Von meinem elften bis einunddreißigsten Lebensjahr lebte ich praktisch ohne Religion. Dann führten mich die Umstände zur Religion meiner Kindheit zurück. Ein tief eingewurzeltes Verlangen, die geistige Bedeutung dessen zu verstehen, was ich üben mußte, zwang mich später dazu, das bißchen, das ich früher über die Christliche Wissenschaft gehört hatte, Freunden gegenüber zu erwähnen. Man lieh mir Bücher, und mein Studium dieser Religion während der letzten neunzehn Jahre hat mich langsam, aber sicher dazu geführt, Mitglied ihrer Kirche zu werden.
Ich suchte zuerst keine physische Heilung, sondern inneren Frieden. Ich mußte meine Neigung ablegen, an dem Stil und den historischen Berichten Kritik zu üben. Dies befähigte mich, die Logik und Wahrheit der Lehren zu sehen. Die Wörter „discipline“ [Disziplin] und „disciple“ [Schüler] haben die gleiche Wurzel, nämlich „lernen".
Als ich Anfang Fünfzig war, wurde ich von der Firma, bei der ich beinahe dreißig Jahre lang im Orient angestellt war, wo das Klima gefährlich sein soll, ihren Vorschriften gemäß entlassen. Daraufhin mußte ich eine andere Einkommensquelle suchen; aber alle sagten, ich könnte nicht daran denken, in meinem Alter eine neue Arbeitsstelle zu finden.
Aber vier Monate später hatte ich eine Stellung, die ich vierzehn Jahre lang innehatte, und sie wurde mit jedem Jahr besser. Diese Entfaltung folgte einer Heilung von schweren Leiden, die einige Zeit vor meiner Abreise aus den Tropen eintrat. Im Laufe der Jahre waren diese Krankheiten trotz der unzähligen Arzneimittel, die ich einnahm, chronisch geworden. Als ich von der Christlichen Wissenschaft erfuhr, hörte ich sogleich mit jeglicher ärztlicher Betreuung und mit Arzneimitteln auf. Mein letzter Aufenthalt in demselben Klima war frei von aller Krankheit, außer einem Rückfall, der nur einige Stunden dauerte, dank der metaphysischen Unterstützung, die ich erhielt. Die Namen dieser Leiden waren: Amöbenruhr, Anämie, Fieber und so weiter. Nach Aussage der Ärzte bedrohten diese Leiden verschiedene Male ernstlich mein Leben.
In Mary Baker Eddys Werken finden wir oft die Worte „in dem Verhältnis“. Das ist für mich einer der nützlichsten Gedanken. Wenn man sich einem ungeheuren Ausmaß von Unwissenheit gegenübersieht, so ist es ein Trost zu wissen, daß von Anfang an in dem Verhältnis Fortschritte und Ergebnisse erzielt werden, wie wir unserer neuen Denkweise treu sind. Auf Seite 233 schreibt Mrs. Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit: „Inmitten der Unvollkommenheit wird die Vollkommenheit nur stufenweise erblickt und anerkannt.“
Auch wurden andere Schwierigkeiten dank der Hilfe von treuen Ausübern der Christlichen Wissenschaft beseitigt. Was ich unter anderm besonders fürchtete, war mein bevorstehender Ruhestand; aber er hat sich als sehr zufriedenstellend erwiesen, und mir wurde eine Wohnung auf sehr günstige und unerwartete Weise verkauft.
Jeder neue Beweis von der Wirksamkeit dieser göttlichen Wissenschaft steigert meine Freude in dem Gefühl, daß nur das Licht der Wahrheit wahr ist und daß Gott regiert. Im 1. Brief des Johannes (1:5) lesen wir, daß „Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis“. Mit folgendem Zitat aus dem Lukasevangelium kann ich am besten meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, daß ich als Mitglied in die Kirche aufgenommen wurde, wie auch für ihre Gründerin und all denjenigen gegenüber, die unsere Bewegung zu einer lebendigen gestalten (10:20): „Doch darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister Untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.“
St. Maur, Frankreich
