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Höhere Bildung

Aus der September 1971-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Bildungsgang hört nicht mit dem Schulabschluß auf. Das ganze menschliche Leben ist eine Zeit des Lernens und Umlernens. Heutzutage ist es notwendig, daß man sich laufend weiterbildet, weil unser sich rasch entwickelndes technisches Zeitalter verlangt, daß unser Wissen und unsere Fertigkeiten ständig auf dem laufenden gehalten werden.

Der Preis für hervorragende Leistungen war in jedem Zeitalter harte Arbeit, und das ist heute nicht anders. In jedem Lebensbereich und in jeder Epoche ist der wache, hingebungsvolle und fortschrittliche Mensch ein williger Arbeiter gewesen. Abraham Lincoln wuchs in bescheidenen Verhältnissen mit nur wenig Bildungsmöglichkeiten auf. Aber durch unermüdliche harte Arbeit und beharrliches Studium bereitete er sich auf seine große Berufung vor. Er hörte niemals auf zu lernen, und so hörte er auch niemals auf, geistig zu wachsen.

Auch die Christlichen Wissenschafter verstehen die Notwendigkeit, mit der Zeit Schritt zu halten und alle notwendigen menschlichen Schritte zu unternehmen, um gut informiert zu sein. Sie streben danach, sich so auszurüsten, daß sie in ihrem erwählten Beruf Hervorragendes leisten können.

Der verständige Christliche Wissenschafter wird jedoch nicht zulassen, daß die gegenwärtige Notwendigkeit für ausgedehntes menschliches Wissen bei ihm so im Vordergrund steht, daß sie mit seiner laufenden Weiterbildung und Entfaltung auf geistigem Gebiet in Konflikt gerät. Er denkt daran, daß das materielle Dasein mit all seinen aufdringlichen Forderungen letzten Endes eine mentale Fata Morgana ist, ein sich ständig änderndes zeitliches Produkt des fleischlichen Gemüts. So sieht er alles im richtigen Verhältnis. Er weiß, daß alle menschliche Bildung, wie wichtig sie auch gegenwärtig ist, in Wirklichkeit ein Zugeständnis an das unreife geistige Wachstum und Verständnis der Menschheit ist.

Mrs. Eddy schreibt: „Die künftige Erziehung wird eine Unterweisung in der geistigen Wissenschaft sein, anstatt in den materiellen, symbolisch nachgeahmten Wissenschaften. Alles Wissen und vergebliche Streben des sterblichen Gemüts, das zum Tode führt, selbst wenn es die Weisheit und Majestät des unsterblichen Gemüts nachäfft, wird verschlungen von der Wirklichkeit und der Allmacht der Wahrheit über den Irrtum, des Lebens über den Tod.“ Vermischte Schriften, S. 61;

Der Christliche Wissenschafter weiß, daß sein wertvollster Besitz eine wissenschaftliche Kenntnis von Gott und von des Menschen wirklicher Existenz im und vom göttlichen Prinzip, Liebe, ist. Jeden Tag nimmt er sich daher Zeit — oder er schafft sie sich — für tiefes, eingehendes Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys. Dies ist Bildung in ihrer höchsten und praktischsten Form, weil er durch sie in jeder menschlichen Situation die unendlichen Fähigkeiten des göttlichen Gemüts erkennen und auch beanspruchen kann und damit die Fähigkeiten des wahren Menschentums als der Widerspiegelung der einen göttlichen Intelligenz zutagefördert.

Indem der Christliche Wissenschafter seiner geistigen Entwicklung den Vorrang gibt, wird er menschliches Wissen müheloser in sich aufnehmen und seine täglichen Pflichten schneller und mit mehr Geschick erledigen. Er wird beweisen, daß das Denken, das mit Gott in Verbindung steht, die Erfindungsgabe und Konzentration, den Scharfsinn und das Begriffsvermögen zum Ausdruck bringt, die dem göttlichen Gemüt eigen sind.

Vom Standpunkt wahrer Bildung aus war Christus Jesus der gebildetste Mensch, der je gelebt hat. Sein Rezept für ein erfolgreiches menschliches Leben lautete: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33; Sein hervorragendes Verständnis von dem einen Gemüt versetzte ihn in die Lage, mächtige Heilungswerke zu vollbringen, die Toten zu erwecken, auf dem Wasser zu wandeln, den Elementen zu gebieten und die Annahmen von Zeit und Raum zu überwinden. Er wandte sich von persönlichen Interessen ab, von dem Traumbild des Lebens in der Materie, und gab den Dingen des Geistes absoluten Vorrang. Diese Selbstlosigkeit ist die Liebe, die göttliche Liebe widerspiegelt, und sie vereinigte ihn mit den allmächtigen und allwissenden Kräften des unendlichen Gemüts.

Mrs. Eddy war unablässig tätig. Nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft arbeitete sie fast 45 Jahre lang unermüdlich, um der Menschheit diesen kostbaren Schatz zu bringen. Unter der Führung des Gemüts begründete sie eine Kirchenorganisation, die die gewaltige Mission der Christlichen Wissenschaft stützen und beschützen sollte.

Die Erfahrung lehrt uns, daß diese Organisation nicht nur ihre Hauptfunktion erfüllt, der Menschheit den heilenden Christus zu bringen, sondern sie hat auch ihren Platz als eine wertvolle Schule, in der die Christlichen Wissenschafter viele wichtige Lektionen lernen. Bei der Kirchenarbeit lernen wir, selbstlos zu geben, mit anderen harmonisch zusammenzuarbeiten, Egoismus, Eigenwillen, Befangenheit und Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden und die uns von Gott gegebenen Fähigkeiten und Anlagen zum Ausdruck zu bringen. Es wäre schwer, ein nennenswertes geistiges Format zu erreichen, ohne diese Schule zu besuchen und die Lektionen, die sie erteilt, zu lernen.

Zur höheren Bildung der Christlichen Wissenschaft gehört viel mehr, als ihre Literatur zu studieren, so wichtig das auch ist. Der Christliche Wissenschafter muß lernen, die Wahrheit, über die er liest, zum Ausdruck zu bringen, und dieses Zum-Ausdruck-Bringen kann nicht abstrakt sein. Sie muß von dem Christlichen Wissenschafter in seinen täglichen Kontakten mit anderen praktisch gelebt werden. Durch die tatsächliche Demonstration des göttlichen Wesens gelangt er zu einer tieferen Kenntnis der Wahrheit.

Das natürliche Ergebnis wissenschaftlichgeistiger Bildung ist, daß sich unser Denken zu jener Höhe erhebt, wo es uns möglich ist, die Kranken zu heilen und die Sünder zu bekehren. Dies beständig zu tun ist das höchste Ziel in der Christlichen Wissenschaft, und überall bemühen sich ernsthafte Christliche Wissenschafter, es zu demonstrieren. Die erfreulichen Ergebnisse, die in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften und den Mittwochabend-Zeugnisversammlungen in den christlich-wissenschaftlichen Kirchen überall in der Welt berichtet werden, weisen darauf hin, daß viele Christliche Wissenschafter einen hohen Stand geistiger Bildung erlangen.

Kein lohnenswertes Ziel wird allein dadurch erreicht, daß man sich wünscht oder nur mit halbem Herzen bemüht, dorthin zu gelangen. Mrs. Eddy sagt: „Wird jemand durch seinen Lehrer zum Musiker gemacht? Er macht sich selbst zum Musiker, indem er übt, was er gelehrt worden ist. Die Gewissenhaften sind erfolgreich. Sie folgen getreu; in bösen wie in guten Tagen befleißigen sie sich, Gutes zu vollbringen; durch Geduld ererben sie die Verheißung. Sei tätig, und, wie lange es auch dauern mag, dein Erfolg ist dir sicher.“ Verm., S. 340.

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