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Wir können dem Mangel jede Ursache absprechen

Aus der Juni 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir brauchen nur das Fernsehgerät oder das Radio einzuschalten oder einen Blick auf einen Zeitungsstand zu werfen, da haben wir's schon — Mangel. Es wird uns ununterbrochen erzählt, daß die Welt voller Armut, Verbrechen, Verschmutzung und Krieg ist. Ganz allgemein wird das Leben so dargestellt, als ermangele es der Freude, Gesundheit, Harmonie, brüderlichen Liebe oder Freiheit.

Ist es möglich, daß Unzulänglichkeit ein Bestandteil eines von Gott, dem höchsten Guten, geschaffenen Universums ist? Wenn Mangel gottgeschaffen ist, kann er dann überwunden werden? Die einleuchtende Antwort auf Annahmen des Mangels, die auf einem materiellen Daseinsbegriff basieren, ist in dem Studium und der Ausübung der christlichen Metaphysik zu finden, wie sie in den Lehren Mary Baker Eddys dargeboten wird.

Mrs. Eddy sagt im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit: „Die Metaphysik steht über der Physik, und bei metaphysischen Prämissen und Schlußfolgerungen kommt die Materie nicht in Frage. Die Kategorien der Metaphysik beruhen auf einer Grundlage, dem göttlichen Gemüt. Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 269;

Nun mag jemand denken: „Welch wunderbares abstraktes Denken! Aber wie kann dies die mißliche Lage ändern, in der ich mich befinde oder die Welt sich befindet? Ich habe kein Geld; ich habe Schulden; es mangelt mir an vielen Dingen; meine Gesundheit ist schlecht. Völker stehen im Krieg, die Umwelt ist verschmutzt, und wie kann die Metaphysik, wie sie in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird, all dies ändern?“

Wenn wir von der Grundlage metaphysischer Überlegungen ausgehen, beginnen wir mit dem göttlichen Gemüt, Gott, als Ursache. Die Bibel ist unsere Autorität dafür, daß wir die Ursache oder den Schöpfer des Universums und des Menschen als gut anerkennen. Die Heilige Schrift erklärt die Schöpfung als die Entfaltung des Guten und den Menschen als die vollständige Darstellung oder das Ebenbild Gottes, der Geist ist.

Wenn wir logisch folgern, daß die Wirkung ihrer Ursache ähnlich sein muß, finden wir, daß die Wirkung Gottes, des Geistes, der Mensch und das Universum ist — geistig und vollkommen, vollständig und gut. Kein Mangel, keine Unzulänglichkeit, Unvollständigkeit oder Unvollkommenheit kann existieren, denn sie hat keine Ursache — Gott hat sie nicht erschaffen. Mangel ist keine Wirklichkeit, sondern ein falscher Begriff vom Wesen Gottes als dem Prinzip, das unbegrenzte Liebe und die Fülle des Guten für alle seine Ideen ausdrückt.

In allen Schriften Mrs. Eddys sind Regeln für die Anwendung metaphysischer Prämissen auf die zahlreichen Probleme des täglichen Lebens zu finden. Grundlegend für die Lehre der Christlichen Wissenschaft ist das Verständnis, daß das Denken des Menschen sich in äußeren Umständen zeigt oder offenkundig wird. In Wissenschaft und Gesundheit wird uns z. B. gesagt: „Ein kranker Körper entwickelt sich aus kranken Gedanken.“ ebd., S. 260;

Können wir daher nicht folgern, daß Armut oder Mangel sich aus Gedanken des Mangels entwickelt? Ein Kriegszustand oder haßerfüllte zwischenmenschliche Beziehungen müssen auf haßerfüllten Gedanken beruhen. Eine verschmutzte Atmosphäre oder Umwelt ist das Resultat von habgierigem, rücksichtslosem, unreinem Denken. Die endgültige Lösung eines Problems besteht also nicht darin, eine Wirkung zu berichtigen, sondern die mentale Ursache zu ändern. Die Wirksamkeit der christlich-wissenschaftlichen Methode, das Denken zu erneuern, ist demonstrierbar, und alle, die dazu bereit sind, können beweisen, daß sie auf alle Umstände anwendbar ist.

Zu einer Zeit, wo unsere finanziellen Mittel begrenzt waren, wir sehr beengt wohnten und ich in vieler anderer Hinsicht Mangel erlebte, wurde ich zu der Erkenntnis aufgerüttelt, daß Mangel ein mit Gedanken des Mangels erfülltes Bewußtsein kundtut. Auch die hinterlistige und heimtückische Suggestion wurde aufgedeckt, daß ich von Gott getrennt wäre und mein eigenes begrenztes Gemüt hätte, meine eigenen unharmonischen Gedanken denken könnte, anstatt „Christi Sinn“ 1. Kor. 2:16; zu haben. Da ich wußte, daß Gott Ursache ist und der Mensch jede Eigenschaft Seiner unendlichen Güte widerspiegelt, fragte ich mich, was mich wohl daran hinderte, Gottes immer gegenwärtige Versorgung zu beweisen. Ich beschloß festzustellen, wieviel von der Annahme von Mangel ich einließ.

Es war erstaunlich, was sich herausstellte, als ich einige Minuten lang meine Gedankengänge beobachtete. Ich entdeckte, daß ich für Mißhelligkeiten, Zwietracht und Unstimmigkeiten zeugte und ihnen Wirklichkeit beimaß. Das bedeutete, an einen Mangel an Übereinstimmung und Harmonie zu glauben. In den Nachrichten wurde eine Katastrophe berichtet — Mangel an Gottes Herrschaft —, und anschließend kamen andere schlechte Nachrichten. Kurz darauf wurden Unzufriedenheit (Mangel an Freude), Entmutigung (Mangel an Zuversicht), Ungehorsam und Unehrlichkeit gezeigt.

Ich erkannte, daß das ruhige Hinnehmen solcher oder ähnlicher Vorkommnisse oder Eigenschaften bedeutet, Mangel an dem einen Gott als über alles erhaben zu sehen und dem Bösen Raum und Macht zuzugestehen. Ruhelosigkeit, Halsstarrigkeit, Aufregung, Dummheit, Hast oder Mißgestaltung als wirklich hinzunehmen und zu glauben, daß unsere Mitmenschen zu dicke oder zu dünne Sterbliche seien, die schlecht sehen oder hören, Selbstsucht, Haß und Faulheit zum Ausdruck bringen, kritisch und gewalttätig sind — dies sind Zugeständnisse, daß Gott nicht Alles ist, denn sie setzen einen Mangel an Ruhe, Mangel an Willigkeit und Mangel an Ordnung, Intelligenz, Ebenmaß, Gehör, Sehkraft, Liebe, Fähigkeit und Frieden voraus.

Als ich erkannte, mit wieviel Mangel mein Denken angefüllt war, bemühte ich mich gewissenhaft, der Ermahnung in Wissenschaft und Gesundheit gemäß zu leben: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 261. Wenn die Suggestion von Mangel in meinem Denken auftauchte, verneinte ich, daß sie ein Teil der Gottesschöpfung sein konnte. Ich ersetzte sie durch die Wahrheit, daß es, weil Gott allen Raum erfüllt, keinen Mangel, keine Leere, kein Vakuum geben und daß nichts fehlen oder benötigt werden kann.

Ein paar Wochen später kam das Resultat dieses berichtigten Denkens ans Licht. Ein geschäftlicher Vertrag, der eine Klausel hinsichtlich einer Gehaltsbegrenzung enthielt, wurde freiwillig aufgehoben. Dadurch wurde unser Einkommen mehr als verdoppelt, und wir konnten ein größeres Haus beziehen. Das Geschäft entwickelte sich so gut, daß es jede Vorstellung überstieg. Unsere Familie ist weiterhin gesegnet durch mein verändertes Denken, nachdem ich nun, anstatt Mangel zu sehen und an ihn zu glauben, das immer gegenwärtige Gute Gottes anerkenne.

Die Christliche Wissenschaft verlangt von ihren Anhängern die gleiche disziplinierte Anwendung, die jede materielle Wissenschaft oder Kunst von ihren Schülern heute verlangt. Gedanken, die die Begrenzungen der Vergangenheit durchbrechen, bringen dynamische Veränderungen in der Mathematik mit sich. Die moderne Astronomie scheint den Bereich des Denkens praktisch über die menschliche Fassungskraft und die früher akzeptierten Theorien hinaus zu erweitern. Festgelegte Musikformen sind durchbrochen; Tempi und Tonleitern werden in Musikkompositionen anders als bisher angewandt. Eine solche Erweiterung des menschlichen Denkens verleiht uns einen Schimmer von der Unermeßlichkeit des Gemüts und den zahllosen göttlichen Ideen, die bereits existieren und nur darauf warten, entdeckt zu werden.

Geradeso wie der Musiker innerhalb eines Systems von aufgestellten Regeln arbeitet, um sich zu vervollkommnen, so schult der erfolgreiche Christliche Wissenschafter beständig sein Denken; er gibt acht auf das, was er denkt und wie er auf das reagiert, was um ihn her vorgeht. Immer wachsam hinsichtlich seiner Familienbeziehungen und in seinem Geschäft, in der Kirche und in anderen Angelegenheiten, übt er sich darin, „Dinge in Gedanken“ aufzulösen und „die Dinge des Sinnes gegen die Ideen der Seele“ einzutauschen. Gesundheit, Harmonie und reiche Fülle sind die Früchte seiner Arbeit, und alle, die im Wirkungsbereich seines Denkens leben, sind gesegnet.

Wir alle haben die Fähigkeit, die falsche Annahme, daß Mangel in irgendeiner Form in unserem Leben existiere, zu überwinden. Wir müssen nur willens sein zu beweisen, daß Gott Allmacht, Allgegenwart, alle Wissenschaft ist.

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