In den bekannten Versen zu Beginn des Johannesevangeliums lesen wir: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.. . Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Joh. 1:1, 3; Das Wort ist Gottes Tätigkeit, durch die Er sich selbst kundtut und die die gesamte Schöpfung umfängt. In Gottes Universum geht die Entfaltung des Guten unaufhörlich vor sich in Übereinstimmung mit dem göttlichen Gesetz. Es ist das ewige Erscheinen der zärtlichen Liebe Gottes für Seine Schöpfung durch Christus, Wahrheit, wodurch die Vollkommenheit des Menschen, der mit dem Guten eins ist, enthüllt wird.
Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjәn s’aiәns. offenbart, daß die Schöpfung Gottes aus geistigen Ideen besteht, die sich im Rhythmus des ewigen Lebens, der ewigen Wahrheit und Liebe entfalten. Das geistige Universum, einschließlich des zu Gottes Gleichnis erschaffenen Menschen, bekundet unfehlbar den göttlich veranlaßten Rhythmus des Lebens. Dieser Rhythmus wird durch Gottes Gesetz in Kraft gesetzt und gestützt und stimmt stets mit Harmonie, Ewigkeit und unveränderlicher Vollkommenheit überein. Diese Entfaltung des Guten durch die Ideen des Gemüts zeigt, daß sich Gott, das unendliche Gemüt, in Seiner Schöpfung in ständiger Bewegung und Harmonie widerspiegelt. Dieses schöpferische Gemüt umfängt in seiner eigenen Unendlichkeit jede Idee Gottes, jegliche Individualität und Identität, und spiegelt sie wider. Die Entfaltung des geistigen Seins geht immerdar vor sich und bringt die Fortdauer und das Zusammenbestehen des göttlichen Prinzips und seiner Idee zum Ausdruck.
Ebenso wie es in der Musik eine rhythmische Folge gibt, die nicht nur ihren Fortgang nimmt, sondern in Ordnung und Einklang ihren Fortgang nimmt, so entfaltet sich im Rhythmus des Universums Gottes das Gute nach der Ordnung des göttlichen Gesetzes — das Gute, das ständig Gutes hervorbringt und betont, das Gute, das immer als Ausdruck des all-harmonischen, allwirkenden Gemüts erscheint.
In ihrem Buch Nein und Ja erklärt Mary Baker Eddy: „Für Gott ist Wissen Sein; das heißt, was Er weiß, muß wirklich und ewig bestehen.“ Nein und Ja, S. 16; Da es Gottes Wissen ist, das dem Menschen das Sein verleiht, entfaltet sich das von Gott verordnete Sein des Menschen nach dem Plan der Seele, im Rhythmus des ewigen Lebens; es betont ständig das Gute und bringt es zum Ausdruck. Hier wird der Mensch als Gottes Widerspiegelung erfunden, die sich stets der ewigen Entfaltung der Güte und Liebe Gottes erfreut.
Wenn wir jedoch das Universum und den Menschen nach dem Zeugnis der materiellen Sinne beurteilen, stellen wir fest, daß es nicht Harmonie, sondern Disharmonie, nicht Vollkommenheit, sondern Unvollkommenheit, nicht eine ununterbrochene Ordnung, sondern Zufall und Wandel ist, was das Leben und Sein des Menschen zu beherrschen scheint. Das fleischliche Gemüt vermittelt, im Widerspruch zu Gott und dem göttlichen Gemüt, einen Eindruck von einem Universum, das das Gegenteil der völlig guten, geistigen Schöpfung ist, die so treffend im ersten Kapitel des ersten Buches Mose beschrieben wird. Diese Illusion des sterblichen Gemüts von einem von Gott getrennten Dasein beansprucht, einen eigenen charakteristischen Rhythmus zu besitzen: Anfang und Ende, Geburt, Wachstum, Reife und Verfall — einen Rhythmus des sterblichen Lebens, das schließlich im Tode endet.
Mrs. Eddy stellt diese Illusion des fleischlichen Gemüts bloß und verkündet die ununterbrochene Harmonie von allem, was Gott erschafft, wenn sie in ihrem Buch Vermischte Schriften schreibt: „Gott ist das unsterbliche Gemüt, das unsterbliche Gute, in dem wir, wie die Heilige Schrift sagt, ,leben, weben weben und sind‘. Dies Gemüt nun ist dem Wachstum, Wandel oder Schwund nicht unterworfen, sondern es ist die göttliche Intelligenz oder das Prinzip allen wirklichen Seins, das den Menschen immerdar im rhythmischen Kreislauf sich entfaltender Seligkeit hält, als einen lebendigen Zeugen und als ewige Idee des unerschöpflichen Guten.“ Verm., S. 82;
Christus Jesus muß diesen ununterbrochenen „rhythmischen Kreislauf“ der Harmonie als das grundlegende Gesetz des geistigen Universums Gottes verstanden haben, das, wenn es verstanden wird, dem Menschen Herrschaft gibt über die ganze Erde; denn er heilte die Kranken, wandelte auf den Wogen, bekehrte die Sünder, weckte die Toten auf und bewies durch seine eigene Auferstehung, daß der Mensch unsterblich ist und immerdar im ewigen Rhythmus todlosen Lebens lebt. Mit der Überzeugung, die mit dem geistigen Verständnis von der Einheit des Menschen mit Gott kommt, erklärte er: „Wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber.“ Joh. 5:26;
In Übereinstimmung mit den Lehren Christi Jesu erklärt die Christliche Wissenschaft die Einheit von Gott und dem Menschen und bekräftigt, daß der Mensch die unsterbliche Idee des Lebens ist. Wir lernen deshalb in dieser Wissenschaft, den Menschen nicht als einen Sterblichen zu betrachten, der sich im Rhythmus eines materiellen Universums mit dessen Gesetzen von Zeit und Begrenzung und den Stadien von Anfang und Ende, von Geburt und Tod, bewegt. Wir erkennen, daß der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis vom Leben, von Gott, untrennbar ist. Der Mensch spiegelt ewiges Leben wider. Dieses Leben ist Gott und kennt weder Anfang noch Ende. Es wird niemals von den vergänglichen Begriffen der Sterblichkeit berührt.
Diese Erkenntnis kann uns helfen, die Falschheit der allgemein akzeptierten menschlichen Annahme zu beweisen, daß wir früher oder später einen Punkt in unserem Leben erreichen werden, wo die Entfaltung des Guten aufhört und wir uns angesichts unüberwindbarer Hindernisse geschlagen geben oder den Urteilsspruch der materiellen Sinne als unvermeidlich annehmen müssen, daß sich unsere Gesundheit verschlechtere, daß unsere Kräfte nachließen, unser Leben in Gefahr sei oder die Konjunktur falle.
Christus Jesus, unser Wegweiser, akzeptierte niemals das Zeugnis der materiellen Sinne als endgültig oder unabänderlich. Er kam, um den Christus, die wahre Idee Gottes, des Guten, zu offenbaren und zu leben und dessen heilende Macht zu demonstrieren. Er verstand das wahre Wesen Gottes und den geistigen Ursprung des Menschen und fand ständig Kraft in dem Bewußtsein, daß der Mensch mit Leben, dem stets sich entfaltenden Guten, eins ist.
Es kam eine Zeit im Leben unseres Meisters, wo es tatsächlich so aussah, als ob die Entfaltung des Guten zum Stillstand gekommen wäre. Er wurde gekreuzigt. Am Ende einer Laufbahn, die so reich gesegnet war, schien der Tod gewiß zu sein. Aber der Meister bewies, daß der sterbliche Glaube an die Begrenzung und Umkehrung des Guten, der in dem Haß, Neid, Groll und der bösartigen Malpraxis seiner Verfolger zum Ausdruck kam, nicht als Gesetz in seiner Erfahrung wirken konnte, ihn nicht davon abhalten konnte, beständig die Macht Gottes, des Guten, zum Ausdruck zu bringen und Gottes geistigem Gesetz der Harmonie gemäß zu handeln, das den Menschen ewiglich erhält. Somit konnte er über den Tod und das Grab triumphieren und das todlose, sichere Sein des Menschen unter Gottes Herrschaft beweisen.
Die Bibel spricht von einer Zeit, wo Gott als der einzige Schöpfer des Universums anerkannt und bekannt war, da „die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne“ Hiob 38:7;. In Wirklichkeit hat sich dieser vollkommene Zustand des göttlichen Bewußtseins, diese freudige Erkenntnis und Darstellung des Lebens, niemals geändert noch eine Unterbrechung erfahren. Unsere Aufgabe ist es, die Tatsache zu erfassen und zu bekräftigen, daß der zu Gottes Gleichnis erschaffene Mensch immerdar die herrliche Vollkommenheit und Harmonie der Schöpfung Gottes bezeugt, indem er Gottes Güte preist und verherrlicht.
In ihrem Buch Vermischte Schriften nimmt Mrs. Eddy auf diese uranfängliche Tatsache der Übereinstimmung von Gott und Seiner Schöpfung Bezug. Sie schreibt: „Als der Gesetzgeber das einzige Gesetz der Schöpfung war, herrschte Freiheit, und sie war das Erbe des Menschen; aber diese Freiheit war die moralische Kraft des Guten, nicht des Bösen: sie war die göttliche Wissenschaft, in der Gott allerhaben und das einzige Gesetz des Seins ist. In dieser ewigen Harmonie der Wissenschaft ist der Mensch nicht gefallen: er unterliegt dem gleichen Rhythmus, von dem die Heilige Schrift sagt, da, die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Gottessöhne'.“ Verm., S. 259.
