Im Büro mögen wir verschiedenen Situationen begegnen, die der Heilung bedürfen. Ein Übermaß an Arbeit, Personalmangel, zwischenmenschliche Konflikte und eine schlecht organisierte Leitung sind einige der bekannten Zustände.
Heilung im Büro beginnt mit uns selbst. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns die herausfordernde Tatsache, daß nicht einfach etwas oder jemand außerhalb unser selbst geändert, berichtigt oder geheilt werden muß, wenn wir auf Schwierigkeiten irgendwelcher Art stoßen. Vielmehr ist es bis zu einem gewissen Grad unser eigenes Denken, unsere eigene Anschauung von Menschen und Verhältnissen, die sich bessern muß. Vor einigen Jahren hatte ich einen kleinen Beweis dafür, als ich eine Hilfskraft einstellen mußte. Es war das erste Mal, daß ich Bewerber interviewte, und ich stellte schnell eine junge Dame ein. Und genauso schnell zeigte es sich, daß sie nichts zu meiner Zufriedenheit erledigen konnte.
Am Ende der ersten Woche waren wir beide deswegen ernstlich beunruhigt. Übers Wochenende versuchte ich, mein Denken ins rechte Gleis zu bringen, indem ich behauptete, daß es nur ein Gemüt, nicht viele Gemüter, gibt und daß dieses eine Gemüt die Quelle alles Guten ist — aller Fähigkeit, allen Verständnisses und allen Auffassungsvermögens — und daß es daher vollkommen in der Lage ist, die rechten Ideen für jede nur denkbare Aufgabe bereitzustellen. Ich erkannte, daß der Mensch geistig ist, die vollkommene Widerspiegelung des Gemüts, nicht ein unvollkommener, unfähiger Sterblicher. Ich betete eine Zeitlang auf diese Weise, bis ich mich in bezug auf diese Situation frei und unbeschwert fühlte.
Am Montag waren wir beide in besserer Stimmung, und am Ende der Woche arbeiteten wir harmonisch zusammen, und jeder war mit der Arbeit des anderen zufrieden. Kurz darauf erzählte sie mir, daß sie vorgehabt hatte, nach der ersten Woche nicht wiederzukommen, da sie das Gefühl hatte, man könne unmöglich mit mir arbeiten; aber übers Wochenende hatte sich diese Einstellung geändert, und sie entschloß sich, es nochmals zu versuchen. Wir arbeiteten etwa zweieinhalb Jahre lang gut und produktiv zusammen, bis ich die Firma verließ. Durch die Heilung meiner eigenen falschen Vorstellung von einer Mitarbeiterin hatte sich die Situation für uns beide geändert. Der Wandel war so groß, daß die junge Dame mich in einem anderen Licht sehen konnte.
Dies weist auf wichtige Fragen in bezug auf Heilung im Büro hin: Was sehen wir? Welche Meinung haben wir von anderen? Was denken wir über uns selbst?
Die geistige, richtige Anschauung von uns selbst und unseren Mitarbeitern kann Schwierigkeiten heilen, die im Berufsleben auftreten. Jeden als das Ebenbild Gottes, des göttlichen Prinzips, zu sehen kann dazu beitragen, Nachlässigkeit, Unpünktlichkeit, Unordentlichkeit, Unbeständigkeit und Mangel an Zusammenarbeit zu beseitigen. Wenn wir jeden als das Gleichnis der Liebe sehen, werden Ärger, Bitterkeit, Haß, Ungeduld und Gereiztheit unwirksam. Wenn wir uns und andere als Widerspiegelung der Seele sehen, werden Unzufriedenheit, Sorge und Freudlosigkeit ausgelöscht. Durch das Wissen, daß wir alle vollkommene Ideen des einen vollkommenen Gemüts sind, werden wir vor Furcht, Unwissenheit, Unfähigkeit, Fehlern und Mißverständnissen beschirmt.
Wenn wir unser Einssein mit dem Geist anerkennen, finden wir Lebhaftigkeit, Begeisterung, Inspiration und reiche Fülle — Fülle an allem Guten, zu jeder Zeit und unter allen Umständen. Akzeptieren wir die Wahrheit als die einzige Grundlage unseres Daseins, treten Genauigkeit, Präzision, Ausgeglichenheit, Vollkommenheit und Einigkeit in Erscheinung. Wenn wir die ewige Vollkommenheit des Lebens anerkennen, erhalten wir Kraft, Vitalität und Ausdauer.
Was wir denken, bestimmt unsere Erfahrung. Wir können unsere Gedanken — und unser Leben — beherrschen und harmonisch gestalten. Wir können sehen, daß es in einer vom göttlichen Gemüt beherrschten Atmosphäre keinen Widerstand, keine Verstimmung, keine Ungerechtigkeit und keine verletzten Gefühle geben kann, sondern nur christliche Liebe und Freude. Im geistigen, vollkommenen Begriff vom Leben gibt es keinen Eigenwillen, keine Eigenliebe, keine Selbstgerechtigkeit; nur Gottes Willen, den man kennt und ausführt. Im Reich des göttlichen Gemüts gibt es keine unzuverlässigen Arbeiter, keine trägen, eigensinnigen Menschen, die lediglich kritisieren und klatschen. Es gibt keine Zeitvergeuder und Träumer; keine Sterblichen, die der Schuld, Furcht, dem Stolz und selbstsüchtigem Ehrgeiz unterworfen sind. Sie sind falsche Annahmen und daher unwirklich — sie haben ihren Ursprung im sterblichen Gemüt oder in einem angeblich wirklichen, von Gott getrennten Daseinszustand. Wenn wir erkennen, daß diese Annahmen unwirklich sind, und wissen, weshalb sie unwirklich sind, werden sie jeglichen Einflusses oder jeglicher Macht in unserem täglichen Leben und unserer Arbeit beraubt.
Wir sind göttlich ermächtigt, das Vollkommene zu sehen und es auf diese Weise in unser Leben zu bringen. Die Wahrheit ist, daß wir in unserem wirklichen Selbst in Christus, der Wahrheit, nicht fähig sind, irgend etwas anderes zu sehen als das Geistige, das Vollkommene, das Harmonische, das Befriedigende, das Göttliche, das Heilige, das Reine — das Gute. Mrs. Eddy schreibt: „Die Substanz, das Leben, die Intelligenz, die Wahrheit und Liebe, die die Gottheit bilden, werden von der Schöpfung der Gottheit widergespiegelt; und wenn wir das falsche Zeugnis der körperlichen Sinne den Tatsachen der Wissenschaft unterordnen, werden wir dieses wahre Gleichnis und diese wahre Widerspiegelung überall erblicken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 516;
Eine Bibelstelle, die davon berichtet, was geschah, als Elisa und sein Diener vom Heer des Königs von Syrien umstellt waren, zeigt, daß der Diener sehr beunruhigt war, als er das sie umlagernde Heer sah. Aber „Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm die Augen, daß er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.“ 2. Kön. 6:17. Wir können dazu beitragen, Harmonie in unsere Bürotätigkeit zu bringen, wenn wir unsere Augen für die Macht der geistigen Wahrheit öffnen, die uns stets zur Verfügung steht. Laßt uns den vollkommenen Menschen in uns selbst und anderen sehen und dadurch diese Vollkommenheit in unser Büroleben bringen.
Der aber pflanzt und der da begießt, die sind einer wie der andere.
Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen
nach seiner Arbeit.
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter;
ihr seid Gottes Ackerfeld
und Gottes Bau.
1. Korinther 3:8, 9
