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Organisation und Vergeistigung

Aus der Februar 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Aus der „Historischen Skizze“ Siehe Handbuch Der Mutterkirche, S. 17–19; im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns., ersehen wir, wie sich ihr Begriff von Kirche nach und nach entfaltete. Für den Christlichen Wissenschafter von heute ist es eine Inspiration, die Schritte zu studieren, die zur Gründung Der Mutterkirche führten, und an ihnen seine eigene Entfaltung zu messen.

Im Jahre 1879 wurde auf Mrs. Eddys Antrag beschlossen, „eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“. Danach erlebte ihre Kirche viele Schwierigkeiten. Von den Kapricen ihrer Mitglieder und deren Methoden wird in den verschiedenen Biographien Mrs. Eddys, die von der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben werden, und in ihrem Buch Rückblick und Einblick berichtet.

In letzterem erzählt uns Mrs. Eddy, daß unter ihren Anhängern keiner war, der die Harmonie und Blüte der Kirche zu erhalten vermochte, als sie selbst mit anderer Arbeit beschäftigt war und nicht auf der Kanzel stehen konnte. Sie erkannte, daß eine Krise eingetreten war, und 1889 empfahl sie, die materielle Organisation aufzulösen.

Diese Empfehlung wurde angenommen. Mrs. Eddy sagt:

„Die unmittelbare Folge dieser Maßnahme war ein starkes Wiederaufleben der gegenseitigen Liebe, des Gedeihens und der geistigen Kraft.

Die Geschichte jener Stunde enthält diesen wahrheitsgetreuen Bericht. Ihre Reihen und ihren Einfluß erweiternd, schreitet diese geistig gefügte Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston stetig voran.“ Rückbl., S. 44;

Die Mitglieder dieser „geistig gefügten Kirche“ blieben als eine freiwillige Vereinigung zusammen. Doch innerhalb von drei Jahren bat Mrs. Eddy zwölf ihrer Schüler, zusammenzukommen und die Kirche zu organisieren und sie „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter“ zu nennen. Hier haben wir einen untrüglichen Beweis dafür, daß die geistige Idee „Kirche“ einen menschlichen Ausdruck haben muß.

Die Institution, die heute die Lehren der Christlichen Wissenschaft schützt, verbreitet und fortbestehen läßt, bringt den vervollkommneten Begriff unserer Führerin von Kirche zum Ausdruck. Das Handbuch erklärt: „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass., soll sich auf den Felsen, Christus, gründen, ja auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen; dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln.“ Handb., S. 19;

Wie entfaltete sich in den drei Jahren zwischen der Auflösung der Kirche im Jahre 1889 und der für alle Zeiten festgelegten Organisation Der Mutterkirche die Auffassung unserer Führerin von Kirche? Erst wurde sie dazu geführt, die materielle Organisation aufzulösen, und dann rief Mrs. Eddy — wie der Meister Christus Jesus, der zwölf seiner Jünger zusammenrief, damit sie sich speziell seiner Botschaft annehmen sollten — zwölf ihrer Schüler zusammen, um die Kirche Christi, Wissenschafter, wie sie heute existiert, zu gründen. Mrs. Eddy ist unsere Führerin. Wie sich ihr der Begriff von Kirche nach und nach entfaltete, so entfaltet er sich auch ihren Anhängern.

Wenn wir in Mrs. Eddys Schriften nachforschen, zu welchem Zweck sie sich diese drei Jahre zurückzog und was sie in der Zeit geistig erschaute, stellen wir fest, daß sie Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift revidierte.

Mit Bezug auf die Lehranstalt für Metaphysik schreibt sie: „Um dem Menschengeschlecht eine höhere Hoffnung geben zu können, schloß ich im Jahre 1889 inmitten eines beispiellosen Erfolgs meine Lehranstalt, verließ Boston und suchte in Einsamkeit und Stille ein höheres Verständnis von der absoluten wissenschaftlichen Einheit, die zwischen der Lehre und dem Buchstaben des Christentums einerseits und dem Geist des Christentums andererseits bestehen muß, der immerdar dem göttlichen Gemüt oder Prinzip des Seins des Menschen innewohnt und sich durch den menschlichen Charakter offenbart.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 246;

Hier gibt es keine abstrakte geistige Verzückung, dem menschlichen Leben entrückt, kein Umgehen der ethischen Lehren der Zehn Gebote und der Bergpredigt. Der einzige Beweis dafür, daß wir das Christentum in der Reinheit seiner Wissenschaft erfassen, liegt im christusähnlichen Charakter und Verständnis und in mitfolgenden Zeichen.

In den Anweisungen an die Nationale Vereinigung Christlicher Wissenschafter betont unsere Führerin ebenfalls, wie wichtig es ist, unser Leben und den menschlichen Charakter zu vergeistigen. 1890 wurde den Schülern gesagt, daß sie die Nationale Vereinigung Christlicher Wissenschafter auflösen und an ihre Arbeitsplätze zurückkehren sollten, „um individuell und allein die erhabenen Ziele des menschlichen Lebens für sich und andere zu verwirklichen. Um das vollbringen zu können, müßt Ihr viel Zeit zur Selbstprüfung und -läuterung aufwenden.“ Weiterhin sagt Mrs. Eddy: „Dann könnt Ihr der Welt den Segen von alledem mitteilen und mit wachsendem Vertrauen heilen und lehren.“ Vermischte Schriften, S. 137;

Es gereicht uns zum Nutzen, wenn wir unseren eigenen Begriff von Kirche überprüfen und durch dieses Erforschen unseres Denkens herausfinden, wo wir als Kirchenmitglieder stehen. Sehen wir zu, daß der erste Begriff von der Kirche, „die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen“, zu dem Verständnis des gegenwärtigen Begriffs von Kirche als einem Bewußtseinszustand herangereift ist, ja zu der „Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen“?

Als der Mensch Jesus seine Nachfolger verließ, sagte er ihnen, daß dem Verständnis seiner Lehren der Beweis jenes Verständnisses folgen werde, nämlich Werke, die den seinen ähnlich seien.

Wenn sich diejenigen, die durch die Christliche Wissenschaft geheilt wurden, einschließlich der Sonntagsschüler, ihres Verlangens bewußt werden, der Sache der Christlichen Wissenschaft zu dienen und so die empfangenen Segnungen mit anderen zu teilen, werden sie voller Freude Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, um eifrig zu dienen.

In der ersten Begeisterung über ihre Mitgliedschaft mögen sie dadurch mesmerisiert werden, daß sie die Kirchenarbeit von der Grundlage eines persönlichen Begriffs vom Guten aus betrachten, anstatt alle rechte Tätigkeit als die Widerspiegelung des göttlichen Prinzips, Gottes, zu sehen. Dann mögen sich Ernüchterung und Enttäuschung einstellen, die Freude mag nachlassen, der Besuch der Gottesdienste nicht so begehrenswert erscheinen, oder man neigt dazu, andere Mitglieder und die Art und Weise, wie bestimmte Angelegenheiten erledigt werden, zu kritisieren.

Disharmonie schleicht sich durch einen noch nicht ausgereiften Begriff von Kirche ein, und folglich mag sich der Fortschritt des christlich-wissenschaftlichen Heilens im Gemeinwesen verzögern. Dann ist die Zeit für Vergeistigung gekommen.

Nichts braucht an Der Mutterkirche, deren Mitglieder wir sind, geändert zu werden, und zu Der Mutterkirche gehören ihre Zweige. Die gegenwärtige Form der Organisation ist für alle Zeiten, und sie ist notwendig.

Die Mutterkirche und das Kirchenhandbuch sind untrennbar und unverletzlich; ihr Einfluß ist universal. Doch wir sollten uns, jeder für sich, fragen, ob unser Denken eine Läuterung und Erleuchtung erfahren hat, vergleichbar mit der Forderung unserer Führerin während der drei Jahre von der Zeit der Auflösung der ursprünglichen materiellen Organisation bis zur Gründung ihrer Kirche in ihrer endgültigen Form.

Unsere Führerin zog sich zurück, um Wissenschaft und Gesundheit zu revidieren. Wir müssen uns mehr Zeit nehmen, dieses Buch zu studieren, um ein größeres Verständnis davon zu gewinnen. Wir müssen uns Zeit zur Selbstprüfung und -läuterung nehmen, was in einem gebesserten menschlichen Charakter und somit in besserem Heilen und Lehren zum Ausdruck kommt.

Wir brauchen nicht aus Der Mutterkirche oder einer Zweigkirche auszutreten, um unseren Begriff von Kirche zu vergeistigen. Aus einer Zweigkirche auszutreten, weil wir mit anderen Mitgliedern nicht übereinstimmen, oder aus irgendeinem anderen falschen Grund, wird uns dem wahren Begriff von Kirche ebensowenig näherbringen wie unsere Weigerung, unseren Teil zur Zweigkirchenarbeit beizutragen.

Aber bei der Kirche zu bleiben, selbst wenn sie Schwierigkeiten hat, während wir durch ein tieferes Verständnis der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit und durch einen gebesserten menschlichen Charakter unseren eigenen Begriff von Kirche vergeistigen, unser eigenes Bewußtsein vergeistigen, das bedeutet nicht nur für uns selbst Fortschritt, sondern wir tragen auch zum Fortschritt und Erfolg unserer Zweigkirche bei.

Christi Jesu Gleichnis vom rechten Weinstock und vom Weingärtner stellt die Kirchenorganisation bildlich dar: „Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe.“ Joh. 15:1, 2; Das Bewußtsein des Christus, „die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe“, ist der Weinstock, durch Die Mutterkirche dargestellt. Das göttliche Prinzip, Gott, ist der Weingärtner. Gott beschneidet und reinigt, damit wir viel Frucht bringen mögen.

In dem Begriff von Kirche als dem wahren Bewußtseinszustand ist nicht der Begriff rein persönlicher Betätigung, persönlicher Verantwortung, persönlicher Meinung oder Kritik enthalten; dies sind Schößlinge des Irrtums, die mit einem heilsamen Schnitt der Baumschere des Prinzips entfernt werden.

Wir können es uns nicht leisten, nicht Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein; wir können es uns nicht leisten, ein passives Mitglied zu sein; wir können es uns nicht leisten, ohne die tägliche Vergeistigung unseres Denkens unter der zärtlichen Führung des Prinzips zu sein, das seiner Sache sicher ist.

Wir sollten die Läuterung von Untätigkeit, Kritik, Entmutigung und materiellen Mitteln und Wegen begrüßen. Und mit welcher Dankbarkeit können wir die Läuterung unserer Zweigkirche dem Prinzip überlassen! Wir können unserer Zweigkirche bereitwillig in verschiedenen Ämtern dienen, voller Zuversicht, daß wir durch Widerspiegelung jede uns zugedachte Arbeit ausführen können. Wir können zuversichtlich sein und wissen, daß auch die anderen Mitglieder ihre Pflicht erfüllen.

Jesus beschloß seine Darstellung von dem überreichen Segen des Weinstocks — dem Bewußtsein des Christus — mit den folgenden Worten: „Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ 15:11.

Durch die Vergeistigung unseres eigenen Begriffs von Kirche macht uns die Kirchenarbeit Freude. Und es ist eine reine und anhaltende Freude. Wir werden feststellen, daß unsere Gottesdienste zu bereichernd sind, um sie zu versäumen, und unsere Komiteesitzungen zu interessant, um sie als bloße Routine anzusehen. Wenn in einer Zweigkirche Mitglieder sind, die keine Posten in Komitees oder andere Kirchenpflichten haben, so ist es doch das Vorrecht eines jeden Mitglieds, täglich und verständnisvoll für die Gottesdienste, die Sonntagsschule, die Vorträge und die anderen Unternehmungen zu beten.

Wenn wir mit Verständnis beten, erkennen wir die Macht des immer gegenwärtigen Christus, die Menschheit zu heilen und zu erleuchten. Wir erkennen den Materialismus in jeglicher Verkleidung und sehen dessen Machtlosigkeit, dem Christus Widerstand zu leisten.

Wie dankbar können wir den Anweisungen unserer Führerin in der Vergeistigung unseres Begriffs von Kirche und in der Hingabe an unseren menschlichen Ausdruck derselben folgen! Wir können das Vorrecht akzeptieren, „individuell und allein die erhabenen Ziele des menschlichen Lebens“ für uns und andere auszuarbeiten.

Wir sind dann wahrlich Mitglieder der Kirche, von der es heißt, sie „soll sich auf den Felsen, Christus, gründen, ja auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen; dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln“.

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