Im Jahre 1901 wurde Mrs. Eddy im Verlaufe eines Interviews mit einem Korrespondenten vom New York Herald nach ihrer Einstellung zu modernen materiellen Erfindungen wie der Dampfmaschine und des Telefons gefragt. Es wurde offenbar angenommen, daß sie als eine religiöse Führerin, die sich eingehend mit der Betrachtung geistiger Dinge beschäftigte, die Wissenschaft von der Elektrizität oder der Technik als zu materiell ansähe, um sich damit zu befassen.
Auf die Frage: „Aber das Streben nach modernen materiellen Erfindungen?“ antwortete Mrs. Eddy: „Oh, wir können uns ihnen nicht entgegenstellen. Sie führen alle zu einer neueren, verfeinerten, mehr vergeistigten Lebensweise. Sie trachten nach den feineren Elementen. Sie erhellen den Weg zu der Kirche Christi. Wir nutzen sie, wir machen sie zu unseren Ausdrucksmitteln. Sie bereiten den Weg für uns.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 345;
Wie genial und hilfreich eine Maschine auch sein mag, in geistiger Hinsicht ist sie niemals wirklicher als das sterbliche Gemüt, das sie geschaffen hat. Ihre Bestandteile, von Menschenhand geschickt ausgearbeitet und zusammengesetzt, sind materiell. Und da die Materie, wie die Christliche Wissenschaft erläutert, der subjektive Zustand des sterblichen Denkens ist, kann eine Maschine niemals eine Individualität oder einen Status von Bedeutung und Autorität unabhängig von dem sterblichen Gemüt, das sie geschaffen hat, erlangen. Wenn dies verstanden wird, kann keine Maschine, kein Komputer und keine andere mechanische Vorrichtung jemals zu einer Gefahr für das Leben der Menschen werden oder ihren Charakter oder ihr Wohlergehen bedrohen.
In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Das sterbliche Gemüt pflanzt seine eigenen Gedanken fort. Es baut eine Maschine, handhabt sie und nennt sie dann materiell. Eine Mühle in Betrieb oder der Gang eines Wasserrades ist nur eine Ableitung und Fortsetzung vom primitiven sterblichen Gemüt.“ Aber sie stellt dieser Erklärung die Frage voran: „Wenn Gemüt das einzig Handelnde ist, wie kann der Mechanismus da selbsttätig sein?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 399;
Die Christliche Wissenschaft behauptet, daß das göttliche Gemüt, Gott, der einzige Schöpfer ist, das regierende Prinzip des Universums, aus dem alles wahre Sein und alle wahre Tätigkeit hervorgeht. Er ist das einzige Leben. Er ist allmächtig, allgegenwärtig und allwissend, die Quelle aller Substanz und Intelligenz. Das, was wahre Kraft, Tätigkeit und Weisheit ausdrückt, ist eine Kundwerdung Gottes und untersteht beständig Seiner Führung und Macht. Es gibt keine von Gott unabhängige Tätigkeit. Er ist der „einzig Handelnde“.
Gottes Sprößling, der Mensch, spiegelt Seine Eigenschaften wider. Er ist geistig, vollständig, stark und gut, er besitzt die Freiheit, sich der Wunder in Gottes Universum zu freuen, ist mit Herrschaft über alles, was Er gemacht hat, ausgestattet. Er kennt keine Begrenzung und Behinderung. Er wurde nicht dazu geschaffen, „daß er die Erde bebaute“ 1. Mose 3:23;. Gott ist unendliches Gemüt, und so spiegelt Seine Idee, der Mensch, unendliche Weisheit und die Macht wider, unbegrenzte Intelligenz und Wahrnehmungsfähigkeit zum Ausdruck zu bringen. Dies ist das wahre Wesen von Gottes geistigem Universum, einschließlich des Menschen. Die Bibel enthüllt diese Tatsachen, und die Christliche Wissenschaft erklärt, wie sie sich im menschlichen Denken entfalten und unsere Erfahrung hier und jetzt verbessern.
Im Gegensatz zu den umfassenden Fähigkeiten und der herrlichen Freiheit und Verheißung, die den unsterblichen Menschen kennzeichnen, der die unendlichen Eigenschaften seines Schöpfers, des göttlichen Prinzips, widerspiegelt, ist der sterbliche Mensch, seine Nachahmung, ein schwaches und unfähiges Geschöpf. Die Bibel sagt von ihm: „Alles. .. ist so voll Mühe.“ Pred. 1:8; Seine Fähigkeiten sind streng begrenzt. Er bewegt sich langsamer als viele Tiere; er kann nicht aus eigener Kraft fliegen. Seien Fähigkeit, zu überlegen, Erfindungen zu machen, sein Lern- und Erinnerungsvermögen sind verhältnismäßig schwach. Er muß hart arbeiten, um zu überleben.
Und doch haben die Menschen im Laufe der Zeit trotz der Beeinträchtigungen, die ihnen das sterbliche Gemüt auferlegt, ihre Fähigkeiten allmählich so erweitert, daß sie die aller anderen Lebewesen übertreffen. Trotz der Hartnäckigkeit des Irrtums haben sie gegen die ihnen aufgebürdete Annahme der Minderwertigkeit aufbegehrt und auf dem Recht, das Gott Seinem Sprößling, dem geistigen Menschen, gegeben hat, bestanden, nämlich Herrschaft über die ganze Erde auszuüben. Viele Arten von Begrenzung und Behinderung sind schon weitgehend überwunden worden, teils durch die Erweiterung der individuellen Fähigkeiten der Menschen und teils durch die Erfindung und den Gebrauch mannigfaltiger, sinnvoller technischer Geräte, vom Pflug, der von einem Traktor gezogen wird, bis zum Jumbo-Jet, und von der Druckpresse bis zum Fernsehen und Komputer.
Wenn diese Geräte auch vom sterblichen Gemüt stammen und völlig materiell sind, so vergegenständlichen sie doch in der menschlichen Erfahrung das erleuchtete Denken, das im Laufe unzähliger Jahrhunderte durch den Christus gekommen ist — durch das Verständnis von der Gotteskindschaft des Menschen, das der Menschheit allmählich aufdämmerte und einen großen Auftrieb durch die Lehren Christi Jesu und in neuerer Zeit durch die Christliche Wissenschaft erfahren hat.
Diese Entwicklung wird anhalten, bis die Sterblichen die Annahme ganz aufgeben, daß der einzelne in eine materielle Form gepreßt und Begrenzungen unterworfen sei und materielle Vorrichtungen zu Hilfe nehmen müsse, um seine Minderwertigkeit auszugleichen. Die Maschinen mögen komplizierter werden, während sie beständig dazu beitragen, die Fähigkeit der Menschen zu erhöhen, nämlich die endlichen Annahmen von Zeit, Raum und begrenzten mentalen und physischen Möglichkeiten der Menschen zu überwinden. Die Suggestion mag sich einstellen, daß Maschinen außer Kontrolle geraten, unser Leben beherrschen und uns Schaden zufügen — daß Komputer Fehler machen und Motoren versagen könnten. Doch Mrs. Eddy schreibt: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß sowohl im sogenannten physischen Reich wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 427.
Hierin liegt unsere Sicherheit, während der Fortschritt in der Technik dazu beiträgt, unsere Lebensweise zu heben und den Weg zur Vergeistigung zu erleuchten. Maschinen sind nicht selbsttätig. „Gemüt [ist] das einzig Handelnde.“
