Manchmal mag es so aussehen, als würden wir von Streß, Furcht vor Krankheit oder dem Verdruß über zuviel Arbeit überwältigt. Wir möchten platzen, um den angestauten Druck loszuwerden — um uns Luft zu machen.
Die Christliche Wissenschaft kommt mit ihrer praktischen Verheißung ewiger Freude und Ruhe zu uns. Wie können wir angesichts scheinbarer Schwierigkeiten ruhig bleiben? Die Antwort darauf könnte in dem Wort „scheinbar“ liegen. Diese Schwierigkeiten und Belastungen sind nur Annahmen, eine Fata Morgana oder Illusionen eines auf der Materie beruhenden Gemüts, das beansprucht, wirklich zu sein. In Wahrheit ist Gott alles Sein und allmächtig. Der Mensch ist Sein vollkommenes Kind und bringt die ewige Freude und Ruhe Gottes, der Seele, zum Ausdruck. Da Seele alles einschließt, gibt es keinen Ort, wo Seele nicht ist. Wir lesen im ersten Buch Mose: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31; Der Mensch ist der Sprößling Gottes. Daher ist er vollständig, vollkommen und kann als das Ebenbild des unendlichen, wunderbaren Einen nur das Gute kennen, es ausdrücken und ihm gemäß leben.
Nun könnte man sagen: „Das ist alles schön und gut, aber wie hilft es mir, mein Problem zu lösen, meine Gereiztheit, meinen Ärger oder meine Krankheit loszuwerden?“ Wenn wir an der geistigen Tatsache festhalten, hilft uns dies, uns von einem falschen, persönlichen Begriff von den Dingen abzuwenden und uns auf Gott zu verlassen. In der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ sagt Mrs. Eddy: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468;
Alles Leben, alles Sein, ruht in Gott, Gemüt. Gott ist der Ursprung unseres Daseins, aller unserer Gedanken. Daher müssen alle unsere Gedanken Ihn widerspiegeln. Unsere Gedanken müssen gut und wirklich, ruhevoll und ewig sein; und alle Suggestionen, die uns über Aufruhr oder Ärger berichten, sind Lügen oder Illusionen.
Diese Lügen kommen von dem sterblichen Gemüt, über das Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit folgendes schreibt: „Das sogenannte sterbliche Gemüt — da es nicht existiert und infolgedessen nicht in den Bereich des unsterblichen Daseins gehört — kann die göttliche Schöpfung nicht durch Nachahmung der göttlichen Kraft umkehren und dann auf seiner eigenen Ebene Personen und Dinge wiedererschaffen, denn nichts besteht außerhalb des Bereichs der allumfassenden Unendlichkeit, in welcher und von welcher Gott der alleinige Schöpfer ist.“ ebd., S. 513;
Wenn falsche Gedanken in unser Denken einzudringen suchen, können wir unsere Untrennbarkeit von dem unendlichen Gemüt, oder Gott, ruhig und freudig bekräftigen. Wir können darauf bestehen, daß Gott unser Gemüt ist und daß alles, was Er erschafft und uns gibt, gut und machtvoll ist. Da Er alles gemacht hat und Er Alles ist, sind alle anderen Gedanken nicht unsere Gedanken. Sie sind falsche Gedanken, Unwahrheiten, und daher unwirklich.
Welche Freude, Liebe und ruhige Gelassenheit erfüllt uns doch, wenn wir das auf Materie beruhende Denken aufgeben, es als unpersönliches, machtloses Nichts zurückweisen! Unsere Gedanken spiegeln Gott wider, und wir können einen persönlichen Begriff von den Dingen fallenlassen. Dann erkennen wir, was seit eh und je wahr gewesen ist. Gott ist immer hier und überall, und wenn wir uns in selbstlosem Gebet und selbstloser Liebe an Ihn wenden, erhört Er unsere Bitte. Seine Antwort kommt zu uns durch den Christus — die geistige Idee der Wahrheit und Liebe, die beständig im menschlichen Bewußtsein am Wirken ist —, der die vollkommene Natur des Menschen und der Schöpfung ans Licht bringt.
Es ist unser Recht, Ruhe und Frieden als zu unserem wirklichen Bewußtsein gehörige Eigenschaften zu beanspruchen. Als ein schwerer Sturm aufkam und das kleine Boot, in dem Christus Jesus, der Meister der Christen, war, auf dem Galiläischen Meer hin und her geworfen wurde, vertraute er auf die ewige Natur der Dinge, die keine Stürme kennt. Er erwachte aus dem Schlaf und konnte mit absoluter Überzeugung sagen: „Schweig und verstumme!“ Und uns wird berichtet: „Der Wind legte sich, und es ward eine große Stille.“ Mark. 4:39. Welch wunderbare Demonstration von Gottes unendlicher Ruhe und Ordnung und Seinem unendlichen Frieden!
Wenn sich uns Furcht, Ärger, Ungeduld oder sonstige negative Gedanken aufdrängen wollen, können wir uns sofort mit ruhiger Überzeugung an Gott wenden. Wir können mit absoluter Sicherheit erklären, daß Furcht, Ärger und Ungeduld nicht zu uns gehören, sondern unrechtmäßig sind, kein Teil von Gottes ewigem Reich. Wir können uns der Freude und des vollkommenen Friedens bewußt sein, die der Herrschaft der Seele innewohnen. Dies ist wahre Befreiung und Freiheit — die Fähigkeit, von materiellem Denken und seinen Begrenzungen frei zu sein. Wir können uns gerade dort, wo wir sind, der unaussprechlichen Freude und wahren Zufriedenheit der Wirklichkeit bewußt sein.
