Ich betrachte es als ein Vorrecht, in einem wahrhaft christlichen Heim aufgewachsen zu sein, in einer Atmosphäre der Freude und Harmonie, nicht in einer Atmosphäre der Schwermut und Hoffnungslosigkeit. Der Gedanke, daß Gott ein liebevoller Vater ist, war vorherrschend.
Eine Heilung durch Gebet, die sich ereignete, bevor wir uns für die Christliche Wissenschaft interessierten, ist eine meiner lebhaftesten Kindheitserinnerungen. Selten sah man einen Arzt in unserem Haus; doch als einmal eine meiner Schwestern schwer krank war, wurde einer gerufen. Nachdem er sie untersucht hatte, sagte er scharf: „Warum haben Sie mich nicht früher gerufen? Sie hat Scharlach, und ich werde sie in die Isolierstation des Krankenhauses einweisen. Ich komme morgen wieder.“
Als der Arzt gegangen war, sagte meine Mutter: „Wir wollen jetzt beten“, und sie und ich knieten nieder und beteten. Ich kann mich nicht mehr an mein Gebet entsinnen, doch ich weiß, daß ich, als wir nach dem Beten wieder aufstanden, von einem jubelnden Gefühl erfüllt war, daß jetzt alles wieder gut sein würde, daß Gott dafür sorgte. Am nächsten Tag mußte der Arzt verwundert gestehen: „Ich muß mich geirrt haben. Das Kind ist gesund.“ Ich war damals sechs oder sieben Jahre alt.
Als ich jedoch älter war, sah ich mich vielen unbeantworteten Fragen auf dem Gebiet der Religion gegenüber, und am meisten beschäftigte mich die Versöhnungslehre. Ich konnte die Auslegung der Theologen nicht annehmen, sondern sehnte mich nach einer höheren und besseren Erklärung, die ich verstehen konnte. Jesus sagte (Joh. 8:32): „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Er sagte auch (Matth. 7:7): „Suchet, so werdet ihr finden.“ Ich suchte daher in vielen Richtungen, bis ich die Christliche Wissenschaft indirekt durch einen Arzt fand.
Meine älteste Schwester sollte einen Arzt heiraten. Sie wurde jedoch krank und mußte einige Zeit in einem Sanatorium zubringen. Eines Tages kam sie unerwartet nach Hause und erklärte: „Jetzt bin ich völlig gesund.“ Ihr zukünftiger Mann hatte durch einen Freund von der Christlichen Wissenschaft und deren heilender Kraft erfahren und sie meiner Schwester empfohlen. Sie hatte sie von ganzem Herzen angenommen und war geheilt worden. Danach dauerte es nicht lange, bis ich erkannte, daß ich die Wahrheit gefunden hatte, und ein wenig später wurde ich von Grippe geheilt. Mein Zeugnis über diese Heilung wurde im Christian Science Sentinel vom 17. Januar 1920 veröffentlicht.
Einige der Krankheiten, von denen ich seit der Zeit geheilt wurde, sind eine Muskelzerrung, starke Magenschmerzen, die offenbar auf eine Nahrungsmittelvergiftung zurückzuführen waren, und Erkältungen. Als ich einmal einen schweren Unfall erlitt, wurde ich wunderbar behütet. Das wahre Christentum, den von Christus Jesus verheißenen Tröster, gefunden zu haben ist für mich von unschätzbarem Wert. Und ich empfinde tiefste Dankbarkeit für Mrs. Eddy, die es mir und jedem aufrichtigen Sucher ermöglicht hat, an der Wahrheit teilzuhaben, die uns frei macht, wie Christus Jesus es verheißen hat.
Stockholm, Schweden
