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Wer weiß?

Aus der Juni 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Behauptung, wir wüßten etwas — in einem rein menschlichen Zusammenhang —, führt oft zu Dogmatismus. Viel Leid in der Welt rührt von der Konfrontation mit denen her, die — in Verbindung mit einer besonderen Theorie oder Ideologie — glauben, sie wüßten es. Die metaphysische Wissenschaft ermöglicht die Lösung solcher Konflikte, weil sie erklärt, daß es nur ein Gemüt gibt, das göttliche Gemüt, das Gott ist, und weil sie uns zeigt, wie wir dies auf praktische Weise bestätigen können.

Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. zeigt uns, daß die kategorische Antwort auf die landläufige Frage „Wer weiß?“ lautet: „Das unendliche Gemüt.“ Zerstörerische Zusammenstöße zwischen menschlichen „Wissern“ lassen nach, wenn wir zu verstehen beginnen, daß Gemüt der Ursprung aller Ideen und Begriffe und allen Seins ist. Die Begriffe des Gemüts stehen immer miteinander in Einklang, da sie immer mit dem Gemüt in Einklang stehen. Wir können Streitigkeiten und Kriege verringern oder verhüten helfen, wenn wir in unserem eigenen Leben Gemüt als die Quelle aller zuverlässigen und wahren Ideen anerkennen. Das führt nicht nur dazu, daß unser eigenes Denken und Leben mehr Folgerichtigkeit bekunden, sondern es stärkt auch unsere intellektuelle Integrität. Es kann dem Forscher im Labor helfen, die wichtigsten Faktoren, die seine Experimente zutage fördern, zu identifizieren. Und — was höchst wichtig ist — es veranlaßt uns, an aufbauenden, heilenden Gedanken festzuhalten.

Der blinde Glaube rein materiellen Denkens, daß es die Fähigkeit besitze, den Gipfel des Wissens zu erreichen, daß es alles über alles wissen könne und dies eines Tages tatsächlich der Fall sein werde, schafft eine Brutstätte für den sterblichen Willen. Wir fangen an, einige der unheilvollen Kundwerdungen des sterblichen Willens zu beherrschen, wenn wir erkennen, daß die endgültige Wahrheit nicht im Bereich des materiellen Denkens gefunden werden kann.

Zweifellos erkannte Christus Jesus das Wesen und den scheinbaren Ursprung der Probleme der Menschen, denn er löste sie so wirksam. Außerdem wußte er, daß Gott der himmlische Ursprung und das Endziel wahren Seins ist, der Urquell allen wirklichen Bewußtseins. Er erklärte: „Ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe.“ Joh. 8:14;

Wenn wir dem sterblichen Willen und seiner Grundlage mit der geistigen Wissenschaft entgegentreten und ihn aufdecken, mag uns dies auf kurze Sicht nicht immer ein Bewußtsein des Friedens bringen. Mary Baker Eddy weist in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf folgendes hin: „Dieser Gedanke von der menschlichen, materiellen Nichtsheit, den die Wissenschaft einprägt, bringt das fleischliche Gemüt zur Wut und ist die Hauptursache für die Feindschaft des fleischlichen Gemüts.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 345; Wir können diese scheinbare Feindschaft überwinden, die von einer sterblichen Auffassung vom Sein herrührt, indem wir unablässig anerkennen, daß allein das göttliche Gemüt wirklich etwas weiß. Da dies unveränderlich wahr ist, wird es letzten Endes so gesehen werden. In der absoluten Wirklichkeit gibt es kein fleischliches Gemüt, kein Bewußtsein von einem fleischlichen Menschen, das die Ursache für Haß oder Widerstand gegen die Wissenschaft des Gemüts sein könnte.

Wenn jedoch das menschliche Gemüt sich selbst aufgibt und versteht, wer oder was wirklich etwas weiß, nämlich das unsterbliche Gemüt, dann bringt dies geistige Erleuchtung. Es segnet das menschliche Denken und bekräftigt so die Augenscheinlichkeit, daß Gott Liebe ist. Durch die Christliche Wissenschaft erkennt das sogenannte menschliche Denken, daß das göttliche Gemüt und die göttliche Liebe gegenwärtig und wirksam sind. Das ist der Segen dieser Wissenschaft. Vom Standpunkt des unsterblichen Gemüts aus betrachtet, gibt es jedoch nur eine Art von Bewußtsein oder Wissen: das rein göttliche. Je mehr wir dies anerkennen und demgemäß leben, desto mehr Geistigkeit drücken wir aus und desto mehr tragen wir zur Harmonie in unserer Umgebung und in der Welt bei

Das einzige, von dem wir in der Wissenschaft wirklich wissen können, daß es wahr ist, ist das Geistige. Im Prediger Salomo lesen wir: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun.“ Pred. 3:14; Diese Wahrheit ist geistig wissenschaftlich. Gottes Vollständigkeit ist keine Behauptung, die ihren Ursprung im unerleuchteten menschlichen Denken hat. Dieser Bibelvers ist der Ausdruck göttlichen Wissens, in die menschliche Sprache übertragen.

Die angebliche Tätigkeit des sterblichen Denkens macht das sterbliche Wissen aus. Im Gegensatz zur geistigen Wahrheit oder dem geistigen Wissen ist es begrenzt, weil seine Quelle begrenzt ist. Es kann keinen letztlich glaubwürdigen und unbestreitbaren Beweis seiner Wahrheit erbringen; daher ist das sterbliche Wissen der Zankapfel, dessentwegen die Sterblichen so oft und so heftig streiten und kämpfen. Mrs. Eddy beleuchtet klar die umstrittene Natur der vermeintlichen sterblichen Informationen in ihrer Definition von „Wissen“: „Der von den fünf körperlichen Sinnen erlangte Augenschein; Sterblichkeit; Annahmen und Meinungen; Menschliche Theorien, Lehren, Hypothesen; das, was nicht göttlich ist und der Ursprung von Sünde, Krankheit und Tod ist; das Gegenteil von der geistigen Wahrheit und dem geistigen Verständnis.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 590.

Die zermürbenden, manchmal tragischen Konfrontationen zwischen den „menschlichen Theorien, Lehren, Hypothesen“ politischer und wirtschaftlicher Ideologien werden nachlassen, wenn sich die Menschen mehr an das göttliche Gemüt als die Quelle des Bewußtseins und der Intelligenz wenden. Dann werden die Theorien der Wahrheit des Seins näher kommen und daher von größerem Nutzen sein. Ehe Konflikte ganz allgemein gelöst werden können, müssen sie sicherlich individuell beigelegt werden. Es liegt bei denen, die das göttliche Gemüt als Alles anerkennen, die Gültigkeit dieser Wahrheit in ihrer eigenen Einstellung und ihrem eigenen Leben zu veranschaulichen. Die Betreffenden sollten ganz natürlich erwarten, daß ihr Denken immer lebendiger wird, daß sie nicht nur mit Gleichgesinnten in besserem Einvernehmen stehen, sondern auch mit denen, die ihre Auffassungen von Gemüt und Bewußtsein noch nicht zu teilen scheinen.

Gewiß könnte in vielen christlich-wissenschaftlichen Kirchen mehr Intelligenz und Harmonie zum Ausdruck kommen, und wenn dies vollbracht sein wird, wird es dazu beitragen, für die Menschheit die Glaubwürdigkeit eines grundlegenden Postulats in der Christlichen Wissenschaft zu stärken, daß es nämlich nur ein Gemüt gibt, weil es nur eine Gottheit gibt. Unsere Zeit fordert von uns, daß wir diese Demonstration beschleunigen.

Wer weiß? Das unsterbliche, ewige, unendliche, allwissende Gemüt.

Einzig und allein das Gemüt.

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