Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft beginnt folgendermaßen:
In Gottes Liebe leben wir
Und wachsen und gedeihn. Lied Nr. 144;
Dieses Lied hilft uns, die Gegenwart Gottes zu verstehen und zu erleben, da Liebe eins der Synonyme für Gott ist. Sie hebt das Denken über den materiellen Augenschein und befähigt uns, ganz gleich, wo wir sind, einen geistigen Sinn vom Dasein zu empfinden.
Um den geistigen Bewußtseinszustand auszudrücken, der „in Gottes Liebe“ weilt, müssen wir uns gegen aggressive Suggestionen verteidigen, die uns glauben machen wollen, daß wir in einer ganz anderen Atmosphäre lebten. Diese Suggestionen beschreiben eine Atmosphäre des materiellen Sinnes, in der das sterbliche Gemüt alles fälschen möchte, was im Reich des Geistes existiert — eine Atmosphäre des falschen Anscheins, die den Anspruch auf eine Macht neben Gott erhebt, den die Wissenschaft als göttliche Allmacht und Allgegenwart offenbart.
Einige der entscheidenden Faktoren, die zu einem solchen gedanklichen Konflikt beitragen, sind in den Massenmedien der heutigen Zeit zu finden. Sie veröffentlichen Berichte über die Unruhe in der Welt; sie liefern das, wodurch die Welt in unser Heim gelangt. Was bringen sie uns?
Mittels der vielen Erfindungen des industriellen Zeitalters bringen sie uns Nachrichten von praktisch allem, was die Gesellschaft, in der wir leben, ausmacht, von den Darbietungen in der Kunst, Literatur, Musik, den Nachrichten und der ewigen Suche nach Wissen, Reichtümern und Macht bis hin zu den elementaren Problemen des menschlichen Überlebens auf der Erde. Manche Darstellungen sind hilfreich, doch oft wird kein Unterschied zwischen Gut und Böse gemacht. Was dargeboten wird, richtet sich nicht nur an den geschulten Intellekt, sondern auch an die gedankenlosen Gefühlsregungen und die leidenschaftlichen Begierden.
Sind wir als Empfänger diesen Berichten ausgeliefert? Nein, aber wir müssen mit Bedacht wählen. Manche Massenmedien verbreiten Informationen, die sie als nützlich ansehen, kürzen oder erweitern und zurechtstutzen, bis sie ihrer Ansicht nach der Masse zusagen und für alle verständlich sind. Manchmal erstreben sie beinahe eine Art Allwissenheit auf einer materiellen Grundlage.
Was sollen wir mit diesen Aspekten unrichtiger Berichterstattung und falscher Propaganda anfangen, die durch die materiellen Sinne Einlaß in unser Bewußtsein begehren? Die Antwort ist natürlich die: Wir müssen wachsam und umsichtig sein und sorgfältig urteilen, denn wenn es auch oft etwas positiv Gutes gibt, das unser Denken bereichert und unsere Mußestunden verschönt und das uns befähigt, die Weltprobleme und ihre Herausforderung an das intelligente Denken zu verstehen, so gibt es doch auch vieles, was sowohl unserer Moral als auch unserer Gesundheit schadet.
Wenn wir auch nicht für die gedruckten oder elektronischen Nachrichten, die in unsere Privatsphäre gesandt werden, verantwortlich gemacht werden können, so tragen wir doch volle Verantwortung für das, was wir gelten lassen und wonach wir uns richten. Keine Person, Organisation und kein Einfluß außerhalb von uns können uns zwingen, etwas Bestimmtes zu lesen oder unsere Wellenlänge zu ändern. Wir sind imstande, das Gute, das wir sehen, einzulassen, und das, was wir als schlecht oder nicht wünschenswert erkennen, auszuschließen. Unsere Wahl, unsere Fähigkeit, Dinge zu beurteilen, wenn sie uns dargeboten werden, und Entscheidungen zu treffen, hängt in hohem Maße von unserem geistigen Scharfblick ab.
In unserem Bemühen, das zu sortieren, was die Massenmedien uns offerieren, werden wir uns vielleicht gleichzeitig einer anderen und höheren Stimme deutlich bewußt. Ihre Botschaft spricht zu unserem geistigen Bewußtsein und kann von den materiellen Sinnen nicht vernommen werden. Sie ist das Wirken des Christus, der Wahrheit, das die Verbindung des Menschen mit dem göttlichen Prinzip, Gott — dem geistigen Heim des Menschen in der Atmosphäre der Liebe —, augenscheinlich macht.
Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, gibt uns seine Verfasserin, Mrs. Eddy, einen geistigen Schlüssel zur Bibel. Wir werden zu einem Verständnis der ewigen Gesetze Gottes geführt; wir werden uns der Bedeutung der Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit Gottes bewußt, die wir im täglichen Leben widerzuspiegeln bestrebt sind. Mrs. Eddy schreibt: „Das schöpferische Prinzip — Leben, Wahrheit und Liebe — ist Gott. Das Universum spiegelt Gott wider. Es gibt nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung. Diese Schöpfung besteht in der Entfaltung geistiger Ideen und deren Identitäten, die von dem unendlichen Gemüt umfaßt und immerdar widergespiegelt werden. Diese Ideen erstrecken sich vom unendlich Kleinen bis zur Unendlichkeit, und die höchsten Ideen sind die Söhne und Töchter Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 502;
Wir erkennen jetzt, daß uns zwei Arten von Nachrichten zur Verfügung stehen. Die eine strömt aus der Unendlichkeit hervor und umfaßt alles, was Gott, Liebe, Wahrheit und Leben einschließt. Ihre geistige Nahrung gibt uns die Kraft, in das wahre Menschentum hineinzuwachsen und die göttliche Allgegenwart in allen unseren Wegen widerzuspiegeln. Die andere Nachricht wendet sich hauptsächlich an die materiellen Sinne und ist von deren Begrenzungen gekennzeichnet. In dem Maße, wie wir auf die Stimmen des Geistes lauschen und sie in unser Leben übertragen, weisen wir die falschen Stimmen des Materialismus zurück.
Dann erleben wir Dinge, die wie Wunder aussehen, die aber nur die gesetzmäßige Folge unseres Vertieftseins im Geist sind. Unharmonische Zustände und Erfahrungen beginnen ihren Anspruch auf Wirklichkeit zu verlieren und weichen der Harmonie. Wenn wir unsere geistige Identität mit unserem Vater-Mutter Gott behaupten und bekräftigen, beginnen wir, an der Fülle des ewigen Lebens bewußt teilzuhaben und uns einiger Reichtümer des Daseins zu erfreuen. Befürchtungen, Suggestionen des Bösen und falsche Beurteilungen von Menschen und deren Verhalten verblassen allmählich und verschwinden. Und weil das die Irrtümer sind, in denen physische, moralische und mentale Disharmonien oft Wurzel schlagen und unter dem Vorwand wachsen, wirklich zu sein, verschwinden diese letzteren Übel mit ihnen.
In diesem Zusammenhang finden wir im Lehrbuch folgende Ermahnung: „Da Jesus die Wissenschaft der Schöpfung kannte, in der alles Gemüt ist und dessen Ideen, wies er den materiellen Gedanken seiner Landsleute mit folgenden Worten zurecht:, Über des Himmels Aussehen könnt ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?‘ Wieviel mehr sollten wir danach trachten, die geistigen Ideen Gottes zu erfassen, anstatt bei den Dingen der Sinne zu verweilen! Um den Rhythmus des Geistes wahrnehmen und um heilig sein zu können, muß der Gedanke rein geistig sein.“ S. 509;
Beinahe täglich wird unsere Aufmerksamkeit auf neue Einrichtungen zur Automation, auf wirksamere Methoden, Systeme und Verfahren, auf größere Wirtschaftskraft und schnellere und sichrere Transportmittel gelenkt. Diese bilden eine Einheit um unser irdisches Dasein zu bereichern, denn sie gewähren größere Freiheit, steigende Löhne, kürzere Arbeitszeit, und man gelangt leichter zu dem, was in der Welt freudebringend, interessant und nützlich zu sein scheint.
Wenn auch die Massenmedien den menschlichen Fortschritt und die Annehmlichkeiten vieler materieller Dinge zu Recht beschreiben, müssen wir daran denken, daß sie nichts weiter als Symbole der geistigen Wirklichkeit sind. Wir müssen folgendes im Auge behalten: Je wundervoller diese Dinge aussehen, je höher ihr Produktionsertrag und ihre Konjunktur, desto größer ist die Versuchung, sie für wirklich zu halten. Ein falscher Wertbegriff verursacht viele der Unruhen in der Welt, den Mangel an wirklicher Befriedigung, das Geschrei nach mehr von diesem und jenem; und keines von ihnen kann wahres Glück und wahre Erfüllung bringen.
Wir sehen also, in dem Maße, wie wir ständig den einen unendlichen Sender, das göttliche Gemüt, einschalten, wird unser Verständnis von Gott und dem Menschen klarer, fühlen wir das Himmelreich in uns, und wir verstehen, was Paulus meinte, als er die Frage stellte: „Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ 1. Kor. 3:16.
