In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mary Baker Eddy über die göttliche Wissenschaft (S. 558): „Wenn du ihr offen ins Antlitz schaust, kannst du mit ihrer Hilfe heilen, und sie hat ein Licht für dich, das heller ist als die Sonne, denn Gott ist, ihre Leuchte‘.“
Ich hatte mir vorgenommen, über diesen Satz nachzudenken, um ihn geistig klarer zu erfassen, und besonders auf die „kleinen Füchse“ zu achten — die unbewußten Gedanken aufzudecken, die den offenen Blick für die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. verdunkeln möchten. Nach einiger Zeit hatte ich den Eindruck, daß ich in meinem Studium nicht viel weiter gekommen war. Ich begegnete diesem negativen Denken mit der festen Überzeugung, daß Gott alles aufrichtige Bemühen, die Wahrheit auszudrücken, zu einem erfolgreichen Abschluß bringt.
Kurz darauf verletzte ich mich ernstlich bei einem Sturz auf dem Eis. Ich konnte meine Arme nicht gebrauchen, und jede Bewegung des Oberkörpers wurde zur Qual. Obwohl ich nur ganz flach atmete, bereitete mir jeder Atemzug große Schmerzen.
Ich bemühte mich ernstlich, zu wissen, daß ich in dem göttlichen Gemüt lebe, webe und bin und niemals aus dem göttlichen Bewußtsein herausfallen konnte.
In all den Stunden, in denen ich unaufhörlich betete und meine geistige Identität als die Widerspiegelung göttlicher Vollkommenheit beanspruchte, waren mir zwei Zeilen aus dem Lied Nr. 9 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eine feste Stütze. Es heißt dort: „Er kennt den Engel, den du brauchst, und sendet ihn dir zu.“ Ich wußte unerschütterlich, daß der heilende Christusgedanke bereits gegenwärtig war und daß Gott, der die intelligente Liebe ist, mich diesen Christus, die Wahrheit, erkennen läßt.
Am Morgen des zweiten Tages nach dem Unfall kam mir der anfangs erwähnte Satz aus dem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn, und ich begann darüber nachzudenken. Was konnte uns den offenen Blick für die Christliche Wissenschaft trüben? War es nicht oft eine falsche Wertschätzung, die auf Unkenntnis, auf Unwissenheit über die Christliche Wissenschaft und ihre Entdeckerin und Gründerin, Mrs. Eddy, beruhte?
Die Frage an mich war, wie es mit meiner Wertschätzung, meinem Wissen über die Christliche Wissenschaft und über Mrs. Eddy stand. Ich wurde mir darüber klar, daß die Christliche Wissenschaft keine menschliche Erfindung ist, sondern ein Ausfluß Gottes. Wir finden die Entdeckerin in dem Geist ihrer Schriften. Die Christliche Wissenschaft leitet ihre Autorität von der Bibel her. Sie hat ein göttliches Prinzip und gründet sich auf Gesetz; sie ist logisch und beweisbar. Ihre Christlichkeit zeigt sich in tätiger Liebe. Die Anwendung ihrer Regeln heilt und erlöst. Die Christliche Wissenschaft schreibt Gott alle Kraft und alles Wirken zu, und sie gibt Ihm allein die Ehre.
Das Ergebnis dieser Gedanken war sofortige und vollständige Heilung. Hatte mir Gott nicht auf überzeugende Weise gezeigt, daß mein Blick für die Christliche Wissenschaft klarer geworden war, so daß ich „mit ihrer Hilfe heilen“ konnte?
Ich bin sehr froh, eine Christliche Wissenschafterin zu sein.
Darmstadt, Bundesrepublik Deutschland