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Freude in den dunklen Tagen

Aus der April 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Freude wird gewöhnlich als Ergebnis anstatt als Ursache betrachtet. Die meisten Menschen glauben, Freude sei ein Gefühl, das durch Harmonie hervorgerufen wird, und nicht eine Kraft, die Harmonie bringen kann. Sie sehen Freude als eine Eigenschaft, die durch schönes Wetter ausgelöst wird, nicht als eine Eigenschaft, die wir ganz natürlich bei Unwettern ausdrücken sollten, um sie zu vertreiben.

In der Bibel ist Freude eine aktive Eigenschaft. Sie ist eine heilende Eigenschaft, die uns helfen kann, die zur Lösung unserer Probleme notwendige Inspiration zu erlangen, und nicht etwas, was wir erst dann ausdrücken, wenn die Probleme gelöst sind.

Gibt es Zeiten, wo es uns unmöglich erscheint, Freude auszudrücken — dunkle Tage, wo wir von Disharmonie, Traurigkeit oder einer Vielzahl von Problemen bedrängt werden und es so aussieht, als könnten wir uns überhaupt nicht freuen?

Tatsächlich gibt es keinen Augenblick, wo wir uns nicht an die unendliche Quelle aller geistigen Eigenschaften, einschließlich der Freude, wenden und diese Eigenschaften selbst zum Ausdruck bringen können. Die Hilfsmittel Gottes — des ewigen, immer gegenwärtigen, göttlichen Lebens, der Wahrheit und der Liebe, dessen Widerspiegelung der Mensch ist — stehen uns unveränderlich zur Verfügung. Wir können von geistiger Freude nicht abgeschnitten noch überhaupt des Rechts beraubt werden, sie auszudrücken. Wir brauchen Freude nicht erst zu erlangen — sie zu kaufen, zu finden oder zu verdienen. Wir brauchen sie einfach nur auszudrücken. Uns steht schon jetzt die ganze Freude als Geschenk Gottes zur Verfügung. Und sie kommt direkt von Ihm zu uns, nicht durch Menschen, Dinge oder Umstände.

Paulus riet den Philippern: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Er hätte von der Gruppe früher Christen, die so tapfer für ihren Glauben kämpfte, nicht das Unmögliche verlangt. Weiter sagte er: „Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus!“ Phil. 4:4, 7;

Ja, es war in der Stadt Philippi, wo Paulus die Macht der Freude bewies, als er und Silas unter strengster Bewachung, in Fußeisen gelegt, im Gefängnis waren. Um Mitternacht, als die Situation hoffnungslos aussah, „beteten Paulus und Silas und lobten Gott“, und plötzlich geschah ein Erdbeben, die Gefängnistüren öffneten sich, und die sie fesselnden Ketten wurden gelöst. s. Apg. 16:23–26;

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß die Forderung, Freude auszudrücken, heute genauso gilt, daß wir ihr ebenso entsprechen können und daß der Lohn ebenso wünschenswert und unvermeidlich ist wie zu Paulus’ Zeiten. Mrs. Eddy sagt, auf die Worte des Apostels Bezug nehmend: „Paulus schrieb: ‚Freuet euch in dem Herrn allewege!‘ Und warum nicht, da die Möglichkeiten des Menschen unendlich sind, Seligkeit ewig währt und er sich dessen hier und jetzt bewußt wird?“ Vermischte Schriften, S. 330;

Wir sollten immer den Ausdruck der Freude in uns und anderen in Zeiten der Anfechtung unterstützen. Der Freude gelingt es, die düsterste Situation aufzuhellen — alle Arten von Gefängnistüren zu öffnen, Trennwände niederzureißen und die uns fesselnden Ketten der Krankheit zu sprengen. Viele Menschen haben erlebt, daß sie, wenn sie dem Beispiel des Paulus folgten und während der Mitternachtsstunden des Schmerzes und der Furcht Gott priesen, geheilt wurden. Andere, die sich bemühten, Freude zum Ausdruck zu bringen, sind aus Gefängnissen der Frustration und des Kummers ausgebrochen. Und es kostet uns, ehrlich gesagt, oft viel Anstrengung, dies zu tun.

Häufig zählen zu den Riegeln und Ketten der Gefängnistüren, hinter denen wir gefangen sitzen, Selbstbedauern, Groll, Selbstrechtfertigung und Depression. Wir haben sie selbst angebracht, und widersinnigerweise scheinen wir uns ungern von ihnen zu trennen. Aber gerade das müssen wir tun, wenn wir unsere Freiheit erlangen wollen, und Freude ist ein machtvolles Mittel, uns von diesen negativen Zügen des menschlichen Gemüts zu befreien. Die Freude, die wir aus den göttlichen Brunnen der Erlösung schöpfen — das Verständnis von der Allgegenwart und Allmacht Gottes, des göttlichen Lebens, der göttlichen Wahrheit und der göttlichen Liebe —, löst negative Gedanken und die physischen Krankheiten und Gebrechen, die so oft deren äußere Auswirkungen sind, wirksam auf.

Christus Jesus legte den Menschen ans Herz, in den dunklen Zeiten, die er voraussah, erhobene Gedanken auszudrücken. Er sah Elend und Unglück für die Menschheit voraus, während die geistige Idee Gottes allgemein besser verstanden und ihr durch den materiellen Sinn allgemein mehr Widerstand entgegengesetzt werden würde. Er sagte: „Die Menschen werden verschmachten vor Furcht und vor Warten der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde.“ Aber in bezug auf diese Zeiten sagte er auch: „So sehet auf und erhebet eure Häupter, darum daß sich eure Erlösung naht.“ Luk. 21:26, 28;

Die Christliche Wissenschaft erklärt dieses Phänomen der Dunkelheit und des Chaos als die unvermeidliche Folge der Tatsache, daß die Wahrheit das menschliche Gemüt drängt, die sterblichen Irrtümer der Annahme aufzugeben. Mrs. Eddy schreibt: „Der Zusammenbruch der materiellen Annahmen mag Hungersnot und Pestilenz, Not und Elend, Sünde, Krankheit und Tod zu sein scheinen, die neue Phasen annehmen, bis ihre Nichtsheit zutage tritt. Diese Unruhen werden bis zum Ende des Irrtums fortbestehen, bis alle Disharmonie in geistiger Wahrheit verschlungen sein wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 96; Aber sie stellt klar, daß diese Unruhen die Möglichkeit für Fortschritt, und nicht Unheil in sich bergen. Sie erklärt, daß wir sie als Zeichen des Erscheinens des Himmelreichs willkommen heißen können.

In einem anderen Zusammenhang sagt sie: „Die Freudigkeit, die falschen Marksteine zu verlassen, und die Freude, sie verschwinden zu sehen — eine solche Gesinnung beschleunigt die endgültige Harmonie.“ ebd., S. 324.

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