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Freiheit im wahren Selbst

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alle Befürchtungen der Sterblichen, einschließlich der Furcht vor dem Tode, haben ihre Ursache in der irrigen Annahme, daß der Mensch ein von ihm selbst geschaffenes, sterbliches Wesen sei und daß er ein von Gott getrenntes eigenes Leben habe. Die Sterblichen leiden, weil sie nicht wissen, was der Mensch in Wirklichkeit ist.

Wenn wir ein harmonisches Leben führen wollen, dann sollten wir nicht länger glauben, daß Gott „dort“ und wir „hier“ seien, sondern wir sollten uns der ewigen Einheit von Gott und Mensch bewußt werden. Der wirkliche Mensch ist geistig und unsterblich, von Gott, Geist, zu Seinem Ebenbild geschaffen, wie die Bibel lehrt. Der Mensch spiegelt Gott wider und hat Frieden.

Wenn jemand aus irgendeinem Grunde leidet — vielleicht durch ein Unrecht, das ihm seiner Meinung nach widerfahren ist, durch einen schmerzlichen Verlust, eine große Enttäuschung oder aber infolge lähmender Begrenzungen —, so daß er sogar krank wird, wer oder was ist dann der Leidende? Es ist in Wirklichkeit sein menschliches, persönliches Ich — d. h. sein eigener falscher Begriff von sich selbst —, das unter diesem Bewußtseinszustand leidet. Sein wahres geistiges Selbst, das Bild und Gleichnis Gottes, wird von diesen Phasen des Irrtums nicht berührt.

Wie sehr auch, menschlich gesehen, Bitterkeit über ein Unrecht oder Leid oder einen Verlust berechtigt sein mag, diese Bekümmernisse sind doch stets irrige Gedankenzustände, die niemals zum wirklichen Menschen gehören. Selbstverdammung, Selbstbedauern, Beleidigtsein, Minderwertigkeitsgefühle sind Anmaßungen des persönlichen Sinnes, die sich egoistisch auf das eigene Ich konzentrieren und nicht davon loskommen. Wenn wir ihnen nachgeben, lassen sie uns unsere Gotteskindschaft vergessen und halten uns in dem Elend der sterblichen Annahme gefangen.

Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft ist es dem einzelnen möglich, seinen bisherigen materiellen Begriff von sich selbst aufzugeben und sein wahres geistiges Selbst zu erkennen. Wenn wir diese Wissenschaft unvoreingenommen und ehrlich studieren und anwenden, bewirkt dies eine grundlegende Umwandlung des Bewußtseins.

In Wissenschaft und Gesundheit macht uns Mrs. Eddy das wahre Wesen Gottes und des Menschen klar, und sie veranschaulicht, wie wir unsere Erlösung von der Knechtschaft der Sinne zur Freiheit der Seele ausarbeiten können. Sie schreibt: „Da der wirkliche Mensch durch die Wissenschaft mit seinem Schöpfer verknüpft ist, brauchen sich die Sterblichen nur von der Sünde abzuwenden und die sterbliche Selbstheit aus den Augen zu verlieren, um Christus, den wirklichen Menschen und seine Beziehung zu Gott, zu finden und die göttliche Sohnschaft zu erkennen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 316;

Sich über den Glauben an das sterbliche Selbst zu erheben scheint nicht immer leicht zu sein. Wenn wir aber den Kampf mit der materiellen Daseinsauffassung mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft beharrlich ausfechten, gewinnen wir ein klareres Verständnis von Gott und dem Menschen, und wir erleben eine Freiheit, wie wir sie bis dahin nicht gekannt haben. Christus Jesus sagte: „Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Und er sagte weiter: „Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.“ Joh. 3:3, 6; Wir sind im Reich Gottes, wenn wir uns bewußt werden, daß wir nicht Sterbliche sind, die sich abmühen, sondern geistige Kinder Gottes.

Das Himmelreich ist die wahre Wohnstätte des Menschen. Es ist das Reich des Wirklichen. Dort regiert einzig und allein der Wille Gottes, und er tut sich in jeder Tätigkeit kund. Menschliches Bangen, der Druck menschlicher Verantwortung, Minderwertigkeitskomplexe, Reibungen und Bitternisse sind dort unbekannt. Der menschliche Begriff, Materie genannt, wird durch die Erkenntnis überwunden, daß Geist die einzige Substanz ist, die es gibt.

Der wirkliche Mensch besitzt ewiglich unbegrenzte Intelligenz und alles Gute durch Widerspiegelung. Er kann von der göttlichen Liebe nie getrennt werden, und dieses Wissen verleiht uns Freiheit und Geborgenheit. Es ist keine gefühlsselige Schwärmerei, sondern das Bewußtsein von Immanuel oder „Gott mit uns“, wie die Bibel lehrt.

In unserem Bemühen, das wirkliche Sein besser zu verstehen, sollte die Liebe zu unserem Nächsten einen entscheidenden Platz einnehmen. Denn wenn wir uns selbst als Gottes Kinder sehen, andere dagegen noch immer als unvollkommen betrachten, dann sehen wir nicht die ganze Wahrheit. Nur wenn wir unseren Nächsten als Gottes Kind sehen, zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen, und uns ihm gegenüber entsprechend verhalten, entfaltet sich in uns wahrlich die geistige Idee.

Ohne wahre Liebe zu Gott und dem Menschen werden wir nie wirklich frei. Nicht durch viel Wissen und Nachdenken, sondern durch die Betätigung der Liebe erreichen wir die Vollkommenheit. Paulus erklärte: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.“ Röm. 13:10;

Es ist nicht schwer, jemand anders zu lieben, wenn wir das Böse von ihm trennen, indem wir uns bewußt werden, daß es kein Teil von ihm, sondern lediglich ein falscher Anspruch ist. Wenn wir aber das Böse als wirklich und als zu jemand anders gehörend betrachten, dann können wir ihn nicht wahrhaft lieben. Die Seligpreisungen in der Bergpredigt veranschaulichen uns sehr deutlich, wem das Himmelreich offensteht, nämlich den Friedfertigen, Barmherzigen und Sanftmütigen — denen, die vergeben und lieben können, die das Böse nicht zurechnen. Wir sollten auch nicht trüben Erinnerungen nachhängen. Böse Erfahrungen sind Illusionen, die niemals einen Platz im wahren Sein eingenommen haben. So bleibt ein vergebendes Herz frei von dem Gift der Bitterkeit.

Der Forderung nachzukommen, nämlich Liebe auszudrücken, ist der entscheidende Meilenstein auf unserem Weg zur Harmonie. Schon viel ist über die Nächstenliebe und die Liebe dem Feind gegenüber geschrieben und gepredigt worden. Aber die Liebe ist tatsächlich so wichtig, daß immer wieder auf sie hingewiesen werden sollte, damit sie mehr und mehr betätigt werden möge. Alle christliche Heilarbeit steht und fällt mit ihr.

Es liegt bei uns, ob wir weiterhin unter einem falschen Begriff von uns selbst leiden oder unseren rechtmäßigen Zustand der Harmonie und Freiheit erleben wollen. Paulus legt uns ans Herz: „Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Eph. 4:23, 24.

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