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Der geheiligte Name

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Um die tiefe Bedeutung der Worte „Dein Name werde geheiligt“ Matth. 6:9; im Gebet des Herrn zu verstehen, sollten wir uns in Erinnerung rufen, daß zu Jesu Zeiten ein Name oft das Wesen des Namensträgers bezeichnete; er charakterisierte und identifizierte ihn. Als Christus Jesus beim Abendmahl für seine Jünger betete, sagte er: „Ich habe deinen Namen offenbart den Menschen, die du mir von der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort behalten.“ Joh. 17:6;

Jesus offenbarte das wahre Wesen Gottes klarer, als es jemand zuvor gezeigt hatte. Wohl hatten die Kinder Israel Gott immer als „himmlischen Vater“ anerkannt, aber sie schrieben Ihm einige sehr menschliche Züge zu. Sie glaubten, Er könne zornig werden, Er sei manchmal launisch und nicht immer gerecht in der Bevorzugung mancher Seiner Kinder.

Jesus offenbarte Gott als alliebend, allen vergebend und alle umsorgend. Er kannte Ihn als den liebenden Vater, der unablässig für alle Seine Kinder sorgt, nicht voreingenommen und parteiisch, sondern göttlich gerecht und unparteiisch. Jesus sagte von Ihm: „Er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Matth. 5:45; In völliger Übereinstimmung mit den Lehren unseres Meisters lehrt die Christliche Wissenschaft, daß Gott das göttliche Prinzip, Liebe, ist, immer gegenwärtig und immer tätig, um zu segnen.

Mrs. Eddy gebraucht das Wort „Prinzip“ als ein Synonym für Gott. Mit diesem Namen erkennt sie Ihn als den Ursprung und die Substanz allen wahren Gesetzes und Seins an und macht Ihn als solche bekannt. Dieser Name betont die Tatsache, daß die Christliche Wissenschaft wirklich eine wissenschaftliche Religion ist. Das heißt, sie ist beweisbar. Jesus bewies das heilende und erlösende Gesetz Gottes auf Schritt und Tritt. Und auch wir können dies tun. Er wußte, worin Gottes Wesen besteht, und er machte es seinen Nachfolgern immer wieder klar, indem er die Kranken heilte und die menschlichen Bedürfnisse stillte. Aber wie selten verstanden sie ihn wirklich — wenigstens vor seiner Auferstehung.

Einer, der ihn, wie es scheint, besser verstand als alle anderen, war ein römischer Offizier — der Hauptmann von Kapernaum —, der ihn um die Heilung seines schwerkranken Knechtes bat. Er wußte, daß es nicht die persönliche Macht, sondern die göttliche Vollmacht war, durch die Jesus heilte, und daß daher nicht die persönliche Anwesenheit Jesu, sondern nur sein Wort oder Befehl notwendig war. Er sagte: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“ 8:8; Und so geschah es dann auch. Jesus heiligte wahrlich den Namen Gottes — er spiegelte Sein Wesen wider.

Mrs. Eddy gibt uns „Einzig AnbetungswürdigerWissenschaft und Gesundheit, S. 16; als die geistige Bedeutung der Worte „Dein Name werde geheiligt.“ Und Jesus betete tatsächlich den einzigen Vater aller an. Er betete zu Gott, verehrte und liebte Ihn ehrfürchtig. In der Christlichen Wissenschaft ist Gemüt eins der Synonyme für Gott, das Sein schöpferisches Wesen als unendliche Intelligenz zum Ausdruck bringt. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit:Gemüt ist der große Schöpfer, und es kann keine Macht geben außer der, die vom Gemüt hergeleitet wird. Wenn Gemüt der Zeit nach das erste war, an Macht das erste ist und ewiglich das erste sein muß, dann gib dem Gemüt den Ruhm, die Ehre, die Herrschaft und die Macht, die seinem heiligen Namen ewiglich gebühren.“ ebd., S. 143;

Die Christliche Wissenschaft stimmt völlig mit den Lehren Christi Jesu überein. Der Meister hätte nicht einen einzigen körperlich oder geistig Kranken mit einem Wort heilen können, wenn er geglaubt hätte, daß es mehr als den einen unendlichen und vollkommenen Schöpfer gebe. Er wußte, daß der Mensch nur das Sein besitzen kann, das gottähnlich und daher geistig und vollkommen ist. Und durch dieses Anerkennen der Allmacht und Allgegenwart Gottes als der eine Geist, das göttliche Gemüt, heilte er diejenigen, die meinten, von anderen Geistern oder Gemütern besessen zu sein.

Mrs. Eddy hebt die unwandelbare Vollkommenheit der Schöpfung Gottes hervor. Sie weist auf folgendes hin: „Die Bibel erklärt, daß alles, was Er gemacht hat, gut ist wie Er selbst — gut im Prinzip und in der Idee.“ ebd., S. 286; Auch hier ist sie die getreue Nachfolgerin des Meisters, der immer alles Gute auf Gott zurückführte.

Wie hilfreich ist es für uns, wenn auch wir das Gute als das allgemein wirksame Prinzip und Gemüt aller Menschen anerkennen und so Gottes Namen wahrhaft heiligen! Ein Beispiel mag dies illustrieren. Einer mir bekannten Christlichen Wissenschafterin wurde die Wohnung gekündigt. Zuerst schien es eine persönliche Intrige zu sein. Später stellte sich jedoch heraus, daß das Haus verkauft worden war und von dem neuen Eigentümer abgerissen werden sollte. Es handelte sich nicht nur um das Haus, in dem die Wissenschafterin wohnte, sondern um einen ganzen Komplex historisch wertvoller Gebäude.

Sie begann sofort, diese Sachlage im Lichte der Christlichen Wissenschaft zu betrachten und Gott, das Gute, als die einzige Ursache anzuerkennen. Zu ihren ersten Gedanken gehörte, daß die Gerechtigkeit immer gegenwärtig ist, daß eine Idee einer anderen kein Leid zufügen kann und daß aus der Liebe, dem unsterblichen Geist, nur Gutes kommen kann. Sie hielt unter Gebet daran fest, daß der Mensch in Wirklichkeit in Gott, dem göttlichen Gemüt, lebt und wohnt und daß keine Macht der Welt, keine Ungerechtigkeit oder Wertblindheit ihn aus dieser Unendlichkeit ausschließen kann; daß Gottes guter Wille und Sein vollkommener Plan immer wirksam sind — nicht der Eigenwille, weder unser eigener noch der eines anderen. Sie sah auch, daß es notwendig ist, Gott als den einzigen und höchsten Richter anzuerkennen, der alle Entscheidungen zum besten aller trifft.

Die persönliche Intrige löste sich in nichts auf, aber größere Ungerechtigkeiten und Irrtümer wurden aufgedeckt. Die Häuser sollten jahrelang ungepflegt leerstehen, obwohl sie angeblich unter Denkmalschutz standen, damit nach ihrem Verfall eine Abrißgenehmigung eingeholt werden könnte und so neue Eigentümer ertragreichere Geschäftshäuser an der gleichen Stelle errichten könnten. Anstatt sich vor dieser Drohung zu fürchten oder sie mit Gegenmaßnahmen oder politischem Druck zu bekämpfen, hielt die Christliche Wissenschafterin treu an dem Vertrauen auf die Macht Gottes, des Geistes, als die einzig wirksame und wirkliche Macht fest.

Sie heiligte tatsächlich Seinen Namen. Sie erkannte keine andere Macht an, noch fürchtete sie eine solche. Das Ergebnis war nicht nur die Erhaltung des gesamten Gebäudekomplexes, sondern seine Nutzbarmachung als Erholungszentrum für die Bevölkerung der Umgebung. Sie brauchte nicht aus ihrer Wohnung auszuziehen. Gott war ihr Schutz, eine Burg, in der sie sicher war. Wie es in der Bibel heißt: „Der Name des Herrn ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin und wird beschirmt.“ Spr. 18:10.

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