Vor vielen Jahren, als ich mich 1921 auf das Staatsexamen für Orthopädie vorbereitete, hörte ich von meinem Professor zum erstenmal die Worte „Christliche Wissenschaft“! Man fragte mich, ob ich jemals erfahren hätte, was die Christliche Wissenschaft sei und was sie bedeute. Ich mußte es verneinen. Ein Kriegsteilnehmer aus dem Ersten Weltkrieg hatte dem Professor eine ganze Handvoll Granatsplitter gebracht, die von selbst aus seinem Bein gekommen waren, nachdem eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft ihn behandelt hatte. Dieser Patient, ein Bauer, war vorher ein ganzes Jahr vergeblich mit Spritzen und Salben von dem Professor behandelt worden, der sehr betroffen war, als dieser Mann ihm nun sein gesundes Bein zeigte!
Als ich an jenem Abend über diese Begebenheit nachdachte, erkannte ich, daß es noch etwas geben mußte, was ich erforschen sollte. Von der Zeit an ging ich mit offenen Augen und Ohren durchs Leben, um diese Wissenschaft zu finden.
Im Jahre 1924 war es dann soweit! Ich beobachtete, daß jeden Sonntagvormittag Hunderte von Menschen in den großen Beethovensaal in Berlin zum christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst strömten. Aus reiner Neugierde ging ich auch hinein und wurde zuerst von dem herrlichen Orgelspiel angezogen. Ich hielt mich vorsichtig hinten im Saal in einer Ecke auf und war sehr beeindruckt von dem Frieden, der auf den Gesichtern aller Besucher lag. Ferner erschienen mir die Geldbeträge auf dem Kollektenteller enorm. Vier Jahre lang besuchte ich alle Gottesdienste und war überzeugt, daß ich das Gehörte nicht wirklich glauben würde, bis ich persönlich von einem schwerkranken Menschen wüßte, der allein dadurch geheilt wurde, daß er sich auf die Christliche Wissenschaft verließ.
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