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Sei ein guter Zuhörer!

Aus der März 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus gab zu verstehen, daß wirkliches Lauschen weit mehr ist, als bloß Töne materiellen Ursprungs zu vernehmen. Er sagte über einige, die seinen Worten zuhörten: „Mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es auch nicht.“ Zu seinen Jüngern sagte er aber: „Selig sind ... eure Ohren, daß sie hören.“ Matth. 13:13, 16;

Gut zuzuhören ist eine Kunst an sich. Es schließt solche Eigenschaften wie Stillesein, Demut und Belehrbarkeit ein. Ein guter Zuhörer besteht nicht auf der eigenen Meinung. Er ist für neue Ideen aufgeschlossen. Sein Denken ist frei von vorgefaßten Meinungen, die ihn für neue Gesichtspunkte taub machen würden.

Wenn gutes Zuhören für den Fortschritt und die Harmonie in menschlichen Angelegenheiten wichtig ist, so ist es beim Studium und der Ausübung der Christlichen Wissenschaft noch viel wichtiger. Diese Wissenschaft lehrt, daß Gott beständig zu Seinen Kindern, Seinen Ideen, spricht und ihnen fortwährend Harmonie, Inspiration und Weisheit zuteil werden läßt. Die göttliche Stimme ist für die materiellen Sinne unhörbar, sie kann aber vernommen werden, wenn die Unrast des sterblichen Denkens gestillt und die Ruhe des geistigen Sinnes erlangt ist. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 89;

Wo ist also die Stimme Gottes? Kommt sie von weither? Müssen wir uns anstrengen, um sie zu hören? Nein, sie ist uns ebenso nahe wie unser Denken, denn wenn wir ruhig und demütig genug sind, werden die Mitteilungen des Gemüts sich in unser Denken ergießen. Der Prophet Elia mußte das lernen. Er entdeckte, daß Gott nicht durch das Getöse materieller Phänomene redete, sondern durch das „stille sanfte Sausen“ 1. Kön. 19:12; geistiger Wahrnehmung.

Wahres Lauschen ist eine Art Gebet, das die Gegenwart Gottes und die Einheit des Menschen mit Ihm erkennt, indem es zuerst das Geschrei des Eigenwillens und Geltungsbedürfnisses zum Schweigen bringt. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Um in das Herz des Gebets einzudringen, muß die Tür der irrenden Sinne verschlossen sein. Die Lippen müssen verstummen, und der Materialismus muß schweigen, auf daß der Mensch beim Geist Gehör finde, bei dem göttlichen Prinzip, der Liebe, die allen Irrtum zerstört.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 15;

Die Fähigkeit, geistig zu lauschen, wird nicht in einem Augenblick erlangt. Sie erfordert viel geduldige Übung, viel Selbstdisziplin. Wir müssen lernen, das Denken still und beharrlich auf die geistigen Tatsachen der Schöpfung gerichtet zu halten, auf die Erkenntnis, daß Gott, der eine Geist, das göttliche Prinzip unseres Daseins ist. Der persönliche Egoismus und sein Ungestüm legen sich dann allmählich, und die Erkenntnis von der Einheit des Menschen mit der unendlich ruhevollen Seele, oder dem Ego, vertieft und verstärkt sich.

Während wir lauschen lernen, mögen wir feststellen, daß das sterbliche oder fleischliche Gemüt sich dagegen wehrt. Es möchte vielleicht auf seine eigenen Gedanken hören und mit seinen eigenen Vorstellungen beschäftigt bleiben. Mrs. Eddy bezeichnet diesen falschen Einfluß als tierischen Magnetismus. Er versucht die Stimme Gottes zum Schweigen zu bringen, indem er das menschliche Denken auf geistige Irrwege führt. Er bewirkt eine Annahme von Taubheit gegenüber wirklicher Inspiration, indem er die Extreme turbulenter Aufgeregtheit oder schläfriger Untätigkeit hervorruft.

Wenn wir diesem mentalen Zustand begegnen, müssen wir ihn als eine unpersönliche Suggestion und nicht als Bestandteil unseres wirklichen Bewußtseins erkennen. Wir müssen seine Ansprüche ruhig und bestimmt verneinen und dann geistig gelassen und furchtlos auf unseren Posten des Lauschens, zu unserer Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe, zurückkehren. Aus gründlicher und praktischer Erfahrung schreibt Mrs. Eddy: „Wenn der Irrtum sich bemüht, die Wahrheit zu übertönen, dann laß das ‚stille sanfte Sausen‘ die Phänomene Gottes hervorbringen.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 249;

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Krankheit kein physischer Zustand ist, sondern das Ergebnis wirren, menschlichen Denkens, das sich auf den Körper ausgewirkt hat. Manchmal ist für eine Heilung nur die mentale Harmonie notwendig, die schlichtem, andächtigem Lauschen, der stillen Gemeinschaft mit der göttlichen Liebe, folgt. In anderen Fällen, wenn die Krankheit hartnäckig zu sein scheint, ist es erforderlich, viel und beharrlich auf Gott zu lauschen, um den verborgenen mentalen Zustand, der das Übel verursacht, aufzudecken und die spezifische Wahrheit, die ihn heilt, zu erkennen.

Christus Jesus war der beste Heiler und zugleich der erfolgreichste Zuhörer aller Zeiten. Die geistige Qualität seines Denkens hielt ihn in Einklang mit der Stimme des Gemüts und versicherte ihn der göttlichen Allmacht und Allgegenwart. Er sagte: „Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.“ Joh. 5:30. Im Denken des Meisters gab es keine materiellen Vorbehalte, keine eigennützigen Motive, nichts, was auf die Verständigung zwischen Gott und Seinem geliebten Sohn hätte störend einwirken können.

Auch bei Mrs. Eddy waren es Demut und selbstlose Liebe, die sie gedanklich so nahe an Gott heranführten, daß sie die Verfasserin wurde, durch die Er sich diesem Zeitalter offenbarte. Das göttliche Gemüt redete, und sie war die willige Zuhörerin, die das Wort des Lebens hörte und niederschrieb.

Lassen Sie uns deshalb unser Geburtsrecht der ununterbrochenen Verständigung mit dem Ursprung unseres Seins beanspruchen. Als geistige Ideen sind wir immerdar eins mit dem göttlichen Gemüt, in dem wir leben. Als Kinder Gottes haben wir das Vorrecht, die Mitteilungen des Gemüts in alle Ewigkeit zu hören. Wenn wir still und aufmerksam lauschen, wird es uns helfen, diese Tatsache hier und jetzt zu demonstrieren.

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