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Die christlich-wissenschaftliche Methode: Ein Denken, das heilt

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die lange Geschichte der Menschheit lehrt uns, daß das Bewußtsein das Sein bestimmt. Die Qualität des Denkens der Menschen bestimmt ihren Lebensstandard. Von der Unwissenheit und Primitivität der Eiszeitmenschen mit dem Faustkeil als einzigem Werkzeug bis hin zur Atomkraft und Raumfahrt ist es ein weiter Weg. Seine Stationen sind Marksteine des sich entfaltenden Denkens der Menschen.

Doch das gleiche Denken, das mit der Kernspaltung ungeahnte Möglichkeiten für den menschlichen Fortschritt eröffnete, hat auch die Atombombe produziert. Wenn sich die Menschen allein vom menschlichen Denken leiten ließen, könnten sie die Herrschaft über das, was sie geschaffen haben, verlieren und ihre Zivilisation vernichten.

In gewisser Hinsicht vergleichbar mit den Errungenschaften der Naturwissenschaften ist das, was Mary Baker Eddy der Welt mit ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft gebracht hat. Aber es setzt die unschädlichen, heilenden Kräfte des Geistes frei.

Im Gegensatz zu den materiell-wissenschaftlichen Arbeitsmethoden, die sich ausschließlich auf menschliche Beobachtung und den Verstand gründen, basiert die christlich-wissenschaftliche Methode auf einer höheren Art des Denkens, dem geistigen Verständnis, das seine Grundlage im göttlichen Gemüt hat. Die Christliche Wissenschaft enthüllt Gott nicht nur als Leben, Wahrheit und Liebe, als Geist, Seele und Prinzip, sondern auch als Gemüt. Der Mensch, der in seinem wahren, geistigen Sein zu Gottes Bild und Gleichnis erschaffen ist, spiegelt dieses Gemüt in seiner Allmacht, ständigen Gegenwart, Unendlichkeit und Allwissenheit wider.

Christus Jesus wußte, daß er Gottes Sohn war, und erklärte, daß er nichts von sich selber tun könne. Wenn wir ihm nachfolgen und uns mit dem göttlichen Wesen identifizieren, lernen wir, daß wir von uns selber auch nichts wissen können, denn wir sind der genaue Ausdruck des göttlichen Gemüts.

Gottes Gedanken — wie sie durch das inspirierte Wort der Bibel und durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft zu uns kommen — sind der Ausdruck der absoluten Wahrheit, des ewigen Lebens und der immerwährenden Liebe; sie sind die einzig wahren Gedanken Seiner Idee, des Menschen. Gott ist allmächtig. Daher die Macht der Gedanken, die von Gott sind; daher die Zeitlosigkeit und Unsterblichkeit göttlicher Ideen und ihre Fähigkeit, Inspiration zu vermitteln. Diese Ideen sind unwiderstehlich, weil es keine Macht gibt, die sich der Wahrheit widersetzen könnte.

Gott, Gemüt, ist unendlich, allgegenwärtig. Deshalb sind uns göttliche Ideen stets verfügbar. Tatsächlich spiegeln wir in unserem wahren Sein die Unendlichkeit dessen wider, was das göttliche Gemüt weiß. Wir mögen dies nur langsam begreifen. In Wissenschaft und Gesundheit erklärt Mrs. Eddy: „Die Sterblichen haben einen sehr unvollkommenen Begriff vom geistigen Menschen und dem unendlichen Bereich seines Gedankens.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 258; Wenn wir uns aber unserer Gotteskindschaft, unseres Einsseins mit dem allwissenden göttlichen Gemüt, bewußt werden, wird unsere Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen und wissenschaftlich zu denken, aktiviert. Sie kann ungeahnte Höhen erreichen und unseren Horizont erweitern. Sie kann Heilung bringen.

Gottes Gedanken sind heilende Gedanken, weil sie aus Seiner Vollkommenheit hervorgehen; sie sind lebenspendend. „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides.“ Jer. 29: 11; Das sind die Gedanken, an denen wir in dem heilenden Gebet, das eine christlich-wissenschaftliche Behandlung ist, festhalten.

Gottes Gedanken sind täglich neu. Wenn wir sie uns bewahren, brauchen wir also nicht auf die Gedanken und Erkenntnisse von gestern zurückzugreifen. Wenn unser gebeterfülltes Wissen der göttlichen Quelle entspringt, hat es nichts Schematisches oder Stereotypes an sich, denn die geistige Inspiration führt uns jeden Tag zu grünen Auen und frischen Wassern.

Gottes „Gedanken sind sehr tief“ Ps. 92:6;. Wir brauchen uns nicht mit oberflächlichen menschlichen Begriffen zufriedenzugeben noch in unserer gebeterfüllten Heilarbeit auf halbem Wege stehenzubleiben. Wir können dem Problem auf den Grund gehen und dürfen nicht innehalten, bis wir völlige geistige Klarheit erlangt haben.

Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir, was es bedeutet, wahrhaft zu denken. Solch ein Denken ist nicht menschlichen Maßstäben untergeordnet. Es ist gotterfüllt. Es beruht nicht auf blindem Glauben; es hat nichts mit Suggestion oder Einbildung zu tun. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ursprüngliches und schöpferisches Denken, weil es die Vergegenwärtigung der Gedanken Gottes, des einzigen Schöpfers, ist. Wenn wir uns das klarmachen, erkennen wir, daß diese Fähigkeit zu denken wahrhaft jedem innewohnt. Sie ist unser, unabhängig davon, welche Ausbildung wir erhalten und wieviel menschliches Wissen wir uns angeeignet haben.

Wenn das alles wahr ist, wieso gibt es dann im Denken der Menschen so viele Elemente, die mit dem Göttlichen nichts zu tun haben — Elemente wie Furcht, Groll, Eifersucht, Haß, Neid? Alles Übel ist die Auswirkung des falschen Anspruchs auf ein von Gott getrenntes Dasein, auf das Nebeneinander von Gut und Böse, Geist und Materie.

Die Christliche Wissenschaft legt überzeugend dar und beweist immer mehr, daß Gott, Geist, tatsächlich Alles-in-allem ist. Es gibt deshalb keine solche Dualität. Nicht nur die falschen Ansprüche sind unwirklich, sondern auch das sogenannte sterbliche Gemüt, aus dem sie hervorzugehen scheinen. Mrs. Eddy erklärt: „Der Mensch und sein Schöpfer stehen in der göttlichen Wissenschaft in Wechselbeziehung zueinander, und das wirkliche Bewußtsein weiß nur um die Dinge Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 276;

Diese Lehren der Christlichen Wissenschaft sind ein unermeßlicher Segen für die Menschheit. Wenn sie verstanden werden, beginnt sich das menschliche Leben zu verändern, und zwar — wie die Bibel es fordert — durch die Erneuerung des menschlichen Denkens (s. Röm. 12:2). Dieser Wandel ist das Ergebnis der christlich-wissenschaftlichen Methode, die Ideen des göttlichen Gemüts zu beherbergen. Das Falsche verliert seinen Halt in unserem Denken und verschwindet aus unserer Erfahrung. Und das Gute im menschlichen Bewußtsein wird auf eine höhere Stufe gehoben.

Nicht umsonst verwies Christus Jesus auf den geraden und schmalen Weg als die einzige Möglichkeit, Vollkommenheit zu erlangen. Als er in das Haus des Obersten der Synagoge gerufen wurde, dessen Tochter gestorben war, wollten sich ihm Unglaube und Traurigkeit in den Weg stellen. Weil er so standhaft an der Wahrheit des ewigen Lebens festhielt, wurde er sogar verlacht. Jesus muß aber über jeden Zweifel hinaus gewußt haben, daß Gott das Leben des Kindes war. Gott kann nicht ausgelöscht werden, und es gibt keinen Augenblick, wo der von Gott erschaffene Mensch dieses göttliche Leben nicht zum Ausdruck bringt.

Als Jesus das Zimmer des Mädchens betrat, nahm er nur ihre Eltern und drei seiner engsten Vertrauten mit. Unbeirrt durch das Sinnenzeugnis blieb er auf dem Wege christusgleichen Denkens. Und alle, die um ihn waren, erlebten sogleich den erhabenen Beweis für die Unsterblichkeit des Lebens. „Alsbald stand das Mädchen auf und ging umher.“ Mark. 5:42.

Seien also auch wir fest in unserer Überzeugung, daß Gottes Ideen allein die wahren Gedanken des Menschen sind. Die unverfälschte, geistige Wahrheit ist der Maßstab für jeden, der die Christliche Wissenschaft betätigen möchte. Dem Piloten gleich, der sich bei schlechter Sicht rückhaltlos seinen Instrumenten anvertraut und auf dem Leitstrahl sicher ans Ziel gelangt, hält der aufrichtige Christliche Wissenschafter an den wahren Ideen fest, die ihm vom göttlichen Gemüt kommen. Niemals, in keiner Situation, verläßt er diesen geraden und schmalen Weg. Dann ist ihm der Sieg gewiß.

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