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[Urtext in deutscher Sprache]

Ein Leben in Christus — Endziel aller Menschen

Aus der März 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn man das Leben vom Religiösen aus betrachtet, wird man bald erkennen, daß alles wahre Trachten und Streben der Welt auf ein Endziel gerichtet ist. Aber für viele bedeutet dieses Endziel ein Paradies oder Reich Gottes, das in weiter Ferne liegt. Diese unklare Vorstellung bewirkt Unsicherheit und unwillkürliche Furcht vor mangelnder Erfüllung.

Christus Jesus lehrt uns hingegen, daß das Ziel, das wir anstreben, nicht in weiter Ferne liegt. Als die Pharisäer ihn fragten, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Luk. 17:20, 21; Damit sagte er, daß alles, wonach wir suchen, in uns ist, daß wir nahe am Ziel sind und daß die Schöpfung Gottes fertig ist.

Dies bedeutet jedoch nicht, daß wir müßig dahinleben sollen, weil schon alles getan ist. Nur mit dem geistigen Sinn können wir das „Reich in uns“ wahrnehmen. Jesu Worte versichern uns, daß wir die Fähigkeit bereits besitzen, den geistigen Sinn zur Entfaltung zu bringen, der uns das Reich Gottes gewahr werden läßt. Aber um dies zu tun, müssen wir das, was wir von Seiner Wesenheit verstanden haben, in die Tat umsetzen. Wie Mrs. Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit, das das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft ist, schreibt: „Leben ist Ursprung und Endziel des Menschen, und es wird niemals durch den Tod erlangt, sondern es wird dadurch gewonnen, daß man auf dem Pfade der Wahrheit wandelt, sowohl vor wie nach dem, was Tod genannt wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 487; So müssen wir durch die göttliche Wissenschaft beweisen, daß wir ununterbrochen an unserem Endziel sind.

Wie können wir verstehen lernen, daß wir ununterbrochen an unserem Ziel sind? Indem wir lernen, Christus zu verstehen und auszudrücken. Es ist wichtig, die Tatsache zu erfassen, daß Jesus und der Christus nicht dasselbe sind. „Jesus ist der menschliche Mensch, Christus die göttliche Idee; daher die Dualität von Jesus, dem Christus.“ S. 473; So lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit. Der Name Jesus ist gleichbedeutend mit Josua oder Josef. Noch heute werden in einigen Ländern im romanischen Kulturkreis Knaben auf den Namen Jesus getauft. Jesus von Nazareth weilte beständig in dem Bewußtsein des Christus. Er lebte der Menschheit den Christus vorbildlich vor. Er blieb in seinem Denken beständig mit Gott, dem Vater, dem lebendigen Guten, vereint. In dieser bewußten Einheit sah er keinen Gegensatz, weil in diesem göttlichen Bewußtsein kein Raum für Gegensätzlichkeit existieren kann. Darum konnte er überzeugt lehren, daß auch seine Nachfolger, und zwar für alle Zeiten, sich dieses heilende Bewußtsein vergegenwärtigen können, wann immer sie seine Gebote halten.

Christus ist unkörperlich, die wahre Idee Gottes, die Kundwerdung des Wesens Gottes. Wenn wir die göttliche Wesensart bei unseren täglichen Aufgaben anwenden, ganz gleich, wie sie auf uns zukommen mögen, werden wir mehr und mehr eins mit Christus, dem wahren Wesen der Liebe. Wir nähern uns unserem Vater-Mutter Gott in natürlicher Weise. Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Joh. 14:6; Mit diesem Ausspruch meinte er nicht „durch mich, Jesus“, sondern „durch mich, Christus“, die Idee der Wahrheit, des Lebens und der Liebe. Die Fähigkeit, Christus zu erkennen, schlummert in jedem von uns. Wenn wir freudig, uneigennützig und verständnisvoll von unserer Liebe zu Gott wie auch zu unseren Mitmenschen geben, erwachen wir von dem Druck der Härte, der Abwehrstellung. Das ist das neue Leben in Christus.

Darum ist es für uns wichtig, uns mit Christus zu identifizieren. Wir denken vielleicht, daß es eine Anmaßung, eine Überheblichkeit sei, Christusähnlichkeit für sich zu beanspruchen. Wenn wir aber Gott als unseren Schöpfer erkennen, nehmen wir ganz natürlich unsere Gotteskindschaft wahr. Dann freuen wir uns des christlichen Bewußtseins, in dem alles licht, klar, unkompliziert ist. In dieser Wahrnehmung durchschauen wir das Trugbild einer Welt der sterblichen, materialistischen Annahmen. Irrige Annahmen lösen sich lautlos und ohne jeden Widerstand auf, wenn wir nur treu im Guten beharren und uns bewußt bleiben, daß Liebe stets der Befreier ist.

Durch die Christliche Wissenschaft können wir auch verstehen lernen, wie der Christus zu uns spricht. In dem Kapitel „Die Wissenschaft des Seins“ im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft lesen wir: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 332. Wir sehen, daß Christus zu uns spricht. Christus spricht in der Sprache, die wir verstehen. Laßt uns lernen, auf seine Stimme zu lauschen. Wenn wir gehorsam sind, dann wachsen wir in dem Verständnis, daß Gott uns jeden Augenblick liebt, segnet und erleuchtet. Ferner, Christus bringt uns Heilung. In all ihren Werken spricht Mrs. Eddy immer wieder von dem heilenden Christus. Christus, die Offenbarwerdung Gottes, ist heil, vollständig, ungeteilt.

Wenn wir bereit sind, die althergebrachte Denkweise aufzugeben und uns mit dem Christusgeist zu identifizieren, wenn wir mit der Christuserkenntnis an unsere Obliegenheiten, seien sie nun dienstlich, privat oder gesellschaftlich, herangehen und sie meistern, ebnen sich unsere täglichen Angelegenheiten. Unsere Handlungen werden ausgewogener, harmonischer. Wir werden nicht mehr so leicht erregt, und wir halten nicht länger an falschen Vorstellungen über unseren Nächsten fest. Wir sind ganz natürlich liebevoller und freudiger.

Indem wir uns vergegenwärtigen, daß wir alle in Christus, der Wahrheit, eins sind, bekunden wir brüderliche Liebe. Und das Bewußtsein brüderlicher Liebe ist immer im Jetzt. Folglich ruhen wir ununterbrochen in dem Einen, wir sind ununterbrochen am Endziel, in Gott. Welche Befriedigung liegt in dieser Zusicherung, immer in Gott, in Seinem Reich der Harmonie, zu sein, schon hier und jetzt! Durch das Anwenden der Christlichen Wissenschaft machen wir uns diese Zusicherung zu unserem bleibenden Erlebnis. Dann führen wir ein Leben in Christus, was das Endziel aller Menschen ist.

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