Ein liebenswürdiger Onkel sagte einmal zu seiner erwachsenen Nichte: „Ich wollte dir etwas schenken, aber ich konnte einfach nichts finden, was gut genug für dich gewesen wäre.“ Solcherart sind manchmal die Schwierigkeiten zu einer besonderen Zeit des Geschenkemachens.
Der Apostel Jakobus wußte, was für Geschenke für die Menschheit gut genug sein würden: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ Jak. 1:17;
Obwohl Jakobus von dem Licht des Himmels sprach, erinnert uns sein Satz an das geistige Licht, oder das Verständnis, das Gott, Geist, dem Menschen, Seinem geliebten Ausdruck, allezeit vermittelt. Wir wenden uns an Ihn um Gaben des Lichts — um die besondere Erleuchtung, die wir zu unserer Inspiration und zur Lösung eines Problems, dem wir gegenüberstehen, brauchen.
Das geistige Licht ist nichts Halbes. Gottes erstes Gebot war: „Es werde Licht“ 1. Mose 1:3;, und dieses Licht, das Licht des Geistes, ist überall. Ebenso wie es im Licht keine Dunkelheit gibt, ist der Mensch nicht teils materiell, teils geistig. Christus Jesus gebot uns: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5:48; Auf dieser Grundlage heilte er augenblicklich.
Als Mrs. Eddy nach einem sehr schweren Fall auf dem Eis die Heilung des Gichtbrüchigen las, wurde ihr Bewußtsein von Licht durchflutet. Dies führte zu ihrer Heilung und war der Anstoß dazu, daß sie die Wissenschaft des Seins wahrnahm und niederschrieb. Sie sagt folgendes über die Christliche Wissenschaft: „Wenn du ihr offen ins Antlitz schaust, kannst du mit ihrer Hilfe heilen, und sie hat ein Licht für dich, das heller ist als die Sonne, denn Gott ist, ihre Leuchte‘.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 558;
Mrs. Eddy betonte und bewies, wie praktisch das geistige Licht, oder das Verständnis, ist. Sie selbst unterzog es einer gründlichen Probe, indem sie viele Arten von Krankheit heilte. Sie wies ihre Schüler darauf hin, wie wichtig es ist, dieses geistige Licht zu beweisen. Sie schrieb einmal an einen Schüler: „Demonstration ist alles in der Christlichen Wissenschaft, nichts sonst beweist sie, nichts sonst wird sie bewahren und sie uns erhalten.“ Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy von Irving C. Tomlinson, S. 43;
Wie kann jedoch ein Christlicher Wissenschafter Gott widerspiegeln, indem er eine Gabe des Lichts schenkt, wenn er nicht speziell darum gebeten wurde, für jemanden zu beten? Gute Worte im Munde zu führen — oft reines Sacharin — hat keine Wirkung. Wenn wir für jemanden gerade das richtige Geschenk finden wollen, kann es oft sein, daß wir falsche begrenzende Annahmen, die wir ihm vielleicht in unserem eigenen Bewußtsein angeheftet haben aufdecken müssen.
Jeder kann die Freuden des Gebens erfahren. Christliche Wissenschafter lernen, welche besondere Freude darin liegt, zu helfen, sich und andere von solchen Annahmen wie Altern, Überanstrengung oder Sorge, Sünde, Krankheit, Tod zu befreien. Welch wunderbare Geschenke! Wenn sie erkennen, daß Gott, das Gute, bereits jedem die vollkommenen Gaben zuteil werden ließ — Gaben wie Gesundheit, Sündlosigkeit und Freiheit —, könnten sie sich sehr wohl die Frage stellen: „Was kann ich in meinem Denken über die und die Person berichtigen, ohne ungebeten eine metaphysische Behandlung zu geben?“, anstatt sich zu fragen: „Was in aller Welt kann ich ihr nur kaufen?“ Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, wird das Geben von Gutem zu einem Aufdecken des Guten — wir finden Gottes vollkommene Gabe und des Menschen gegenwärtige Vollkommenheit.
Was allgemein als jährlich wiederkehrende Zeiten des Gebens betrachtet wird, wie z. B. Weihnachten, kann zu „Perioden des geistigen Emporsteigens“ erhoben werden, auf die Mrs. Eddy mit folgenden Worten Bezug nimmt: „Die Perioden des geistigen Emporsteigens sind die Tage und Jahreszeiten der Schöpfung des Gemüts, in der Schönheit, Erhabenheit, Reinheit und Heiligkeit — ja die göttliche Natur — im Menschen und Weltall erscheinen, um niemals wieder zu verschwinden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 509;
Die Gaben, die wir von Gott bekommen, Eigenschaften wie „Schönheit, Erhabenheit, Reinheit und Heiligkeit“, kommen zum Vorschein, wenn wir die Verpackung des sterblichen Gemüts, die sie verhüllt, entfernen. Was aber, wenn uns dieses starrsinnige materielle Bewußtsein den Gedanken einflößt: „Ich möchte keine Gaben des Lichts; ich möchte auch nichts aufgeben; ich brauche eine körperliche Heilung und einen Beweis der Versorgung“?
Wir können damit beginnen, auf dem Weg zur Heilung, oder was immer menschlich not tut, Gott für all die wunderbaren kleinen Päckchen zu danken, die Er uns stündlich gibt. Wir müssen erkennen, daß es nur die eigensinnige Ungeduld und Undankbarkeit des fleischlichen Gemüts ist — das behauptet, unser Gemüt zu sein —, das die kleinen Einblicke lächerlich machen und verbergen möchte, die Gott uns jeden Augenblick vermittelt und die wir durch ein systematisches Studium der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit allmählich gewinnen. Diese kleinen Erkenntnisse können uns und unserer Fähigkeit, anderen zu helfen, letzten Endes mehr nützen als eine überraschende Entwicklung.
Ein aufmerksamer Christlicher Wissenschafter sieht in den kleinen Demonstrationen und Gaben des Lichts — wie auch in den großartigeren Beweisen — das unermeßliche unendliche Prinzip am Werk. Sein Recht und seine Aufgabe ist es, dieses Prinzip für sich und andere auf geordnete und immer umfangreichere Weise zu demonstrieren. Anstatt sich nach einer besonderen, eindrucksvollen Demonstration zu sehnen, schätzt er die sanfte, liebevolle Entfaltung des Christus, der Wahrheit, in seinem Bewußtsein. Bei Tausenden von Heilungen kamen zuerst die Gaben des Lichts.
Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft schenkt einem Patienten Gaben des geistigen Lichts. Dieses Licht kann alle Phasen des Lebens eines Patienten erleuchten.
Eine Mutter von kleinen Kindern hatte immer wieder die gleichen Klavierstücke gespielt, die sie im Klavierunterricht vor etwa 20 Jahren gelernt hatte. Sie hatte den Gedanken akzeptiert, daß sie wahrscheinlich keine weiteren Fortschritte machen werde. Jedoch einige Zeit vor Weihnachten begann sie unerwartet einige Winkel ihres Lebens in dem Licht zu sehen, das sie aus einem Gespräch mit einer Ausüberin gewonnen hatte. Sie sah ein, daß Demut allein ihr die Zeit erübrigen würde, die Gesetze der Harmonie, und wie sie in der Musik zum Ausdruck kommen, zu erkennen. Durch Geduld und Liebe zur Musik war sie damit zufrieden, jeweils nur einige Noten zu lernen, wenn es nicht anders ging. Zu ihrer eigenen Überraschung und der ihrer Familie hatte sie bis Weihnachten drei Chopin-Walzer auswendig gelernt. Während des nächsten Jahres erwiesen sich diese in ihrem Heim als eine tägliche Quelle der Freude.
Wir alle können unsere gottverliehene Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft zu betätigen, fördern. Wir können jedem Menschen Gaben des Lichts zukommen lassen — selbst wenn wir nicht um Rat oder Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft gebeten wurden —, indem wir unser Denken vor jeglichen falschen Einflüsterungen über ihn schützen und uns an den vollkommenen, geistigen Begriff vom Menschen halten. In der Offenbarung weist ein Vers auf eine Gabe des Lichts hin, die derjenige erhält, der sich als Gottes Schöpfung sieht: „Ich will ihm geben den Morgenstern.“ Offenb. 2:28.
