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Von der Medizin des Gemüts Gebrauch machen

Aus der März 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Richtig Falsch

1.___ ___ Menschliche Leiden führen zur Entwicklung von Arzneimitteln, der Chirurgie und anderer materieller Heilmethoden.

2. ___ ___ Die Verfügbarkeit und Anwendung von Arzneimitteln, der Chirurgie und anderer materieller Heilmethoden führen zur Entwicklung menschlicher Leiden.

Was würden die meisten Menschen bei den obigen Erklärungen ankreuzen? Viele würden wahrscheinlich die erste Aussage als richtig betrachten. Und sie würden vielleicht, ein wenig verwundert, die zweite als falsch bezeichnen. Ja, sie mögen sich fragen, ob die zweite Erklärung nicht sogar ein wenig naiv sei.

Mrs. Eddy bemerkt: „Jedes medizinische Verfahren hat seine Anwälte. Der Vorzug, den das sterbliche Gemüt einem bestimmten Verfahren gibt, erzeugt Nachfrage nach diesem Verfahren, und der Körper scheint dann eine derartige Behandlung zu verlangen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 179;

Die Christliche Wissenschaft vermittelt eine geistige Erkenntnis, die die Art des herkömmlichen menschlichen Denkens in der ersten Erklärung zu „Richtig oder Falsch“ in Frage stellt. Nahezu jeder Christliche Wissenschafter kennt jemanden, der durch sein Verständnis einer grundlegenden geistigen Wahrheit von Zuständen geheilt wurde, die, medizinisch diagnostiziert, schwer oder unmöglich zu heilen sind — oder er selbst hat solch eine Heilung erlebt.

Mrs. Eddy schreibt über die Medizin: „Da Gott Alles-in-allem ist, hat Er die Medizin geschaffen; aber diese Medizin war Gemüt. Sie hätte nicht Materie sein können, da diese von der Natur und dem Charakter des Gemüts, Gottes, abweicht. Wahrheit ist Gottes Heilmittel gegen Irrtum jeder Art, und Wahrheit zerstört nur das, was unwahr ist.“ ebd., S. 142;

Das natürliche Heilmittel für jeden vermeintlichen Irrtum — für jeden Fall, der sich der unendlichen Vollkommenheit zu widersetzen scheint — ist also die ewige Wahrheit, das Gemüt, das nur die Wirklichkeit kennt, der Gott, von dem Habakuk sagt: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest.“ Hab. 1:13. Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß das immer gegenwärtige, unendliche, vollkommene Wissen des Gemüts jede Disharmonie heilt. Kurz, Gemüt ist unsere wahre Medizin.

Wie verhält es sich nun aber mit dem sterblichen Menschen, mit materieller Medizin und Krankheit? Im zweiten Kapitel des ersten Buches Mose wird der Mensch allegorisch in sterblichen Begriffen beschrieben: als aus Materie geschaffen; als der Sünde, dem Leiden und dem Tode unterworfen; als Besitzer eines persönlichen Gemüts — eines Gemüts, das irrt, eines Gemüts, das von der Materie Erquickung, Befriedigung, Gesundheit, ja sogar das Leben selbst erwartet. Dieser falsche Bericht vom Menschen setzt voraus, daß Gemüt sich in der Materie entwickele und der Sterblichkeit unterworfen sei. Dieses vermeintliche Gemüt verläßt sich auf die verschiedensten materialistischen Maßnahmen, um sich seinen eigenen Begriff vom Menschen zu erhalten. Die Tatsache bleibt jedoch bestehen, daß der Mensch Idee ist, immerdar geistig, das genaue Ebenbild des unsterblichen Gemüts, der vollständige Ausdruck jenes Gemüts.

Die Annahme, daß Leben und Gemüt in der Materie seien, ist ein Fehler. Der Glaube, daß die Gesundheit und das Wohlergehen des Menschen von der Materialität erhalten würden, ist ein Fehler. Die materielle Medizin ist ein Fehler, der auf der Annahme beruht, daß das unsterbliche Gemüt in seiner Fähigkeit nachlasse, die Gesundheit seiner Idee, des Menschen, ohne jede andere Hilfe zu erhalten.

Die Christliche Wissenschaft erweckt uns aus der Annahme, daß das Dasein materiell sei und daß der Mensch durch die Materie erhalten werde. Sie ruft uns auf, wachsam zu sein und uns gegen die Täuschungen dieses sogenannten sterblichen Gemüts zu verteidigen, das die Materie als ein Mittel herausstellen möchte, durch das der Mensch Gesundheit finden könne.

Es wird zwar weithin angenommen, daß Krankheit zu einer Nachfrage nach materieller Medizin führe, doch tatsächlich fördert der Fehler, die Medizin auf eine materielle Voraussetzung zu gründen, das Auftauchen von Krankheiten. Fehler rufen Leiden hervor. Disharmonie ist das Symptom des Irrtums.

Die Christliche Wissenschaft bringt die Medizin des Gemüts ans Licht, die Christus Jesus so wirksam anwandte und seine Jünger lehrte. Sie führt einen zu kompromißlosem Verlaß auf das Gemüt. Jedes alte oder moderne System der Gesundheitsfürsorge, das den Patienten ermuntert, sich an die Materie anstatt an den Geist zu wenden, oder das den Patienten zu geteiltem Gehorsam verleitet, indem es ihn ermuntert, sowohl auf die Materie als auch auf den Geist zu vertrauen, ist der absoluten Medizin des Gemüts nicht ebenbürtig.

Manchmal verlangt eine Heilung mehr, als daß wir uns lediglich von ganzem Herzen dem Gemüt zuwenden. Es mag von uns auch gefordert werden, daß wir uns von den weitverbreiteten Annahmen in bezug auf die materielle Medizin intelligent und einsichtsvoll abwenden.

Keine Arzneimittel zu nehmen, Operationen abzulehnen, mit den verschiedensten medizinischen Verfahren nichts zu tun haben zu wollen bedeutet an sich noch nicht, daß wir von der materiellen Medizin frei sind. Völliges Freisein von materiellen Methoden geht viel tiefer, als sich lediglich zu weigern, von der Materie Gebrauch zu machen. Die Materie ist an sich leblos, wirkungslos. Jeder zeitweilige Nutzen, den wir aus der materiellen Medizin ziehen, hat seinen Ursprung im sterblichen Gemüt. Aber das sterbliche Gemüt gründet sich nur auf Annahmen — nicht auf das göttliche Prinzip. Wahrhaft und vollständig frei zu sein heißt also, von den Suggestionen des sterblichen Gemüts, daß die Materie das Gemüt als wirksame Medizin unterstützen oder ersetzen könne, frei zu sein.

Es ist inkonsequent, sich um christlich-wissenschaftliche Behandlung zu bemühen und gleichzeitig freiwillig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn die beiden Methoden beruhen auf entgegengesetzten Prämissen. Das eine System bezeichnet den Menschen als materiell und versucht die Materie gesund zu machen. Das andere System verneint die Materie und bezeichnet den Menschen als geistig, als den immerwährenden Ausdruck der Vollkommenheit. Sie sind ganz offensichtlich nicht miteinander in Einklang zu bringen.

Seit mehreren Generationen haben jetzt Angehörige jeder Bevölkerungsschicht überall in der Welt klare, unwiderlegbare Beweise dafür, daß ein Verständnis von der Fürsorge des Gemüts für sie eine mehr als ausreichende Medizin ist. Diese Menschen haben festgestellt, daß ihnen aus der Aufgabe des Glaubens an viele Gemüter und der Anbetung des einen göttlichen Gemüts großer Segen erwächst.

Die Materie und ihre Zustände gründen sich auf zeitliche menschliche Begriffe. Das göttliche Gemüt und seine Gegenwart sind von Dauer. Jeder einzelne hat das göttliche Recht, von dieser Medizin des Gemüts Gebrauch zu machen und durch sie gesegnet zu werden.

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