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Geld im Kreislauf der Liebe

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei den Unternehmungen unserer Kirchenorganisation sehen wir uns mitunter einem Mangel an Geld gegenüber. Es scheint manchmal schwierig zu sein, sich von den materiellen Annahmen über Geld freizuhalten, da es im materiellen Wirtschaftsprozeß wie auch in der Kirche eine so wichtige Rolle zu spielen scheint.

In der Betriebswirtschaftslehre gibt es eine vereinfachte Formel des Geldkreislaufs: „Geld — Güter — mehr Geld“. Dies besagt, ein marktwirtschaftliches Unternehmen mit Geld als Anfangskapital zu beginnen, damit Güter oder Leistungen zu erstellen und dadurch „mehr Geld“ zu bekommen. Der Unterschied zwischen einem nach Gewinn strebenden Unternehmen und einer Kirche liegt in der Natur ihrer Tätigkeit. Unter dem Anfangskapital in der Kirche könnte man Liebe verstehen, Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen, denen wir die heilende Botschaft der Wahrheit bringen wollen. Natürlich mag ein Unternehmen, das auf finanziellen Gewinn eingestellt ist, als erstes daran denken, eine Dienstleistung zu erbringen, und dies ist Liebe, die menschlich zum Ausdruck kommt.

Mrs. Eddy sagt im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit: „Unsere Kirche ist auf dem göttlichen Prinzip, Liebe, erbaut.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 35; Manchmal wird hervorgehoben, daß wir unsere Miete und andere Kirchenausgaben in Geld bezahlen müssen. Ist es aber nicht die Liebe, die Mitglieder und Freunde bewegt, Beiträge und Spenden zu geben? Liebe sollte der wichtigste und entscheidende Faktor sein. All unsere Tätigkeiten haben das Ziel, diese Liebe vermehrt strahlen und wirken zu lassen. Unsere vereinfachte Formel könnte also lauten: „Liebe — Geld — mehr Liebe“.

Wenn eine Annahme von Geldknappheit vorzuherrschen scheint, läßt sich dieses Problem nicht dadurch lösen, daß zu höheren Spenden aufgerufen wird, sondern durch mehr Liebe. Mangel an Geld ist mitunter die Folge von Mangel an Liebe. Ein solches Problem wird durch die Vergegenwärtigung der allumfassenden göttlichen Wahrheit geheilt. Das Ergebnis dieser Lektion und unsere Dankbarkeit dafür kann eine Zunahme der Spenden sein.

In der Bibel lesen wir: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ Jak. 1:17; Gott ist unveränderlich. Seine Liebe kennt keine Inflation und keine Deflation. Die volkswirtschaftliche Betrachtungsweise des wirtschaftlichen Gesamtbildes eines Landes und die Vielfalt der theoretischen Deutungsmöglichkeiten und Prognosen können manchmal zu Verwirrung, Pessimismus oder Resignation führen. Wer sich eingehend mit dieser Wissenschaft befaßt, weiß, daß keine wirklich zuverlässigen mitteloder langfristigen Prognosen widerspruchsfrei und unfehlbar gestellt werden können. Das menschliche Denken, das auf das eine oder andere Extrem reagiert, mag im Hoch oder Tief des Konjunkturzyklus zum Ausdruck kommen.

Gottes Pläne und Aktionen können nicht durch menschliches Denken und Handeln gestört oder beeinträchtigt werden, aber sie können das menschliche Denken und Handeln leiten und lenken. Die Bibel zeigt uns in solchen Geschichten wie der von Joseph und seinen Brüdern, wie weise und vollkommen Gott diejenigen, die Ihn verstehen und Ihm vertrauen, durch wirtschaftlich schwierig erscheinende Situationen hindurchführt. Wir müssen erkennen, daß selbst in diesem Bereich der sterbliche Sinn versucht, Verwirrung zu stiften und Furcht einzuflößen. Aber Gottes Pläne können nicht durch Verwirrung oder Furcht behindert oder verzögert werden. Durch die Christliche Wissenschaft können wir es uns zur Aufgabe machen, Christus zu folgen und Gottes heilende Sache sich entfalten zu lassen — das uns von Christus Jesus gesetzte Ziel mit den Mitteln, die uns Mrs. Eddy gezeigt und gelehrt hat, anzustreben und zu erreichen. Viele warten auf die Wahrheit des Seins, und keine materiellen Bedenken können unsere Liebe und Aktivität begrenzen, wenn wir ihnen helfen, sie zu finden, denn Jesus sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matth. 28:18–20.

Von dieser Basis aus wird uns klar, daß materielle Vorstellungen von Mangel Gottes Werk nicht beeinträchtigen können. Sie können uns nur dazu führen, daß wir uns noch ernsthafter darum bemühen, unser wahres Sein als Seine Ideen zu begreifen, die nur Gottes Vollkommenheit widerspiegeln. Wie fest muß das Vertrauen auf Gott, wie groß die Liebe gewesen sein, die die Witwe veranlaßten, ihren letzten Heller in den Gotteskasten zu tun! (S. Mark. 12:41–44.)

Wenn wir erkennen, daß es dieser Begriff der allumfassenden Liebe ist, der unser Anfangskapital und unseren Gewinn bildet, und verstehen, daß es nur einen unendlichen, allen Raum erfüllenden Gott gibt, können wir von jeder Vorstellung von Mangel an Liebe oder Geld frei sein. Und in dem Verhältnis, wie sich unser Verständnis von der göttlichen Liebe entfaltet, wird die Frage des Geldes den rechten Platz einnehmen und zufriedenstellend gelöst werden.

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