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Die Sonntagsschule in Liebe einschließen

Aus der November 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zu einer Zeit, als sich die Armeen Syriens und Israels bekriegten, versuchte der syrische König mit aller Macht, Elisa gefangenzunehmen, dessen geistige Sicht seine besten Pläne durchkreuzt hatte. Die syrischen Streitkräfte wurden ausgesandt, Dothan zu belagern. In dem Bericht wird uns erzählt, wie Elisas Diener, als er eines Morgens früh aus dem Haus ging, mit Entsetzen sah, daß die ganze Stadt umstellt war. Der Prophet schien sich von dieser Situation nicht beunruhigen zu lassen. Er betete in Ruhe darum, daß die Augen seines Dieners geöffnet werden, damit er die mächtige beschützende Macht Gottes wahrnehme. Es wird berichtet: „Da öffnete der Herr dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.“ 2. Kön. 6:17;

Da die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft für das Wachstum unserer Bewegung äußerst wichtig ist, möchte der tierische Magnetismus sie mit begrenzenden Annahmen umgeben. Diese mesmerischen Annahmen können genausowenig Unheil anrichten wie das syrische Heer bei der Belagerung. Die Mitglieder einer Zweigkirche, deren Sonntagsschule einen belebenden und erhebenden Einfluß auf das Gemeinwesen, dem sie dient, ausüben soll, müssen gewissermaßen die gleiche Eigenschaft geistigen Sehens haben wie Elisa. Sie müssen die Ganzheit der geistigen Idee der Kirche erfassen, wie Gott sie kennt — unzerstörbar, bedeutsam, nützlich, vollständig.

Nehmen wir einmal an, wir haben es mit einer Sonntagsschule zu tun, deren Tätigkeit zurückgegangen ist. Was sollen wir als ihren wahren Gesundheitszustand akzeptieren? Können wir mit der Gewißheit geistiger Wahrnehmung sagen: „Es geht gut!“, oder kommen wir mit vielen Ausreden — wir haben nicht genügend Eltern mit kleinen Kindern in unserer Kirche; in unserer unmittelbaren Nachbarschaft gibt es nur wenig Kinder; die Kinder in der Umgegend besuchen andere Sonntagsschulen; unser Stadtteil ist für alte Leute? Damit würden wir, wie Elisas Diener, zugeben, daß die Situation hoffnungslos, der Feind in der Übermacht sei.

Unsere Führerin, Mrs. Eddy, gibt uns in dem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit eine zweifache Definition für das Wort „Kinder“ — zuerst die wissenschaftliche Bedeutung: „Die geistigen Gedanken und Vertreter von Leben, Wahrheit und Liebe“, dann die materielle Bedeutung: „Sinnliche und sterbliche Annahmen; gefälschte Bilder der Schöpfung, deren bessere Urbilder Gottes Gedanken sind, nicht im Embryo, sondern in der Reife; materielle Voraussetzungen von Leben, Substanz und Intelligenz, der Wissenschaft des Seins entgegengesetzt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 582, 583;

Wie sehen wir die Kinder? Als göttliche Ideen, die für immer in der vollkommenen Kirche mit einbegriffen sind, oder als sinnliche Begriffe? Neigen wir nicht mitunter dazu, uns vom menschlichen Gesichtspunkt mesmerisieren zu lassen, der alles physisch vorzeichnet und dann behauptet, daß dieser Standpunkt realistisch sei? Aber tatsächlich werden wir die Wahrheit nicht eher mit Erfolg demonstrieren, bis wir unser Denken auf das Geistige gerichtet halten. Das Gedeihen einer Sonntagsschule hängt nicht in erster Linie von menschlichen Faktoren ab, wie der Anzahl von Kindern und Lehrern, sondern von unserem Verständnis von der geistigen Beschaffenheit, der Fülle und dem Zweck der Kirche und des Menschen. Wir müssen uns beständig an die Wahrheit von der geistigen Identität und Individualität der Kinder halten, wie Mrs. Eddy sie uns vermittelt, ehe wir uns an den Ergebnissen freuen können.

Die Sonntagsschule ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Einrichtung, der Kirche. Sie wuchs aus ihrer Liebe für Kinder im Denken unserer Führerin. Ihr Zweck und ihre Fortdauer hier unter uns werden durch das von Mrs. Eddy verfaßte Handbuch Der Mutterkirche bestimmt und beschützt. Sie ist für die Jugend die Kundwerdung der wirklichen, geistigen Kirche. Wir können also sicher sein, daß das fleischliche Gemüt sich heftig wehren wird, denn die universale Begrüdung der Kirche im Bewußtsein kündigt den Untergang des Irrtums an.

Wir sollten mit prophetischer Sicht an der Wahrheit festhalten, daß die Kirche universal, sicher, vollständig ist und daß die harmonischen, „geistigen Gedanken und Vertreter“ des unendlichen Gemüts überall sind und allen Raum erfüllen. Anstatt dann einen Feind zu sehen, der unsere Sonntagsschule in Form von Mangel, Gleichgültigkeit, Voreingenommenheit, scholastischer Theologie, Begrenzung, schwachem Besuch umgibt, werden wir die Vollständigkeit aller geistigen Ideen und deren göttliches Wesen gerade da erkennen, wo diese negativen Elemente zu wirken beanspruchen.

Die Herausforderung besteht darin, über die augenscheinliche Leere hinauszuschauen. Die Christliche Wissenschaft verlangt Demonstration. Wo sollen wir beginnen? Von dem höchsten Standpunkt eines vollkommenen Gottes und einer vollkommenen Kirche und von der Überzeugung aus, daß diese göttliche Idee, die Kirche und ihre Tätigkeit, von dem schöpferischen Gemüt erhalten, versorgt und zum Ausdruck gebracht wird.

Die Irrtümer, die dem Wachstum und der Entfaltung der Sonntagsschule Widerstand leisten möchten, müssen ähnlich behandelt werden, wie Elisa den unerleuchteten Bericht seines jungen Dieners behandelte. Wir können diese Feinde überwinden, durch ihre hinderliche Fassade hindurch und darüber hinaus schauen, wenn wir durch die Linse der Christlichen Wissenschaft anstatt der materiellen Begrenzung blicken.

Die Apathie, Gleichgültigkeit und Voreingenommenheit des fleischlichen Gemüts können sich nicht der Liebe und Mutterschaft Gottes widersetzen, die die Idee, deren äußere Kundwerdung unsere Sonntagsschule ist, beschützen und hegen. Vernehmt diese eindringlichen Worte aus unserem Lehrbuch: „Der Glaube an die Überlegenheit geistiger Macht über materiellen Widerstand hat göttliche Autorität.“ S. 134;

Mangel paßt nicht in die Pläne des vollkommenen Gemüts, das seine Ideen aus dem Brunnen geistiger Versorgung nährt. Die gleiche Quelle, die zu Jesu Zeiten Tausenden in der Wüste zu essen gab, speist die Sonntagsschule. Ideen kommen von Gott und sind geistig; aber wenn wir sie wertschätzen und in unserem Bewußtsein beherbergen, tragen sie Früchte in einer Form, die im menschlichen Leben von Bedeutung ist.

Wollen wir uns doch im klaren darüber sein, daß wir nicht in einem begrenzten, materiellen Sinn um Kinder wetteifern. Die Kirche, wie sie in der Christlichen Wissenschaft verstanden wird, ist eine geistige Idee, die alles Sein umfängt. In Wirklichkeit ist die wahre Identität eines jeden Kindes in jedem Gemeinwesen schon in der Kirche mit einbegriffen. Wir sollten die Kinder insgesamt in unser Gebet für die Kirche und die Sonntagsschule einschließen und dabei nicht das Schuldgefühl haben, wir machten sie von anderen Konfessionen oder Gemeinwesen abtrünnig, sondern wir sollten genau wissen, daß es nur eine Kirche gibt, eine alles umfassende geistige Einheit, deren Liebe sie jetzt alle umfängt. Es gibt noch weite Gebiete, wo der Same hinfallen muß.

Mrs. Eddy schreibt: „Millionen vorurteilsfreier Gemüter — schlichte Sucher nach der Wahrheit, müde Wanderer, in der Wüste verschmachtend — harren und warten der Ruhe und der Erquickung. Gib ihnen einen Becher kalten Wassers in Christi Namen und fürchte niemals die Folgen.“ S. 570. Unser Feld ist jetzt weiß zur Ernte.

Die starren Lehren scholastischer Theologie scheinen von der Christlichen Wissenschaft Distanz zu wahren und unsere ausströmende Liebe zurückzuweisen; wenn wir aber erkennen, daß dieser Irrtum unpersönlich ist, können wir ihn überwinden. Die scholastische Theologie hat genausoweing Macht, in diesen Zeiten die Entwicklung der geistigen Idee zu hindern, wie sie die Christus-Tätigkeit in Jesu Demonstrationen ersticken konnte. Es ist offenkundig, daß die jungen Leute heute hungrig nach etwas suchen, was sie in den traditionsgebundenen Kirchen nicht finden. Sie suchen nach ihrer Identität, nach einem Lebenszweck, und die Christliche Wissenschaft hat die Antwort. Sie ist das Neueste in der Religion. Es ergeht an uns der Aufruf, mit einer größeren Hingabe an unserem eigenen Verständnis von Kirche zu arbeiten.

Wenn die Kirchenmitglieder ihre Sonntagsschule und ihr Gemeinwesen in solch eine gebetvolle Arbeit einschließen, wird die alles lösende Macht der Liebe die aggressiven Suggestionen von Selbsterniedrigung, Abneigung zu unterrichten und Unternehmungen, die um das Interesse der Schüler wetteifern, null und nichtig machen. Eine aufgeweckte Mitgliedschaft, die auf diese Weise arbeitet, wird auch bereitwillig angemessene menschliche Schritte unternehmen, um zum Beispiel ihre Gebäude heller und moderner zu gestalten, für ihre Sonntagsschule zu werben, Kinder persönlich einzuladen und andere Pläne auszuführen. Solche Schritte sind jedoch nur Hilfsmaßnahmen; die wiederbelebenden und erneuernden Kräfte sind geistig.

Gott kennt nur die Fülle Seiner Ideen. Sie bringen die Nützlichkeit und den Zweck des Guten zum Ausdruck. Um unsere Sonntagsschule im richtigen Licht zu sehen, müssen wir unser Denken über den Nebel materieller Maßstäbe und Begrenzungen erheben und mit der Scharfsicht und der Einsicht des geistigen Sinnes den allumfassenden Reichtum der Liebe erkennen. Solch eine inspirierte Schau sieht klar, daß „die geistigen Gedanken und Vertreter von Leben, Wahrheit und Liebe“ die Kirche schon jetzt erfüllen.

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