Da ich am Weltgeschehen interessiert bin, habe ich mich oft gefragt, wie ich zur Völkerverständigung beitragen könne.
Wenn wir über die Ereignisse in der Welt nachdenken, erkennen wir, daß Gerüchte von Kriegen und Furcht vor Uneinigkeit oder Verlust der Freiheit die Menschheit plagen. Die Regierungen verschiedener Länder vertreten den Standpunkt, daß der Weltfrieden nur dadurch gesichert und aufrechterhalten werden könne, daß sie in ihren Ländern eine große Militärmacht unterhielten. Wenn auch solche Maßnahmen in diesem Abschnitt der menschlichen Geschichte weise sein mögen, so sollten wir doch nicht vergessen, welch eine große Macht wir als Christliche Wissenschafter für den Frieden in der Welt darstellen!
Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft können wir uns alle auf den Weg begeben, der zu dem Verständnis führt, daß es einen allmächtigen und immer gegenwärtigen Vater-Mutter Gott gibt, der alle Menschen mit Seiner universalen Liebe umfängt. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 520; Daher gibt es keinen Raum, wo Gott, Liebe, nicht gegenwärtig ist. Das Verständnis dieser Wahrheiten bringt uns Gewißheit und vertreibt die Furcht.
In jeder Ausgabe des Christian Science Journals und des Herolds der Christlichen Wissenschaft finden wir folgende ermutigende Worte aus dem zweiten Brief des Paulus an die Korinther: „Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen.“ 2. Kor. 10:4; Jeder Christliche Wissenschafter nimmt an diesem Kampf teil, der mit geistigen Waffen ausgetragen wird.
Beginnen wir doch, uns zu rüsten, indem wir den Panzer der Liebe anlegen, denn wenn wir nicht die göttliche Liebe, das Gute, widerspiegeln, können wir nichts in Sicherheit unternehmen. Dieser Panzer der Liebe schützt uns vor Haß und Furcht und verleiht uns außerdem Kraft und Zuversicht. Umgürten wir uns mit dem Schwert der Wahrheit, und ergreifen wir den Schild des starken und unerschütterlichen Glaubens, daß Gott, das Gute, die Allmacht und Allgegenwart ist, ja, daß bei Ihm alle Dinge möglich sind! Und nehmen wir den Helm geistigen Verständnisses, daß alle irrigen Gedanken abgewehrt werden können und daß sich die geistigen Eingebungen der Vernunft und Offenbarung unbehindert entfalten können, um uns zu führen.
Die Bibel enthält mehrere Beispiele für die Wirksamkeit der Wahrheit im Kampfe gegen Furcht und materielle Überlegenheit. So lesen wir z. B. im zweiten Buch der Könige, daß Elisa durch sein Verständnis, seinen festen Glauben an Gott und sein Wissen um die Allmacht und Gegenwart Gottes, die Aramäer von der belagerten Stadt Dothan hinwegführte und so die Stadt befreite.
Als sein Diener die ungeheure Macht und Stärke des Feindes sah und voller Furcht zu Elisa sagte: „O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?“, antwortete ihm Elisa: „Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!“ Dann betete Elisa: „Herr, öffne ihm die Augen, daß er sehe!“ Und wie uns berichtet wird, „öffnete der Herr dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her“ 2. Kön. 6:15–17;.
Als Elisa die Aramäer von Dothan nach Samaria geführt hatte und der König von Israel sah, daß sie unter seiner Gewalt standen, fragte er Elisa, ob er sie töten solle. Aber Elisa gab den Aramäern Brot und Wasser, daß sie essen und trinken konnten, und dann ließ er sie gehen. Die Liebe Gottes, deren sich Elisa bewußt gewesen sein mußte, trieb ihn dazu, diese Liebe widerzuspiegeln, und für lange Zeit herrschte zwischen den Israeliten und den Aramäern Frieden. Weisheit und Liebe zeigen den Weg zur Verständigung zwischen den Völkern.
Während ich an diesem Artikel arbeitete, wurde mir klar, daß, wenn uns wahre wissenschaftliche Gedanken aufdämmern, diese verstanden und durch Taten bewiesen werden müssen. Ich folgerte: Da ich mich innerlich zu den Lehren der Christlichen Wissenschaft bekannt habe, muß ich mein Bestes tun, um sie durch universale Liebe, unbedingte Integrität, Aufrichtigkeit, Mitgefühl und Reinheit zum Ausdruck zu bringen. Ich muß mein Leben überprüfen und sehen, ob es mit den Grundprinzipien der Christlichen Wissenschaft übereinstimmt.
Und da ich eine Familie habe, so folgerte ich weiter, muß ich mit meiner Frau und meinem Sohn absolut ehrlich und aufrichtig sein. Ehrlichkeit in der Familie wird uns in den Banden des einen Gemüts vereinen. Zusammen werden wir ein harmonisches Ganzes bilden und als solches uns bemühen, Gott zu gefallen.
Ferner: Ich muß in meinem Familienkreis, einem wichtigen Nukleus in jedem Volk, wirklich liebevolle Freundlichkeit, Verständnis, Entgegenkommen und Vertrauen üben. Wenn dann Harmonie in meiner eigenen Familie hergestellt ist, kann ich den nächsten Schritt unternehmen, Harmonie ins Gemeinwesen zu bringen. Bei meiner Kirchentätigkeit, und wo immer ich auch sein mag, kann ich für die Wahrheit eintreten und ihr gemäß leben. Ich kann nicht darauf warten, daß die anderen sich ändern; ich muß derjenige sein, der sein Denken und Handeln ändert.
Christus Jesus sagte: „Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.“ Joh. 13:35. Fangen wir also noch heute damit an, durch Taten zu lieben und anzuerkennen, daß wir Brüder und Schwestern sind, da wir einen Vater-Mutter Gott haben. Leben wir jeden Tag diese Liebe, mit der Gott uns ständig umgibt, und streben wir so nach wahrem Frieden und Völkerverständigung!
Was Elisa zu seinem Diener sagte, gilt auch für uns: „Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!“ Mögen wir uns alle in aufrichtigem Gebet zu Gott vereinigen und Ihn bitten, uns die Augen zu öffnen, damit wir sehen. Und Er wird uns fürwahr die Augen öffnen, damit wir die Einheit des Gemüts und die universale Brüderschaft der Menschen sehen können.
