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Richtige Entscheidungen treffen

Aus der Juli 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Leben eines Menschen müssen laufend Entscheidungen getroffen werden. Obwohl sie sich von einfachen bis zu komplizierten Entscheidungen erstrecken, stellen sie alle eine Herausforderung an unseren Frieden und unsere Harmonie dar. Jeder ist bemüht, richtige Entscheidungen zu treffen, und die dafür aufgewendete Zeit, Anstrengung und Besorgnis sind beträchtlich.

Wenn ein Christlicher Wissenschafter vor einer Entscheidung steht, nimmt er die Herausforderung bereitwillig an, aber nicht die Befürchtungen, die mit ihr einherzugehen pflegen. Er weiß von seinem Studium dieser großen Wissenschaft, daß die unendliche Intelligenz, das göttliche Gemüt, immer nahe und bereit ist, zu helfen, zu leiten und den Weg zu weisen. Die geistigen Ideen Gottes sind nicht einen Augenblick von dem Licht geistigen Verständnisses getrennt. Darüber hinaus gibt es kein materielles Gesetz, keine Annahme des sterblichen Gemüts, keine Einflüsterung von Unwissenheit oder Zweifel, keinen Umstand, keine Zeit, keinen Ort, die verhindern könnten, daß das Denken von der Weisheit und dem Verständnis erleuchtet wird, die zur Erreichung eines richtigen Schlusses notwendig sind. Christus Jesus war sich dieser Tatsache — der Allheit Gottes und der Vollkommenheit Seiner Schöpfung — so bewußt, daß er unter allen Umständen in der Lage war, richtige Entscheidungen zu treffen.

Der Schlüssel zu Jesu Erfolg lag in seiner Verkörperung des Christus, der Macht Gottes, zu heilen und zu retten. Dementsprechend konnte er durch materielle Ansprüche oder Einflüsterungen nicht irregeführt werden, und kein Problem konnte sich ihm in den Weg stellen. Dies ist das Ziel für einen jeden von uns: den Christus so offenbar werden zu lassen, daß alle Probleme des Fleisches und materieller Gesetze als das enthüllt werden, was sie tatsächlich sind — gesetzlose, grundlose, machtlose Einflüsterungen des fleischlichen, des sterblichen Gemüts.

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß es nur ein Gemüt gibt, und er ist auf der Hut, nicht die allgemeine Annahme, daß es viele Gemüter mit unterschiedlicher Intelligenz gäbe, in sein Bewußtsein einzulassen. Er macht sich klar, daß es im Reich Gottes keine Probleme gibt, weder gelöste noch ungelöste, sondern nur Vollkommenheit und Harmonie. Er geht an jedes materielle Problem mit dem Wissen heran, daß es — wissenschaftlich gesprochen — im Reich des Geistes nicht existiert.

Aber die Unwirklichkeit eines Problems zu verstehen bedeutet nicht, es zu übersehen oder zu vernachlässigen. Statt dessen unternimmt der wachsame Wissenschafter wirksame Schritte, sein Problem sofort zu lösen. Die alte Bemerkung: „Über etwas nachzudenken, ohne die Tatsachen zu kennen, ist gefährlich“, trifft auf ihn nicht zu. Da er weiß, daß die wahre Quelle seiner Intelligenz Gott, Gemüt, ist, wendet er diese Intelligenz auf den jeweiligen Fall an. Er betrachtet das Problem von verschiedenen Seiten und bemüht sich, genaue Auskünfte bei den verläßlichsten Quellen einzuholen.

Nehmen wir zum Beispiel an, ein Christlicher Wissenschafter muß sich entscheiden, wie er bei einer Wahl auf Landes- oder Bundesebene seine Stimme abgeben soll. Er wird sich zweifellos an den Christian Science Monitor wenden, um sich genau zu unterrichten, weil er weiß, daß er dort eine objektive und faire Behandlung der entscheidenden politischen Fragen und Kandidaten finden wird. Er wird die Tatsachen verfolgen, wie sie von anderen Nachrichtenquellen dargeboten werden, und wird ihre Bedeutung abwägen. Darüber hinaus — und das ist von größter Wichtigkeit — wird er weiterhin auf der Hut sein, um Denken vor Gleichgültigkeit, vor irreführenden Behauptungen und vor Propaganda zu schützen, und sich nicht von Vorurteil, Hysterie oder falschen Ideologien beeinflussen lassen. Er wird sich immer wieder fragen: „Mache ich mir meine eigenen Gedanken, oder werde ich von einer Persönlichkeit, von Tradition oder Parteizugehörigkeit beeinflußt? Welches sind die genauen Tatsachen? Welche Entscheidung wird das größte Gute nach sich ziehen? Wer wird die erforderlichen Amtsgeschäfte einer gerechten Regierung am besten ausführen und fördern?“

Das Denken vor falschen Hinweisen zu schützen, wie auch die Fähigkeit, sinnvolle Fragen zu stellen und zu beantworten, sind äußerst wichtig, wenn richtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Der Wissenschafter, der sich dieser Tatsachen bewußt ist, wird dann in seiner metaphysischen Arbeit um Weisheit und Verständnis beten. Die Worte Mrs. Eddys aus ihrem Gedicht„, Weide meine Schaft!'“ werden seinen Vorsatz zum Ausdruck bringen:

Ich will lauschen Deinem Ruf,
irr' ich im Geheg.
will Dir folgen und mich freu'n
auf dem rauhen Weg. Vermischte Schriften, S. 398;

Im Verhältnis zu seiner Demut und seinem aufrichtigen geistigen Wunsch, Seinem Ruf zu lauschen und nur der Weisung der Wahrheit zu folgen, wird der Christliche Wissenschafter feststellen, daß sich in seinem Denken die Fähigkeit und die Intelligenz entfalten, die politischen Themen und die in Frage kommenden Kandidaten richtig einzuschätzen. Rechte Entscheidungen und die Fähigkeit, diese Entscheidungen zu treffen, werden sich in direktem Verhältnis zu seinem Gehorsam dem Prinzip, Gott, gegenüber zeigen.

Jemand mag einwerfen: „Dieses Verhalten ist schön und gut, wenn man genug Zeit hat, sich die notwendigen Tatsachen zu verschaffen, zu beten und auf Führung zu warten. Aber wie steht's mit den zahlreichen raschen Entscheidungen, die täglich, ja stündlich getroffen werden müssen?“

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch nicht einen einzigen Augenblick von Gott getrennt ist. In Wirklichkeit ist er Gottes Gleichnis, der vollkommene Ausdruck der einen unendlichen Intelligenz, des göttlichen Gemüts. Da Gemüt allmächtig, allwissend und allgegenwärtig ist, kann es nirgendwo etwas geben, sei es eine Situation, ein Gegenstand oder eine Idee, worüber Ihm die Wahrheit nicht bekannt ist. In dem Maße also, wie wir als Seine Widerspiegelung unser Einssein mit Gott erkennen und beanspruchen, werden auch wir in der Lage sein, völlige Herrschaft auszuüben, unserer Umgebung überlegen zu sein und unsere Probleme unverzüglich und entscheidend zu lösen.

Die Beständigkeit und Festigkeit, die wir zum Ausdruck bringe, wenn wir in einem Fall, wo Zeit keine bedeutende Rolle spielt, für die Wahrheit einstehen und eine Situation wissenschaftlich durchdenken, befähigen uns, falls erforderlich, richtig und schnell zu handeln. Mit andern Worten, wenn wir uns bemühen, jederzeit den höchsten Grad an Intelligenz zum Ausdruck zu bringen, nur das zu tun, was gut und von Gott verordnet ist, wird unsere Reaktion auf seiten des Guten — der richtigen Seite für eine richtige Entscheidung — mehr oder weniger spontan. In einem Notfalle sind wir dann soweit, die zuversichtliche Stimme der Liebe zu vernehmen: „Ihr seid nicht allein; Gott steht euch zur Seite; geht voran, ,denn nicht ihr kämpft, sondern Gott'.“ 2. Chron. 20:15;

Bei allen unseren Entscheidungen können wir uns Christus Jesus zum Vorbild nehmen. Der Meister handelte unverzüglich und entschieden, um sich allen Einflüsterungen des Bösen, durch die er versucht wurde, zu widersetzen und sie mit der Wahrheit zu überwinden. Umfang und Bedeutung seiner Entscheidungen sind in der Geschichte der Menschheit ohnegleichen, und sie näher zu betrachten wird uns inspirieren und ermutigen.

Betrachten wir Jesu augenblickliche Entscheidung, als er die drei Versuchungen des Teufels in seiner Wüstenerfahrung zurückwies und vernichtete (siehe Matth. 4:1—11); oder seine Entscheidung, die Fünftausend mit nur fünf Broten und zwei Fischen zu speisen, anstatt sie fortzuschicken, wie die Jünger es ihm anrieten (siehe Mark. 6:35 —44); oder seine Entscheidung, nach Jerusalem zu gehen und dort das Osterlamm zu essen, obwohl er wußte, daß ihm die Kreuzigung bevorstand (siehe Luk. 22). In keinem dieser Fälle ließ er sich abhalten, die von Gott vorgezeichnete Entscheidung zu treffen. Sein Gehorsam befähigte ihn, der göttliche Wegweiser zu werden, die Nichtsheit der Materie und der materiellen Gesetze zu demonstrieren und die unendliche Macht der Wahrheit, Sünde, Krankheit und Tod zu zerstören, zu zeigen — und darzutun, daß Geist den Menschen auf ewig als das vollkommene Kind Gottes erhält.

Jesu große Werke sind auch für folgendes ein überzeugender Beweis: wenn eine Entscheidung das Resultat geistiger Demonstration ist, kann es wegen des endgültigen Ergebnisses weder Furcht noch Zweifel geben, sondern nur freudige Zuversicht, daß es alle Beteiligten segnen kann und wird.

Die Christliche Wissenschaft macht die Worte und Werke Christi Jesu leicht verständlich, erklärt die geistige Bedeutung seiner weittragenden Entscheidungen und zeigt uns, wie wir ihm in der heutigen Zeit in Wort und Tat folgen können. Er bewies für alle Zeiten, daß die göttliche Liebe immerdar nahe ist, uns in Zeiten der Entscheidung zu schützen und zu leiten. Mrs. Eddy bringt das infolge ihres geistigen Verständnisses von Gott und dem geistigen Amt Christi Jesu mit diesen Worten zum Ausdruck: „Wisset denn, daß ihr unumschränkte Macht habt, recht zu denken und zu handeln, und daß nichts euch dieses Erbes berauben und sich an der Liebe versündigen kann.“ Pulpit and Press, S. 3.

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