Das Gebet des Herrn beginnt mit den Worten: „Unser Vater in dem Himmel!“ Matth. 6:9; Gott, der Vater, ist immer und überall gegenwärtig. Daher ist auch der Himmel immer und überall gegenwärtig. Wie die Christliche Wissenschaft erklärt, ist Gott, der unendliche Geist, der unbegrenzte Mittelpunkt und Umkreis von allem, was besteht. Alles Wirkliche, alles Wahre ist in Gott enthalten.
Christus Jesus predigte und beauftragte seine Jünger zu predigen, daß das Himmelreich nahe herbeigekommen ist (s. Matth. 4:17 und 10:7).
Der Himmel ist keine Örtlichkeit. In Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy „Himmel“ als „Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip; Geistigkeit; Glückseligkeit; die Atmosphäre der Seele.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587;
In diesen Himmel können wir nur bewußt eingehen, d. h. durch geistiges Verständnis und Offenbarung. Christus Jesus ist unser Wegweiser.
Jesus, der uns das Gebet des Herrn lehrte, sprach einmal von sich als von „des Menschen Sohn, der im Himmel ist“ Joh. 3:13 [n. der engl. Bibel];. Er war die höchste menschliche Darstellung des wirklichen, von Gott erschaffenen Menschen. Er drückte den Christus, die Wahrheit, im höchsten auf Erden wahrgenommenen Maße aus. Er gehorchte dem Willen Gottes in allem, was er tat. Sein reines Bewußtsein spiegelte das göttliche Bewußtsein wider, das auch das wahre Bewußtsein aller Kinder Gottes ist.
Gott und Seine Ideen sind alles, was existiert. Gott, das göttliche Gemüt, ist das alles durchdringende, wahre Bewußtsein, das im individuellen Bewußtsein oder im Menschen, der der geistige Sprößling des Gemüts ist, geistig und vollkommen widergespiegelt wird. Gott, das Gute, ist Alles und kennt nichts Böses. Die Bibel sagt von Gott: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Hab. 1:13;
Jesu tiefes Verständnis dieser Wahrheiten wurde während seiner ganzen messianischen Laufbahn, besonders aber in seiner Auferstehung und Himmelfahrt, bewiesen. Sein Bewußtsein war so von dem Christus erfüllt, war so vergeistigt, daß er sich auf nichts Materielles mehr verließ. Nach seiner Auferstehung verstanden die Jünger besser, was er gelehrt hatte, und in seiner Himmelfahrt entschwand er ihren Blicken. Aber er hatte ihnen die tröstliche Versicherung gegeben: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Matth. 18:20;
Das göttliche Prinzip — Wahrheit, Leben und Liebe — regiert und erhält den Menschen, die Idee des Geistes. Wir müssen nicht erst sterben, um den Weg zum Himmel zu finden. Wir beginnen das Himmelreich, das nahe herbeigekommen ist, wahrzunehmen, wenn das geistige Verständnis uns aus dem Traum vom Leben in der Materie zu einem gewissen Verständnis unserer Gotteskindschaft schaft als Ideen des göttlichen Gemüts erweckt. Das bedeutet Vergeistigung des Bewußtseins, so daß es mit den reinen Idee des Gemüts erfüllt ist.
Der Christus enthüllt die Wahrheit, daß Leben ewig ist. Christus, Wahrheit, vermittelt das Verständnis von Gott, dem göttlichen Prinzip, und dem Menschen, Seiner unsterblichen Idee, und dieses Verständnis überwindet Sünde, Krankheit und alle Übel. Aus Jesus sprach der Christus, als er sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Joh. 14:6;
Mrs. Eddy definiert „Christus“ als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören“Wissenschaft und Gesundheit, S. 583;. Und an anderer Stelle in demselben Buch sagt sie: „Wenn wir den Weg in der Christlichen Wissenschaft begreifen lernen und das geistige Sein des Menschen erkennen, werden wir Gottes Schöpfung schauen und verstehen — all die Herrlichkeiten der Erde und des Himmels und des Menschen.“ ebd., S. 264.
Je höher sich das menschliche Bewußtsein über die Unzulänglichkeiten des irdischen Tuns und Treibens erhebt und je tiefer unser geistiges Verständnis ist, desto dankbarer werden wir uns der Harmonie und des Friedens erfreuen, die den Himmel ausmachen.