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Die Ansprüche der Vererbung aufheben

Aus der Dezember 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„In der Wissenschaft ist der Mensch der Sprößling des Geistes“, schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit. „Das Schöne, das Gute und das Reine sind seine Ahnen. Sein Ursprung liegt nicht im tierischen Instinkt wie der Ursprung der Sterblichen, noch geht der Mensch durch materielle Zustände hindurch, ehe er die Intelligenz erreicht. Geist ist seine ursprüngliche und endgültige Quelle des Seins; Gott ist sein Vater, und Leben ist das Gesetz seines Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 63; Können wir jemals wieder die Knechtschaft irgendeines angeblichen Gesetzes von Vererbung fürchten, wenn wir diese geistige Erklärung verstehen?

Ein Mann, den ich gut kenne, wurde als Kind bei einer Familie in Pflege gegeben, da seine Eltern an Schwindsucht litten. In seiner Studienzeit wurde er von der gleichen gefürchteten Krankheit heimgesucht, die seinen Eltern das Leben gekostet hatte. Das städtische Gesundheitsamt forderte ihn auf, das College zu verlassen. Zügelloses Leben, übermäßiges Trinken und Rauchen als Reaktion auf seine Enttäuschungen wurden in seinem Leben zur Regel. Er plante Selbstmord.

Da erzählte ihm ein Studienkollege von einem Buch mit dem Titel Wissenschaft und Gesundheit, das, wie es hieß, Leute geheilt hatte. Der junge Mann kaufte in einem Antiquariat ein Exemplar dieses Buches für 75 Cent. Was er las, verblüffte ihn zunächst, aber er klammerte sich verzweifelt an dieses Lehrbuch, und schließlich wurde sein dringendes Verlangen nach Hilfe erfüllt. Er fand jemanden, der ihm einiges von der Christlichen Wissenschaft erklären konnte, und Verwandte nahmen ihn in ihr Heim auf, damit er in Ruhe studieren konnte. Jetzt interessierte ihn nichts anderes im Leben als allein dieser kostbare Band, und er ging diesem Interesse beständig nach.

Eine große geistige Läuterung folgte. Der junge Mann lernte nach und nach Gott zu verstehen und sich mit kindlichem Vertrauen auf Ihn zu verlassen. Nachdem er ein Jahr lang mit den sterblichen Annahmen heftig gerungen hatte, dämmerte die göttliche Liebe in seinem Bewußtsein auf. Die göttliche Metaphysik hatte das Urteil der Ärzte vollkommen ausgelöscht. Er fühlte sich wie neugeboren. Später wurde seine Heilung bestätigt, als er sich um eine Lebensversicherung bewarb. Sein Krankenbericht zeigte, daß er von erblicher Schwindsucht, die beide Lungenflügel schwer in Mitleidenschaft gezogen hatte, völlig genesen war. Er war allein durch geistige Mittel wieder vollkommen gesund geworden.

Das Wissen, daß der wirkliche Mensch im göttlichen Gemüt lebt und sein Sein hat, wo jeder wahre Begriff von der schöpferischen Liebe geformt und erhalten wird, änderte und heilte die falschen Auffassungen, die dieser junge Mann früher hatte. Die grausamen Widersinnigkeiten des menschlichen Lebens wurden null und nichtig gemacht, als er geistig erkannte, daß sein wahres Sein von keiner materiellen, erblichen Annahme gestaltet wurde. Er lernte, daß das Ebenbild Gottes nur Reinheit, Gesundheit und Heiligkeit erbt und daß es kein Vererbungsgesetz gibt außer dem göttlichen Gesetz, das erklärt, daß die geistige Substanz die Wesenheit des Menschen als des Kindes Gottes ausmacht.

In der Bibel heißt es, daß jeder einzelne „zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe“ 1. Petr. 1:4; berufen worden ist, und ist das nicht das gesetzmäßige Erbe der Kinder Gottes? Für sie gibt es keine Stadien des sterblichen Traumes von Geburt, Wachstum, Reife, Verfall oder Tod; deshalb besitzen sie kein Merkmal der Erblichkeit, was das Fleisch anbelangt. Das Ebenbild Gottes erbt nur Vollkommenheit und Gesundheit, und in diesem geistigen Licht müssen wir erkennen, daß niemand ein Opfer irgendeines Gesetzes von sterblicher Übertragung sein kann.

Als Christus Jesus gefragt wurde, ob der Mann, der von Geburt an blind war, wegen seiner eigenen Sünde oder der Sünden seiner Eltern leide, verwarf er beide Möglichkeiten aufgrund des unveränderlichen Gesetzes des Geistes, und als Zeichen für Gottes Gesetz der Vererbung schenkte er dem Mann das Augenlicht. Dieses Gesetz steht allen zur Verfügung und ist für alle wirksam. Die Materie — entweder als Eltern oder Kind — hatte nichts mit Jesu Auffassung vom Menschen zu tun. Er wußte, daß das Ebenbild Gottes weder von der Materie geschaffen noch von ihr verletzt wird.

Besteht ein Anspruch, daß man mit dem Temperament oder der Verfassung seiner Mutter oder seines Vaters geboren wurde? Wenn ja, dann wollen wir dies berichtigen, indem wir uns für die Fortdauer des geistigen Seins entscheiden. Wir müssen uns und jedes Kind als den Sprößling des Geistes betrachten, nicht dafür vorgesehen, einem festgelegten, sterblichen Muster nach dem Motto „Wie der Vater, so der Sohn“ zu folgen.

Die richtige Idee vom Menschen wird für die menschliche Anschauung in dem Maße in Erscheinung treten, wie wir die göttliche Regel erfüllen und die Christliche Wissenschaft auf jedes menschliche Bedürfnis anwenden. Wenn wir das wahre geistige Ebenbild erfassen und zum Ausdruck bringen wollen, müssen wir unser Denken von dem persönlichen Begriff vom Selbst abwenden. Auf diese Weise kann jeder die Schranken der Sterblichkeit abwerfen und die wahre Beziehung des Menschen zu seinem himmlischen Vater demonstrieren.

Die Christlichen Wissenschafter haben das einzigartige Vorrecht, der Menschheit in dieser Hinsicht zu helfen. Sie wurden durch die Wissenschaft des Gemüts-Heilens mit einer wirksamen Waffe ausgerüstet, die in der Macht des immer gegenwärtigen Christus besteht, die Lüge aller falschen Gesetze zu vernichten. In dem Maße, wie wir uns an die absolute Christliche Wissenschaft halten, wenn wir es mit der falschen Lehre von Vererbung zu tun haben, beweisen wir, daß in Wirklichkeit die Reinheit Gottes das Erbe jedes Menschen ist. Solche Heilarbeit wirkt sich hilfreich zum Wohle aller Kinder aus.

Das von der göttlichen Liebe erschaffene Kind kennt nur die Wirklichkeit der schöpferischen Substanz, die göttliche Intelligenz, Gott oder Gemüt genannt. Es kann sich unmöglich der Leiden des Fleisches bewußt sein. In dem Buch Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Finsternis und Zweifel halten den Gedanken gefangen, solange er die Schöpfung auf Materialität gründet.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 551. Die Christliche Wissenschaft durchdringt diese geistige Finsternis und zeigt uns, wie wir den Traum der sterblichen Annahme durchbrechen können, der so oft in der tragischen Wiederkehr von Krankheiten zum Ausdruck kommt. Die Übertragung menschlicher Gedanken von einer Generation auf die andere kann geändert werden, wenn sich das dahinterstehende Denken ändert. Es ist sehr wichtig, daß wir uns der ewigen Herrschaft Gottes, die die ununterbrochenen Glieder des harmonischen Seins ganz natürlich aufzeigt, mehr bewußt werden, und wir müssen den Annahmen des Fleisches, die behaupten, Alleinherrschaft über hilflose Nachkommen zu haben, unsere innere Zustimmung entziehen.

Die ganze Annahme von sterblicher Geburt muß aufgehoben und durch die Tatsachen des unsterblichen Seins ersetzt werden. Wir tun dies, wenn wir uns selbst ein Gesetz sind, indem wir verstehen, daß Gott von jeher das einzige Gemüt, der einzige Schöpfer gewesen ist, trotz allem, was in bezug auf die gegenwärtigen und vergangenen Generationen der Sterblichen behauptet wird.

Die Christliche Wissenschaft drückt sich darin aus, daß das göttliche Gesetz für das menschliche Verständnis in Erscheinung tritt; und mit diesem neugewonnenen Begriff von Gesetz finden wir die wahre christliche Selbstheit des einzelnen.

Das wahre Erbe geht nie verloren. Man kann es nur der Annahme nach aus den Augen verlieren. Wer dieses Erbe wieder geltend machen will, muß es unablässig und eifrig beanspruchen und darauf achten, daß er die scheinbare Ursächlichkeit des Irrtums zurückweist und mit der Wahrheit des Seins null und nichtig macht. Lassen Sie uns alle zu der Erkenntnis kommen, daß wir der Mensch, das unsterbliche Ebenbild Gottes, sind und hier und jetzt der Herrschaft des elterlichen, göttlichen Gemüts unterstehen. Groß in der Tat ist der Segen, der dem Menschen aufgrund seines göttlichen Ursprungs erwächst. Groß ist auch unser Vorrecht, in unserem Leben die umgestaltende und heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft zu beweisen.

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