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[Urtext in deutscher Sprache]

„Wir sind nun Gottes Kinder“

Aus der November 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von den vielen kostbaren Vorkehrungen, die Mrs. Eddy für die Gottesdienste in den Kirchen Christi, Wissenschafter, geschaffen hat, scheint mir eine besonders schön und beeindruckend zu sein. Mrs. Eddy legte fest, daß jeden Sonntag der Bibelabschnitt aus 1. Johannes 3, Vers 1-3 zu lesen ist. Diese Stelle krönt jede Lektionspredigt, die aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gelesen wird.

Die Menschheit muß diese Worte richtig verstehen, denn sie enthalten den Kern dessen, was man von Gott und seiner eigenen Beziehung zu Ihm wissen muß. Welch eine Quelle des Trostes und der Stärkung ist doch das Verständnis von dieser Beziehung, und welch ein Verlust würde es für jemanden sein, wenn er diese Beziehung im Alltag je vergessen sollte!

Johannes sagt: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen.“ 1. Joh. 3:1; Welch eine Liebe! Es ist nicht eine besitzergreifende Art von Liebe, wie sie die Menschen manchmal untereinander empfinden, sondern, wie die Christliche Wissenschaft lehrt und erklärt, eine Liebe, die unermeßlich, geduldig, verstehend, helfend, allumfassend, göttlich, rein ist. Sie ist für jeden erreichbar, stillt jeden Schmerz, lindert jede Not — sie ist der Ausdruck der göttlichen Liebe und leuchtet in aller Klarheit!

Der griechische Originaltext sagt weiter, daß wir nicht nur Gottes Kinder heißen, sondern daß wir wirklich Seine Kinder sind! Dieser kurze Satz läßt keinen Zweifel bestehen. Er enthält eine gewaltige Bestätigung, doch er muß durch die Widerspiegelung von Gottes Wesen bewiesen werden, durch die Demonstration der Gottähnlichkeit. So enthält er gleichzeitig eine Aufforderung. Christus Jesus nannte Gott seinen Vater; und er sagte zu seinen Anhängern: „Ihr sollt niemand euren Vater heißen auf Erden.“ Matth. 23:9; Jesus beanspruchte von Anfang bis Ende seiner Laufbahn seine Gotteskindschaft und ließ sie durch nichts trüben.

Der Christliche Wissenschafter sollte nicht nur nach seinem menschlichen Namen bekannt sein, sondern er hat zu demonstrieren, daß er ein Kind Gottes ist. Ein Christlicher Wissenschafter sucht und bestätigt diese Wahrheit über den Menschen, indem er den Willen seines Vaters erkennt und tut. Überzeugt, daß er das Kind des himmlischen Vaters ist, weiß er auch, daß sein Vater stets bei ihm ist, ihn behütet, leitet und für ihn sorgt.

Johannes erklärt, was wir wirklich sind. Stellen Sie sich den Trost, die Verheißung, Freude und Erhebung vor, die dieser Ausspruch enthält — das tiefe Vertrauen, das ihm entströmt.

„Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.“ Der Vergleich zwischen uns und Ihm weist gleichzeitig auf die enge Verbindung, die Einheit, des liebevollen himmlischen Vaters mit Seinen geliebten Kindern hin. Die Welt sieht physische Kinder, Gottes Kinder aber sind geistig. Wer diese Wahrheit versteht, lebt und handelt nicht nach weltlichen Annahmen, sondern überwindet Böses mit Gutem, kehrt den Irrtum um und behauptet die Wahrheit, schlägt keine Wunden, sondern heilt sie. Seine selbstlose Liebe ist verzeihend, sein Schaffen freudig und unermüdlich. Er sehnt sich und strebt nach Harmonie; er findet Seligkeit im Frieden, Reichtum in Demut. Sein Schmuck und seine Zierde ist Dankbarkeit. Er weiß, daß er als Kind Gottes mit den hohen und edlen Eigenschaften seines himmlischen Vaters ausgestattet ist. Er ist unwandelbar, furchtlos, intelligent, frei, unsterblich.

Wenn die Welt den himmlischen Vater erkennt, wird sie auch uns als Seine Kinder erkennen; alle werden wissen, daß sie ein Gemüt haben, eine Liebe, und daß sie eine Familie sind. Alle stehen in der Gnade; kein vermeintlicher irdischer Sinn kann dies wenden. Mag der Umweg auch noch so weit sein, er führt zurück zum himmlischen Vater. Was immer in dem sterblichen Gemüt vor sich gehen mag, es kann diese ewige Tatsache nicht ändern.

Mrs. Eddy sagt: „Ehe Sie nicht völlig erfassen, daß Sie Gottes Kind, also vollkommen sind, haben Sie kein beweisbares Prinzip und keine Regel für dessen Demonstration.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 242.

Wieder fährt Johannes fort: „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder.“ Hier baut der Apostel eine Brücke zur Tatsächlichkeit, eine Brücke aus der Anerkennung der Vaterschaft Gottes und unserer Gotteskindschaft, aus unserem Vermächtnis, aus der Hoffnung, das Himmelreich zu finden, von dem Christus heimgeführt zu werden. „Und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden.“ Mit jedem Fortschritt rückt dieses Erscheinen näher und führt direkt zu einer neuen Verheißung, nämlich: „Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden.“ Nicht etwa Ihm ähnlich, sondern Sein Gleichnis! Woher wissen wir das? Aus der tiefen Wahrnehmung unserer Gotteskindschaft. Die Christliche Wissenschaft lehrt, wie wir unsere Vollkommenheit begreifen und demonstrieren können.

Am Ende dieses herrlichen Abschnittes wird noch eine andere Aufgabe gestellt, eine sehr umfassende: „Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ Sich von allem zu reinigen, was nicht zu unserem wahren, gottähnlichen Wesen gehört, ist eine große Arbeit, die ständige Aufmerksamkeit erfordert. Jede Erfahrung kann der Reinigung und Läuterung dienen. Gottes Kinder haben keine falschen Gelüste, kein ungezügeltes Temperament.

Der himmlische Vater, der das Wollen in unser Herz gelegt hat, lenkt auch die Schritte zum Vollbringen. Gottes Kind zu heißen ist die Verheißung; Gottes Kind zu sein ist die Erlösung.


Der Geist selbst
gibt Zeugnis unserm Geist,
daß wir Gottes Kinder sind.

Römer 8:16

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