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Die Nöte der Welt und wie Die Mutterkirche ihnen begegnet

[Da der Christliche Wissenschafter weiß, daß alle Probleme im menschlichen Leben von mentalen Ursachen herrühren, muß er bei der Auseinandersetzung mit dem Problem der Umweltverschmutzung seine besondere Verantwortung erkennen und ihr gemäß handeln.]

Die Auseinandersetzung mit der Umweltverschmutzung

Aus der Juli 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der ernstesten Probleme, denen heute die Industrieländer, besonders in der westlichen Welt, gegenüberstehen, ist die Verschmutzung von Luft und Wasser. Vielerorts werden umfassende Programme gestartet, um mit diesem Problem fertig zu werden — das Ausmaß der Verschmutzung in Flüssen, Seen, Häfen und in der Atmosphäre im Umkreis von Großstädten zu reduzieren.

Als besorgte Bürger können wir natürlich solche Bemühungen zur Änderung dieser Situation begrüßen und unterstützen. Wir könnten wohl kaum die Verschmutzung jener Elemente, die für das menschliche Leben als am wichtigsten und notwendigsten angesehen werden, gleichgülting hinnehmen. Aber wie bei so vielen menschlichen Problemen: Sich nur mit den oberflächlichen Symptomen und den augenfälligeren Ursachen zu befassen, mag nicht ausreichen, um das Problem tatsächlich zu lösen. Das ist sehr selten der Fall. Was beim Problem der Umweltverschmutzung vonnöten ist, ist ein sorgfältigeres Forschen nach den Grundursachen.

Und hier, bei der Suche nach den fundamentalen Ursachen und bei der Darlegung wirklicher Lösungen, können die Christlichen Wissenschafter so außerordentlich viel beitragen. Wenn auch nur wenige von uns über die Erfordernisse einer gesunden Umwelt oder die Ökologie gut unterrichtet sein mögen, so wissen wir doch eine ganze Menge über mentale Ursächlichkeit und über die geistige Atmosphäre, die für unser Wachstum und unsere Entfaltung notwendig ist.

In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns.: „Jesus von Nazareth war der Wissenschaftlichste Mensch, der je auf Erden gewandelt ist. Er tauchte unter die materielle Oberfläche der Dinge und fand die geistige Ursache.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 313; Sie beschreibt, wie man metaphysisch an die Lösung von Problemen herangeht. Sie sagt: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein.“ S. 269;

Es ist ebendieser geistige Prozeß, mit dessen Hilfe die Christlichen Wissenschafter sich heute mit der ganzen Skala der Probleme in ihrem eigenen Leben, wie Krankheit, unzureichende Versorgung, Arbeitslosigkeit und schlechte häusliche Verhältnisse, auseinandersetzen. Die Symptome oder Aspekte an der Oberfläche scheinen auf eine rein materielle Ursache hinzudeuten, doch sie weichen metaphysischer Behandlung.

Haben diejenigen, die etwas von mentaler Ursächlichkeit wissen, nicht die Pflicht, dieses wissenschaftliche und metaphysische Verfahren zur Reinigung der Umwelt, in der wir leben, zu benutzen? Wir haben als Menschen nicht nur direkten Anteil an der Beschaffenheit unserer physischen Umwelt, sondern wir wissen auch, daß diese Umgebung nur die äußere Kundwerdung der mentalen Atmosphäre ist, in der wir leben. Es liegt an uns, diese Atmosphäre zu schützen und zu reinigen, wenn wir weiterhin die Christliche Wissenschaft beweisen und die Herrschaft, die das göttliche Gemüt, Gott, über alles hat, demonstrieren wollen.

Lassen Sie uns also die „Ideen der Seele“ betrachten, die uns helfen werden, die geistige Wirklichkeit über die zwei augenfälligsten „Dinge des Sinnen“, die unsere Atmosphäre ausmachen, zu begreifen, nämlich das Wasser und die Luft.

Überall in der Bibel wird Wasser als ein grundlegendes Symbol für das Leben überhaupt verwendet. Es wird auch benutzt, um das zu symbolisieren, was reinigt und läutert. Es ist ein Symbol für Heilung und Taufe. Im Buch der Offenbarung beispielsweise schreibt Johannes: „Und er zeigte mir einen Strom des lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes“, und in demselben Kapitel fährt er später fort: „Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Offenb. 22:1, 17;

Als der aussätzige Naëman zum Propheten Elisa kam, um geheilt zu werden, wurde er aufgefordert, sich in den Wassern des Jordans zu waschen, und er wurde von seiner Krankheit Christus Jesus schickte den blinden, auf dessen Augen er den Brei aus Erde und Speichel gelegt hatte, zum Teich Siloah, um sich zu waschen und sein Augenlicht zu erlangen.

Der Prophet Jesaja sagte zum Volk: alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!“ Jes. 55:1; und deutete damit auf den Tag hin, an dem Christus Jesus am Jakobsbrunnen der Frau aus Samarien sagen würde, daß er ihr „lebendiges Wasser“ Joh. 4:10; geben könnte.

Was ist dieses lebendige Wasser, das unser Dasein zufriedenstellt und läutert? Der Meister gab zu verstehen, daß es aus geistigen Ideen besteht, den Wahrheiten über Gott und den Menschen, die er lehrte und demonstrierte, den Ideen, die ihm in einem nie endenden Strom von dem einen Gemüt, Gott, zuflossen. Eine Bestätigung dieser Bedeutung von Wasser ist in Mrs. Eddys geistiger Auslegung des ersten Schöpfungsberichts der Genesis zu finden, wo sie das Wasser bildlich als ein Symbol für die Elemente des Gemüts beschreibt (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 507).

Wenn Wasser ein Symbol des Lebens und Gemüts ist, erscheint es dann nicht klar, daß der äußere Augenschein von der Verschmutzung des Wassers darauf hinweist, daß heute im menschlichen Leben und in der menschlichen Gesinnung eine Verunreinigung vor sich geht? Könnte es nicht sein, daß die mit Rückständen angefüllten schlammigen Flüsse nicht nur das Vorhandensein industrieller Abfälle, sondern die Existenz unreiner Gedanken im menschlichen Denken kundtun? Sind sie es nicht auch, die die reinen Kanäle verstopfen, durch die die geistigen Ideen des Gemüts dem menschlichen Verständnis ganz natürlich zufließen? Gewiß gibt es in unserer Gesellschaft auf allen Stufen der Verwaltung, des Geschäftslebens, des Erziehungswesens, der Künste und Literatur viele Hinweise auf verworrenes und unklares Denken. Ist dies nicht auch ein Anzeichen von mentaler Verunreinigung?

Wir können zunächst sehr wohl das Ausmaß verurteilen, in dem die auf Gewinn ausgerichteten und eigennützigen Interessen einer stark industrialisierten menschlichen Gesellschaft das Wasser und die Luft verschmutzen. Doch was steckt hinter dieser Habsucht? Wiederum müssen wir unseren Blick auf die mentale Ursächlichkeit richten. Ist es nicht ein in zunehmendem Maße eigennütziger Begriff vom Menschen, eine aggressiv mentale Anschauung, die den Menschen als ein tierisches Wesen betrachtet, eine von Natur aus sexuelle Kreatur, die hauptsächlich zur physischen Fortpflanzung und Selbstbefriedigung da ist?

Ein deutlicher Beweis dafür ist sicherlich die gegenwärtige Überschwemmung der Zeitungsstände und Buchläden mit obszönen Schriften. Ein anderer ist die starke Zunahme einer Gesinnung, der jeder moralische Wertmaßstab fehlt, die Zunahme von Perversion, Nacktheit und Wollust in den Theaterstücken und Filmen unserer Tage. Wenn wir an die zahllosen Besucher denken, die anscheinend von dieser Art Literatur und Unterhaltung gefangengehalten werden, beginnen wir dann nicht zu begreifen, was fraglos einer der grundlegenden Faktoren für die Verschmutzung unserer Umwelt ist?

Es ist klar, daß es nicht genügt, wenn die einzelnen Christlichen Wissenschafter einfach sagen: „Ich fördere diese Art von Unterhaltung nicht und lese diese Literatur nicht. Das hat in meinem Leben keinen Raum.“ Tatsache ist, daß es in jedermanns Erfahrung einzudringen versucht, entweder bewußt oder unbewußt, und wir müssen wachsam sein, um zu erkennen, was es zu tun versucht, wie es unsere mentale und physische Umgebung zu verunreinigen sucht.

Sogar noch wichtiger als die Tatsache, daß der einzelne heute schmutzigem Vergnügen und unzüchtiger Literatur ausgesetzt ist, sind die Gedanken, die ein solches Ausgesetztsein hervorruft. Ebenso wie die Gerüche des verschmutzten Wassers in unseren Flüssen und Häfen zur Verunreinigung der Luft in unseren Städten beitragen, so wird heute die gesamte Atmosphäre des menschlichen Bewußtseins durch das sinnliche Denken so vieler vergiftet.

Die Christliche Wissenschaft offenbart Geist als die Bezeichnung für Gott, die am meisten dazu beiträgt, unser Denken zu klären und festzulegen, ihm Individualität, Zielbewußtheit und Identität zu geben. Umgekehrt ist es das sinnliche Denken, das unsere Identität zu untergraben und unsere Zielsicherheit und Zielstrebigkeit zu verwirren sucht.

Mrs. Eddy sagt uns: „Ein sinnlicher Gedanke, der wie ein Staubkörnchen der geistigen Unermeßlichkeit ins Gesicht geworfen wird, ist törichte Blindheit statt eines wissenschaftlichen, ewigen Schöfungsbewußtseins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 263; Ist es ein Wunder, daß unsere Kirchen heute Schwierigkeiten haben, diese törichte Verblendung zu durchdringen? Müssen wir als individuelle Christliche Wissenschafter nicht im Interesse unseres eigenen Wachstums und des Wachstums unserer Bewegung auf die Herausforderung reagieren, gegenüber dieser Verschmutzung einen festen und unzweideutigen Standpunkt einzunehmen? Wenn wir es nicht tun, leisten wir nicht unseren Beitrag zur Reinigung der Atmosphäre der Unmoral um uns her.

Es ist gesagt worden, daß die beste Verteidigung ein guter Angriff sei, und es ist klar, daß wir, wenn wir uns selbst ausreichend gegen das Eindringen mentaler und physischer Verschmutzung schützen wollen, für die ganze Menschheit entschlossen in die Offensive gehen und die reinigende Wahrheit anwenden müssen, mit der die Christliche Wissenschaft uns ausgestattet hat.

Worin besteht diese Reinigung? Im Gebet, um es kurz zusammenzufassen — im nachdrücklichen und beständigen Leugnen, daß dem sinnlichen sterblichen Denken und Leben irgendwelche Wirklichkeit innewohne, und im freudigen und standhaften Bejahen der Allheit des unendlichen Gemüts, Gottes.

Eines ist für den geistigen Denker offensichtlich: Völlig zu akzeptieren, daß Gott unendlicher Geist ist, bedeutet zu erkennen, daß es keine andere Atmosphäre gibt als die der geistigen Inspiration, der Reinheit, Führung und Klarheit, und zu verstehen, daß jeder sogenannte Anspruch von Verschmutzung, Verwirrung, Verseuchung und Unreinheit einfach überhaupt nirgends bestehen kann und könnte.

Die Erkenntnis, daß Gott das einzige Gemüt ist, bedeutet ferner, zu erkennen, daß die reinen Elemente dieses Gemüts unmöglich durch falsche Ansprüche von Unreinheit irgendwelcher Art verseucht werden können. Es ist ausgeschlossen, daß das Gemüt, das Gott ist, irgend etwas von den Ansprüchen der Sinnlichkeit, Wollust oder Körperlichkeit weiß. In der Bibel lesen wir: „Läßt denn die Quelle aus einem Loch Süßes und Bitteres fließen?" Jak. 3:11;

Die Umgebung, in der der Mensch in Wirklichkeit lebt, ist eine wunderbar reine, außerordentlich belebende, geistige Atmosphäre, gänzlich außerhalb der Reichweite jeder Art von Verunreinigung, und der Mensch schließt diese Atmosphäre als Teil seiner eigentlichen Identität und seines eigentlichen Seins ein.

Durch konsequentes Studium und Gebet können wir in dieser Atmosphäre ein aktives Leben führen, nicht nur um unser selbst willen, sondern zum Besten eines jeden Menschen auf unserem Planeten, und erkennen, daß der Mensch für die schmutzigen Argumente und Suggestionen des sogenannten fleischlichen Gemüts, die das individuelle geistige Denken vergiften möchten, taub ist.

Ein Christlicher Wissenschafter hatte Gelegenheit zu erkennen, wie wichtig es ist, dies zu tun. Er befand sich auf einer Geschäftsreise in eine Großstadt in den Vereinigten Staaten. Als er an seinem Ziel eintraf, empfand er plötzlich einen Druck im Kopf, und er konnte weder sich selbst geistig behandeln noch über das Treffen, das er zu leiten hatte, einen klaren Gedanken fassen. Verwirrung begann sich breitzumachen, und er rief einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn um Hilfe.

Am späten Nachmittag begann der Druck etwas nachzulassen, und er beschloß, einen Spaziergang um das Hotel zu machen. Als er die Straße entlangging, wurde er der enormen Anzahl obszöner Nachtklubs gewahr. Er fühlte sich schier überwältigt von der intensiven Atmosphäre der Sinnlichkeit. Der Druck im Kopf nahm wieder zu.

Sofort begann er energisch und unter Gebet die Reinheit des Menschen, seine Unschuld und die Unverletzlichkeit der geistigen Atmosphäre des Gemüts zu behaupten. Er bemühte sich auch, die Annahme zu zerstören, daß diese oder irgendeine andere Stadt in diese Art mentaler Verschmutzung versunken sein könnte. Als es Zeit zum Abendessen war, war sein Kopf fast klar. Was noch wichtiger war: er hatte das starke Verlangen überwunden, an jenem Mittwochabend nicht in die Kirche zur Zeugnisversammlung zu gehen. Er besuchte sie und kam geheilt und erhoben zurück. Er erkannte, daß er mit seiner eigenen Reaktion auf die unreine mentale Atmosphäre in jenem Bezirk der Innenstadt konfrontiert worden war, und er wurde geheilt, als er aktiv dagegen ankämpfte.

Aus diesem Erlebnis ersehen wir, daß sich jeder von uns und jede Zweigkirche Christi, Wissenschafter, täglich mit der Umweltverschmutzung auseinandersetzen muß. Wir leben in einer mentalen Welt, und wir müssen ebenso darauf bedacht sein, uns mit der mentalen Atmosphäre dieser Welt zu befassen, wie wir es mit unserem eigenen Denken tun, weil das Weltdenken beständig versucht, unser Denken zu sein.

Die Mutterkirche und ihre mehr als 3000 Zweigkirchen in der ganzen Welt sind heute die einflußreichste Macht zur Reinigung dieser mentalen Atmosphäre. Unsere Zeitschriften, unsere Lektionspredigten Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft., unsere Gottesdienste und Zeugnisversammlungen, unsere Vorträge, Radioprogramme und Lesezimmer verbreiten ständig das größte Gegenmittel, das es gegen mentale Verschmutzung gibt, nämlich geistige Ideen. Unser neues Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft, das sich jetzt am Bostoner Himmel abzuzeichnen beginnt, ist ein leuchtendes und sichtbares Symbol dafür, daß dieses geistige Gegenmittel hier und jetzt im menschlichen Bewußtsein nachhaltig wirksam ist.

Man kann sich kaum eine blühende und zunehmende christlich-wissenschaftliche Bewegung oder bis zum Bersten gefüllte Zweigkirchen in einer verschmutzten und verseuchten Atmosphäre vorstellen. Wenn unsere Bewegung einen Beitrag für die Welt leisten soll, dürfen wir nicht versuchen, uns von der Welt abzukapseln, sondern wir müssen die Herausforderung akzeptieren, Wissenschafter auf dem Gebiet der Erforschung der geistigen Umwelt zu werden, die dadurch, daß sie sich mit der Verschmutzung ihrer eigenen mentalen und physischen Atmosphäre erfolgreich auseinandersetzen, dazu beitragen, die einzige Umwelt, in der die Menschheit wirklich jemals überleben kann, individuell und kollektiv aufzurichten — die Atmosphäre des Geistes.

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