Dankbar erinnere ich mich an eine Heilung durch die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns., die für mich mehr war als das Verschwinden eines krankhaften Zustandes.
Mehrere Monate lang hatte ich offene Stellen an meinen Händen. Ein Arzt, der einmal meine Hände zu sehen bekam, sprach von einer Allergie. Ich wandte mich immer wieder im Gebet an Gott, um den Menschen so zu sehen, wie Er ihn sieht, nämlich als Sein Ebenbild, daher geistig und rein. Der Zustand meiner Hände besserte sich vorübergehend.
In dieser Zeit besprach ich mein Problem mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft und bat ihn um Behandlung. Wir unterhielten uns kurz über den Begriff Allergie, so wie ihn die Medizin versteht, ehe wir spezifisch die geistigen Tatsachen auf die Ansprüche anwandten. Wir sprachen über Empfindlichkeit und die sich daraus ergebenden Reaktionen.
Während dieser Unterhaltung fiel mir ein, daß mir jemand, mit dem ich damals häufig zu tun hatte, sehr zu schaffen machte. Er behandelte mich recht unfreundlich und schien meine selbstlose Mitarbeit und Unterstützung, die ich ihm zuteil werden ließ, gar nicht zu schätzen. Sein forderndes Verhalten hatte in mir — wie mir jetzt klar wurde — Groll hervorgerufen, und ich war mir dessen gar nicht richtig bewußt. Wenn auch nur innerlich, so reagierte ich doch mit einem Gefühl der Antipathie und Abneigung, wenn ich an ihn dachte.
Der Ausüber wies darauf hin, daß der Mensch als Gottes Ebenbild — als das Ebenbild des unsterblichen und allmächtigen Guten — der Ausdruck der göttlichen Tätigkeit oder des göttlichen Wirkens ist und daß er nicht auf das reagiert, was nicht zum Wesen Gottes gehört. Ich begann, in Gott den Allwollenden, Allwirkenden, Allwissenden und Allmächtigen zu sehen, aus dem alles hervorgeht, was den Menschen ausmacht. Ich wurde mir immer mehr bewußt, daß ich es in meinen zwischenmenschlichen Beziehungen nur mit dem zu tun hatte, was von Gott kommt — mit dem, was gut ist. Ich weigerte mich entschieden, etwas anderes anzuerkennen oder darauf einzugehen.
Der Ausüber hatte mich auch auf eine Stelle im Buch des Propheten Jesaja (58:6, 8) hingewiesen, die folgendermaßen lautet: „Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Laß los, die du mit Unrecht gebunden hast, laß ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!... Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen.“ Ich bat Gott, mir die Augen zu öffnen, damit ich Seine mächtigen Werke erkennen möge. Ein unsagbar freudiges und erhebendes Gefühl großer Dankbarkeit kam über mich, als ich über die Stelle aus Jesaja nachdachte, die mich besonders stark angesprochen hatte. Immer wieder drängte es mich, diesen mahnenden, aber auch verheißungsvollen Worten zu lauschen.
In meinen Bemühungen um Klarheit erwarb ich mir Schritt für Schritt ein besseres Verständnis von Gott und dem zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Menschen. Immer klarer erkannte ich, wie notwendig es war, über die Gedanken, die ich hegte, zu wachen. Das Licht der göttlichen Liebe breitete sich in meinem Denken so sehr aus, daß die dunklen Stellen des Zweifels und der materiellen Annahme weichen mußten. Mein gottgegebenes, unversehrtes Sein wurde mir zu einer zunehmenden und frohen Gewißheit. Und dann stellte ich auch fest, daß meine Hände vollständig geheilt waren.
Esslingen
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