„Du bist Herr der Situation“, schreibt Mary Baker Eddy, „wenn du verstehst, daß das sterbliche Dasein ein Zustand der Selbsttäuschung ist und nicht die Wahrheit des Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 403; Es ist in der Tat von großer Wichtigkeit, sich in einer Situation scheinbar großer Schwierigkeit und Disharmonie darüber klarzuwerden, was wahr und was eine Täuschung des materiellen Sinnes ist.
Als Elisa von einer syrischen Armee umzingelt war, die den Auftrag hatte, ihn wegen seiner für den König Israels wertvollen geistigen Erkenntnis gefangenzunehmen, sagte er zu seinem Diener: „Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!“ Und wir lesen weiter: „Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, daß er sehe!“ 2. Kön. 6:16, 17; Elisa sah die Macht Gottes als eine gegenwärtige Hilfe und handhabte die Situation sofort. Er akzeptierte nicht den Augenschein der physischen Sinne, sondern war sich des unbedingten göttlichen Schutzes bewußt. Elisas Diener war zunächst von großer Furcht erfüllt. Sein Bewußtsein zeigte nicht Ruhe, sondern Unruhe; nicht Herrschaft, sondern Schwachheit. Doch nachdem Gott seine Augen geöffnet hatte, nachdem Er ihm das Verständnis verliehen hatte, daß er in der göttlichen Gegenwart und Macht unbedingt sicher war, sah er „feurige Rosse und Wagen“ — die Engel der Gegenwart Gottes — um sich her, und er wurde errettet.
Wenn wir uns in einer schwierigen Lage befinden, tun wir gut daran, uns sofort unserer vollkommenen Gotteskindschaft bewußt zu werden. Wenn es uns gelingt, dem mesmerischen Anspruch zu widerstehen, der uns hoffnungslos oder mutlos machen möchte, und wenn wir den Schein von der geistigen Wirklichkeit trennen, sind wir „Herr der Situation“ und werden jede irrige Lage meistern.
Im Buch Jesaja lesen wir: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Jes. 41:10; Wenn wir dem falschen Augenschein der körperlichen Sinne nicht nachgeben, bleiben wir in dem Verständnis der Vollständigkeit und unveränderlichen Vollkommenheit allen wahren Seins fest verankert.
Mrs. Eddy sagt uns im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit: „Widerstehe dem Bösen — dem Irrtum jeder Art —, und es wird vor dir fliehen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 406; Das Böse — in welcher Gestalt und welcher Maske es auch erscheinen mag — hat keine wirkliche Macht. Es ist niemals eine Person noch ein Umstand. Es ist immer ein irriger Gedankenzustand. Wenn wir die falsche Auffassung der materiellen Sinne widerlegen, ändern wir die Situation.
Christus Jesus ließ sich von dem sogenannten äußeren Augenschein nicht beeinflussen. Er war immer Herr der Situation. Er war sich immer zutiefst bewußt, daß das Reich seines himmlischen Vaters unversehrt ist. Heilung war das Ergebnis seines Wissens, daß die Vollständigkeit der Schöpfung Gottes unveränderlich ist.
In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Wenn wir dem Befehl unseres Meisters folgen:, Sorget nicht um euer Leben‘, werden wir niemals von körperlichen Zuständen, vom Bau des Körpers oder seiner Einrichtung abhängen, sondern wir werden Herr über den Körper sein, ihm seine Bedingungen vorschreiben und ihn durch Wahrheit gestalten und beherrschen.“ S. 228; Wenn es uns mehr und mehr gelingt, unsere wahre Harmonie ans Licht zu bringen und zu bewahren, indem wir unser Verständnis von der Liebe Gottes in unserem Leben anwenden, meistern wir die äußeren Umstände.
Ich war einmal in eine Lage geraten, für die es anscheinend keine Lösung gab. Ich hatte lange Zeit über dem Problem gebetet, aber es zeigte sich kein Ausweg. In der Stunde tiefster Not, der Verbitterung und Hoffnungslosigkeit sagte ich mir: „Wie schön wäre heute der Tag, wenn ich dieses Problem nicht hätte!“
In diesem Moment schickte die göttliche Liebe einen Engelsgedanken. Es fiel mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ich erkannte, daß das Problem nicht das war, wofür ich es gehalten hatte — nämlich für eine Wirklichkeit in meinem Leben. Es war Gott, dem einzigen Ursprung des wahren Daseins, nicht bekannt. Wie konnte es also als Teil dessen, was von Gott ausgeht, als Teil Seiner vollkommenen geistigen Schöpfung bestehen? Die Lösung zeigte sich unmittelbar und übertraf alle menschliche Planung und Weitsichtigkeit.
Durch Mrs. Eddys Offenbarung der neualten Gesetze Gottes kann jeder von uns dem Augenschein der physischen Sinne mit der ewigen Harmonie Gottes und Seines Ebenbildes, des Menschen, wirksam entgegentreten, Wir sind nie allein, wenn es uns klar wird, daß es keinen Raum gibt, wo Gottes Liebe nicht schon ist und ewiglich weilt.
Wenn wir den Einflüsterungen des Bösen — der Disharmonie jeder Art — widerstehen, stellen wir uns unmittelbar unter göttlichen Schutz. Das Verständnis unserer Gotteskindschaft berichtigt jede falsche Suggestion. Wir werden frei, um jede Situation im Namen des Allerhöchsten zu meistern. Dann können wir freudig singen:
Mit Gott an meiner Seiten,
Was könnte schrecken mich ? Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 78.
