoll umfängt und sich voll Erbarmen an die ganze Menschheit wendet. Die Gesetze konstruktiver Beziehungen sind immerdar gegenwärtig und halten Die Mutterkirche und ihre vielen Zweigkirchen in einer kollektiven Einheit des Zwecks und Handelns zusammen.
Dadurch, daß die Kirche Christi, Wissenschafter, die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Gesetze lenkt, die die gesamte Schöpfung Gottes zu einer Familie werden lassen und die unzerstörbare Einheit des Menschen mit Gott geltend machen, verkörpert sie in der Tat die Anziehungskraft, die die Gottheit auf ihre geliebten Söhne und Töchter ausübt, und symbolisiert die „allumfassende Kraft“ des Gemüts. Diese Botschaft harmonischer Einmütigkeit wird durch die Zeitschriften, die Gottesdienste, die Vorträge — durch all die mannigfaltigen Unternehmungen der Kirche — und durch die Demonstrationen der einzelnen Christlichen Wissenschafter vermittelt.
Das Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft, das in Boston im Bau ist, wird jetzt die dienende Mission Der Mutterkirche intensivieren und die Fähigkeit der Kirche Christi, Wissenschafter, den Nöten dieses Zeitalters zu begegnen, steigern. Die geistigen Eigenschaften Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft haben sich ganz gewiß auf die Aufrechterhaltung harmonischer Beziehungen hinsichtlich der Planung und Entfaltung dieses großen Unternehmens der Hilfsbereitschaft ausgewirkt. Wenn wir in unserem Verständnis und in der Demonstration dieser geistigen Eigenschaften höher steigen, werden sie dieses segensreiche Zentrum in allen seinen Entwicklungsphasen stützen und den ungehinderten Fortschritt sicherstellen — in Übereinstimmung mit den geistigen Vorsätzen und getreu dem Prinzip.
Indem Die Mutterkirche der Menschheit hilft, ihre Auffassung von dem, was alle Beziehungen festigt, zu verbessern, ebnet sie den Weg zu glücklicheren Verbindungen und zu fruchtbarerer Gemeinschaft in jedem Bereich des menschlichen Lebens. Sie deckt die vorgetäuschte Anziehungskraft der Materie, auf die allzu großer Nachdruck gelegt wird, auf. Sie enthüllt, daß es tatsächlich ein wohltätiges Prinzip gibt, das für alle Ideen, die großen und kleinen, sorgt. Auf diese Weise trägt Die Mutterkirche dazu bei, den dringlichen Nöten der Welt zu begegnen — dem Bedürfnis nach einem erkennbaren, anbetungswürdigen Gott, dem Bedürfnis nach größerer Harmonie zwischen Menschen und Völkern, dem Bedürfnis nach einem gesünderen Verhältnis zwischen den Menschen und ihrer Umwelt.
Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben
und in ihren Sinn schreiben,
und sie sollen mein Volk sein,
und ich will ihr Gott sein.
Jeremia 31:33
