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[Urtext in deutscher Sprache]

Vor vielen Jahren, als ich mich 1921 auf...

Aus der August 1973-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor vielen Jahren, als ich mich 1921 auf das Staatsexamen für Orthopädie vorbereitete, hörte ich von meinem Professor zum erstenmal die Worte „Christliche Wissenschaft“! Man fragte mich, ob ich jemals erfahren hätte, was die Christliche Wissenschaft sei und was sie bedeute. Ich mußte es verneinen. Ein Kriegsteilnehmer aus dem Ersten Weltkrieg hatte dem Professor eine ganze Handvoll Granatsplitter gebracht, die von selbst aus seinem Bein gekommen waren, nachdem eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft ihn behandelt hatte. Dieser Patient, ein Bauer, war vorher ein ganzes Jahr vergeblich mit Spritzen und Salben von dem Professor behandelt worden, der sehr betroffen war, als dieser Mann ihm nun sein gesundes Bein zeigte!

Als ich an jenem Abend über diese Begebenheit nachdachte, erkannte ich, daß es noch etwas geben mußte, was ich erforschen sollte. Von der Zeit an ging ich mit offenen Augen und Ohren durchs Leben, um diese Wissenschaft zu finden.

Im Jahre 1924 war es dann soweit! Ich beobachtete, daß jeden Sonntagvormittag Hunderte von Menschen in den großen Beethovensaal in Berlin zum christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst strömten. Aus reiner Neugierde ging ich auch hinein und wurde zuerst von dem herrlichen Orgelspiel angezogen. Ich hielt mich vorsichtig hinten im Saal in einer Ecke auf und war sehr beeindruckt von dem Frieden, der auf den Gesichtern aller Besucher lag. Ferner erschienen mir die Geldbeträge auf dem Kollektenteller enorm. Vier Jahre lang besuchte ich alle Gottesdienste und war überzeugt, daß ich das Gehörte nicht wirklich glauben würde, bis ich persönlich von einem schwerkranken Menschen wüßte, der allein dadurch geheilt wurde, daß er sich auf die Christliche Wissenschaft verließ.

Dieser Fall trat im Jahre 1928 ein. Der Bruder meines Verlobten wurde schwer lungenkrank und lag damals in einem Sanatorium unseres Landes. Auf Bitten meines Verlobten sandte ich ihm das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, und die deutsche Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft. Ich erhielt sie aber postwendend zurück mit dem Worten, er verlasse sich lieber auf die Kunst der Ärzte. Nachdem mein Verlobter ihn dann im Sanatorium besucht hatte, erklärte er sich bereit, sich von einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft behandeln zu lassen. Das war im Mai 1928. Er erkannte, daß er das Sanatorium sofort verlassen mußte, wenn die Heilung eintreten sollte.

Im September desselben Jahres wurde vom Vertrauensarzt der Angestelltenversicherung eine gründliche Untersuchung vorgenommen, und eine völlige Heilung wurde festgestellt. Nicht einmal eine Narbe war auf dem Röntgenbild zu sehen. Diese Heilung, von der ich unmittelbarer Zeuge war, war der Anlaß dafür, daß ich mich nun intensiv mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft befaßte.

Während des Zweiten Weltkriegs, als die großen Gefahren mich als Mutter von drei kleinen Kindern zwangen, nur Gott als meinen Berater anzuerkennen, wurde ich in diesen Gefahren wunderbar behütet. Ich möchte besonders eine Erfahrung herausgreifen. Ende Oktober 1943 kehrte ich eines späten Abends vom Lande in meinen Wohnort zurück. Am Bahnhofsausgang drängten sich Hunderte von Menschen durch die fast dunkle Sperre, und wir erfuhren, daß die höchste Stufe eines Fliegeralarms gegeben worden war. Ich erkannte sofort, daß unsere Lage scheinbar ausweglos war und keine Möglichkeit bestand, mit den Kindern und dem vielen Gepäck unser Haus zu erreichen. In diesem Augenblick hielt ich an folgendem Gedanken fest: „Vater, Du allein kennst meine große Not und weißt den Weg, wie wir aus dieser großen Gefahr herauskommen können.“ Sofort legte sich eine Hand hart auf meine Schulter, und eine Stimme fragte: „Wo wollen Sie denn mit diesen drei kleinen Kindern hin?“ Im Umsehen hatte der Mann, er war Taxifahrer, die Kinder und das Gepäck in seinem Taxi untergebracht, und los ging's durch die völlig menschenleeren Straßen bis hinaus in unseren Vorort. Durch das Eingreifen meines Nachbarn waren wir bald in seinem warmen Keller geborgen.

Die Gefahren in jener Zeit bewirkten, daß ich mich noch enger mit Gott verband. Sein Schutz bewahrte mich vor dem Schlimmsten. Es wäre kaum möglich, all die herrlichen Beweise von der Fürsorge Gottes aufzuzeigen.

Ich empfinde es als höchste Gnade, in meiner Kirche als Erster Leser gedient zu haben. Ich bin auch sehr dankbar, als Ausüberin im Weinberg des Herrn arbeiten zu dürfen.

Mein Herz ist von Freude erfüllt, und ich schließe mit Mrs. Eddys Worten in Wissenschaft und Gesundheit auf der Seite vor dem Inhaltsverzeichnis:

Ja, du hast mein Gebet erhört
und segnest mich!
Die heil'ge Gabe, die du mir beschert,
ist, daß du hier und aller Orten bist.


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