Vor einigen Jahren stand vor einer Kirche, in der ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag gehalten werden sollte, die Menge vor den noch geschlossenen Türen. Die Schlange erstreckte sich die Stufen hinunter über den Bürgersteig und hinaus bis auf die Straße. Einer der Vorübergehenden bemerkte zu dem andern: „Du meine Güte! Sieh dir diese Menge an! Sie müssen dort heute abend etwas verschenken.”
Es gibt vorurteilsfreie Millionen, die die kostbarste Gabe der Welt, die Christliche Wissenschaft, erst noch kennenlernen müssen. Kürzlich wurden bei einer Fernsehsendung einige junge Mädchen aufgefordert, ihre Ziele anzugeben. Eins erwiderte: „Mein Ziel ist, herauszufinden, was Gott wirklich ist. Ist Er eine Person oder ein Ding? Was ist Er tatsächlich?“ Christlich-wissenschaftliche Vorträge machen solchen Fragestellern den Begriff von einem lebendigen, immergegenwärtigen Gott zugänglich statt von dem „toten“ Gott einer veralteten Theologie. Sie legen die Wahrheit über Gott, das Gute, und Seine vollkommene Schöpfung dar.
Mitglieder einer Kirche, die einen Vortrag veranstaltet, müssen sich davor hüten, so sehr mit den rein äußerlichen Dingen der Veranstaltung beschäftigt zu sein, daß sie die weit wichtigeren Vorbereitungen vernachlässigen. Sie sollten sowohl ihr Herz wie auch ihr Gebäude den Kranken und Entmutigten öffnen. Alle ihre Tätigkeiten für den Vortrag sollten von grenzenloser Dankbarkeit und dem barmherzigen, sanften Ausdruck der göttlichen Liebe begleitet sein. Wenn sie auf Gottes Weisungen statt auf den menschlichen Willen hören und so die Schritte erkennen, die getan werden müssen, um Seine Schafe zu weiden; wenn sie bereitwillig Gott die Herrschaft überlassen, freudig Seinen Hinweisen gehorchen und bestrebt sind, Seine Eigenschaften auszudrücken, öffnet sich der Weg für die göttliche Führung.
Der Ausdruck immergegenwärtiger Liebe ist ein mächtiger Faktor beim Zerstören der aggressiven Suggestionen, daß es eine entgegengesetzte Anziehungskraft und Ablenkung gebe. In dieser Atmosphäre widergespiegelter Liebe hat die stille sanfte Stimme der Wahrheit weit mehr Einfluß auf den Besuch bei Vorträgen als menschliche Vorbereitungen, so wichtig diese auch sein mögen. Wir können daran festhalten, daß z. B. keine turbulenten Wetterbedingungen einen Hörer davon abhalten können, auf dem Platz zu sein, den die Liebe für ihn bereitet hat, auf daß er die Segnungen empfange, die ihn erwarten. Mrs. Eddy sagt: „Was immer Kraft und Wahrheit in der Materie vortäuscht, tut das als eine Lüge, die von sich aus sagt, der Glaube der Sterblichen an die Materie könne Kraft erwirken; wenn sich aber die ganze Machenschaft als Lüge erweist, verfliegt all ihre angebliche Kraft und ihr Ansehen.“ Vermischte Schriften, S. 334;
Wir müssen wissen, daß es keine Apathie geben kann, die uns daran hindert, unsere gebeterfüllte metaphysische Arbeit für den Vortrag zu tun. Wenn wir uns täglich weigern, auf irgendeine der hypnotischen Suggestionen des Bösen zu reagieren, daß irgend etwas die Macht habe, Gottes Plan zu durchkreuzen, handhaben wir jede aggressive Suggestion des tierischen Magnetismus und kehren das falsche Bild leichter durch die geistige Tatsache um. Wir wissen, daß nichts die Kundwerdung einer rechten Idee beschränken oder aufhalten kann.
Tierischer Magnetismus ist die Quelle aller Formen des Irrtums, des sichtbaren wie des unsichtbaren. Wir lesen in der Offenbarung: „Ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen; der war mit einer Wolke bekleidet und hatte den Regenbogen auf seinem Haupt und ein Antlitz wie die Sonne und Füße wie Feuersäulen. Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde.“ Offenb. 10:1, 2;
Mrs. Eddy schreibt von dem „Büchlein“ und dem „Engel“: „Enthielt dieses selbe Buch die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft, deren, rechter Fuß‘ oder herrschende Macht auf dem Meere stand — auf dem elementaren, latenten Irrtum, der Quelle aller sichtbaren Formen des Irrtums? Der linke Fuß des Engels stand auf der Erde; d.h., eine sekundäre Macht wurde über den sichtbaren Irrtum und die hörbare Sünde ausgeübt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 559; Sie fährt fort: „Ein, stilles sanftes Sausen‘ des wissenschaftlichen Gedankens erstreckt sich über Land und Meer bis zu den fernsten Grenzen des Erdballes.“ Und einige Sätze weiter fügt sie hinzu: „Dann wird die Macht der Wahrheit demonstriert — offenbar gemacht in der Zerstörung des Irrtums.“
Mentale Malpraxis ist ein falscher Anspruch, daß Personen — bewußt oder unbewußt — einander aus schlechten Motiven mental beherrschen können. Man sollte diese einschüchternde Suggestion nicht fürchten, sondern sie vielmehr durch das Verständnis auslöschen, daß es nur ein Gemüt gibt und daß dieses Gemüt Gott, das Gute, ist. Eine Lüge, der man mit der Erkenntnis von der Gegenwart der Wahrheit entgegentritt, ist absolut machtlos. Die Art und Weise, mentale Malpraxis zu besiegen, besteht darin zu wissen, daß sie unwirklich ist. Der Wissenschaft gemäß gibt es tatsächlich kein sterbliches Gemüt, keine materielle Mentalität, die Malpraxis hervorrufen könnte. Sie ist ohne Gegenwart, Gesetz, Tätigkeit oder Macht. Wir brauchen das, was nur ein Lügengewebe ist, nicht zu fürchten.
Wir sollten jede Leugnung der Wahrheit seitens der Anhänger anderer Glaubensrichtungen erbarmungsvoll widerlegen und beseitigen. Lassen Sie uns um die Erkenntnis beten, daß nichts Böses geistige Tätigkeiten, die auf dem göttlichen Prinzip beruhen, schädigen oder behindern kann. Irrige Annahmen haben die Christliche Wissenschaft von dem Zeitpunkt an, wo Mrs. Eddy sie der Welt offenbarte, ständig verfolgt; aber sie vermochten nicht, ihre stetige Ausbreitung aufzuhalten. Wir müssen den Irrtum von den betörten Personen trennen und unseren Widerstand auf den teuflischen Mesmerismus seiner falschen Ansprüche richten. Jakobus sagt: „Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch.“ Jak. 4:7; Der Irrtum weicht dem Verständnis von der Harmonie des göttlichen prinzips.
Als Christus Jesus die Fünftausend speiste, stillte er damit die individuellen Bedürfnisse dieser großen Menge. Es wird uns berichtet, daß sie „alle satt“ Luk. 9:17. wurden. Ebenso können wir erwarten, daß der Vortrag die individuellen Bedürfnisse der Zuhörerschaft nach Heilung und rechten Ideen stillt. Ständig mit Überzeugung und Dankbarkeit die Macht, Gegenwart und Weisheit der göttlichen Liebe zu bestätigen bekundet geistige Kraft. Lassen Sie uns in unserer metaphysischen Unterstützung des Vortrags alle Eigenschaften eines geistigen Denkens zum Ausdruck bringen, durch das die göttliche Liebe mit Erleuchtung und Heilung hindurchscheint. Wir können voll und ganz auf die Fähigkeit der göttlichen Liebe vertrauen, alle irrigen Zustände zu beseitigen. Wir können Gott als das in Vollkommenheit wirkende Prinzip anerkennen, das zur Verfügung steht, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Dadurch regen wir den zufällig Vorbeigehenden an, mehr zu tun, als voller Verwunderung hinzuschauen. Wir erwecken in ihm einen geistigen Sinn, der ihn veranlassen wird, einzutreten und gesegnet zu werden. Ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft offenbart das heilende, zufriedenstellende Brot des Lebens, und wir können der Menschheit helfen, sich diesr Tatsache bewußt zu werden.
