Unsere Gedanken bestimmen unser Altwerden weit mehr, als wir uns bewußt sind. Zwei Begriffe, vor denen wir uns hüten müssen, wenn wir uns unsere geistige und körperliche Kraft bewahren wollen, sind „nicht mehr“ und „noch“.
Verfall zeigt sich in allen solchen Gedanken wie: „Ich kann nicht mehr so schnell gehen“, „Ich kann nicht mehr so viel tun“ und „Noch kann ich diese Arbeit verrichten“, „Sie sieht noch recht gut aus.“
Diese Gedanken wollen uns glauben machen, daß es ein Ende für den Menschen gebe. Sie alle sind Suggestionen des fleischlichen Gemüts, das uns nur einen sterblichen Menschen und einen materiellen Körper erkennen lassen will. Wenn wir diese Suggestionen akzeptieren, können sie sich sehr wohl geistig und körperlich zum Nachteil auf uns auswirken, wenn wir älter werden.
Aber in der Christlichen Wissenschaft — der Wissenschaft des Christus, der Wahrheit — finden wir die Waffen, die uns helfen, diese Feinde zu vernichten, die unseren Frieden, unsere Leistungsfähigkeit und unsere Gesundheit stören wollen. Wenn belastende Gedanken aufkommen, können wir sofort an der geistigen Wahrheit über uns und unsere Mitmenschen festhalten.
Wir können uns z. B. die Worte Mrs. Eddys klarmachen: „Der Mensch, der vom unsterblichen Gemüt regiert wird, ist immer schön und groß.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 246; Der wirkliche Mensch ist jetzt vollkommen, ist es immer gewesen und wird es immer sein. Wenn wir unsere eigentliche Identität als unsterbliche, unkörperliche Ideen des Gemüts, Gottes, verstehen, können wir die unmißverständliche Erklärung des Propheten Jesaja beweisen: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Jes. 40: 31;
Wenn wir unsere vollkommene Freiheit von den irrtümlichen Annahmen von Alter beweisen, die Begrenzungen hervorrufen, können wir wie Hiob zu unserem himmlischen Vater sagen: „Ich erkenne, daß du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.“ Hiob 42:2;
Wenn es für Gott, die unendliche Quelle unseres wahren Seins, nicht zu schwer ist, die Wahrheit über das ewig vollkommene, frische und kraftvolle Sein zu wissen, warum sollte es dann für uns, die wir in Wirklichkeit Sein Bild und Gleichnis sind, zu schwer sein?
Wir können wissen, daß wir Sein Wesen in nie nachlassender Kraft und unzerstörbaren Fähigkeiten widerspiegeln. Da wir für immer mit Gott, der unversiegbaren Quelle der Schönheit und des Wohlergehens, untrennbar verbunden sind, gibt es keine böse, materielle Suggestion, die uns unserer bewußten Einheit mit Ihm berauben könnte. Es gibt nur vollkommene Begriffe des Seins, und diese kommen von Gott, dem göttlichen Gemüt. Deshalb, wie Mrs. Eddy sagt: „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht, und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft aufheben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 393;
Wenn wir ganz und gar verstehen, daß das Leben in Wirklichkeit weder Anfang noch Ende hat, können keine falschen begrenzten Annahmen von Alter unseren Lebenslauf bestimmen. In dem Maße, wie wir die Zeitlosigkeit des Lebens erkennen, halten wir uns nicht mehr an Bräuche, denen wir entwachsen sind, und legen keinen Wert mehr auf Geburtstage. Wir sehen, wie irreführend die Annahme ist, daß die Widerspiegelung des unendlichen Lebens nach Jahren bemessen werden könne. Die üblichen Gespräche über die verflossenen Jahre tragen dazu bei, unsere Lebensaussichten der Annahme nach zu begrenzen. Das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy stellt dieses Ideal für uns auf: „Berichte niemals über Alter. Chronologische Daten sind kein Teil der unermeßlichen Ewigkeit.“ S. 246;
Jeder neue Tag kann Leben, Kraft und Fähigkeit, die sich selbst erneuern und von Gott her widergespiegelt werden, enthüllen und somit mehr von der Natur des unsterblichen Menschen ans Licht bringen. Wir haben allen Grund, die Macht des Bibelwortes für uns in Anspruch zu nehmen: „Die Güte des Herrn ist's, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu.“ Klagei. 3:22, 23.
Gottes ganze Kraft wirkt ununterbrochen für uns und für die Welt. Wenn wir diese Tatsache klar erkennen, können uns die aggressiven Ansprüche des begrenzten sterblichen Denkens nicht mesmerisieren. Eine der Einflüsterungen, die wir als machtlos und unwahr zurückweisen müssen, ist, daß die anderen um uns her materiellen Gesundheitsgesetzen unterworfen seien und glaubten, aufgrund ärztlicher Diagnosen nicht mehr in voller Kraft leben zu können oder zu dürfen.
Wir alle müssen uns davor hüten, an anderen Malpraxis zu üben. Das heißt, wir sollten es vermeiden, unseren Nächsten zu belasten, ihn als einen alternden und vielleicht kranken, von Problemen niedergedrückten Menschen zu sehen, sondern sollten ihn vielmehr als das ewig vollkommene Ebenbild Gottes sehen. Und genauso müssen auch wir uns vor derselben unbeabsichtigten Malpraxis schützen. Wir können fest und furchtlos in dem Wissen verharren, daß die falsche Annahme keine Macht hat und sich nicht auf den Gottesmenschen, den einzigen Menschen, den es gibt, auswirken noch von ihm ausgehen kann.
Jedem von uns fließt ununterbrochen direkt aus göttlicher Quelle unendliche Inspiration, Kraft, Neuheit zu. Wir alle können in zunehmendem Maße beweisen, daß es in diesem Einssein oder dieser Einheit mit Gott nur das vollkommene, ewige Sein gibt, das von keinem endlichen Begriff von Zeit und Materie begrenzt werden kann. Jede geistige Idee Gottes besteht immerdar zugleich mit Ihm.
Jesus Christus gestern und heute
und derselbe auch
in Ewigkeit.
Hebräer 13:8