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Wo finden wir Gerechtigkeit?

Aus der April 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf diese Frage würden viele antworten: Nirgends !

Die Christliche Wissenschaft wendet sich gegen diese negative Behauptung. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, weist Mary Baker Eddy darauf hin, daß Gerechtigkeit ein Attribut Gottes ist. Siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 465; Da Gott unendliches Gemüt und alles Wirkliche die Kundwerdung des Gemüts ist, muß Gerechtigkeit unendlich und immer gegenwärtig sein. Der Ursprung der Illusion, daß der Mensch von der Gerechtigkeit getrennt sei, ist der Anspruch, es gebe ein materielles Universum — einen Sterblichen, der von der Materie gebildet und in sie hineingeboren wurde und der von Gott getrennt ist. Der zu Gottes Ebenbild geschaffene Mensch schließt notwendigerweise Gerechtigkeit als ein Attribut Gottes, des Gemüts, ein. Das unendliche Gemüt erschafft den Menschen und veranlaßt ihn, die Eigenschaften des Gemüts zu verkörpern. Als die Pharisäer Christus Jesus fragten, wann das Reich Gottes kommen werde, antwortete er ihnen: „Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Luk. 17:21 [Fußnote];

Wenn wir versucht sind, der Illusion Glauben zu schenken, daß der Mensch sterblich und von der Gerechtigkeit getrennt sei oder daß irgendeine Person oder irgendein Umstand für diese Trennung verantwortlich sei, sollten wir an die Worte des Meisters denken. Widerstehen wir doch der Versuchung zu glauben, daß die Gerechtigkeit entweder „hier“ zu finden sei — begrenzt auf die Handlungen einer Person — oder daß sie „da“, in irgendeinem notwendigen Rechtsstreit, gefunden werden müsse. Wir befreien die Menschheit von den erbarmungslosen Fesseln der Ungerechtigkeit, und zwar in dem Verhältnis, wie wir die Wahrheit erkennen, daß Gottes Idee, das geistige Selbst des individuellen Menschen, Seine Attribute und Eigenschaften in sich schließt. Wenn wir dies verstehen, können wir nicht dazu verleitet werden zu glauben, daß irgend jemand von seiner ewigen Quelle getrennt sei. Mrs. Eddy sagt uns: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Grundlage des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 259;

Dies wurde in der Erfahrung einer Schauspielerin bewiesen, die für eine Nebenrolle in einer wichtigen Inszenierung vorgesehen war. Eine Frau, die eine wichtige Charakterrolle spielte, mußte unerwartet absagen. Die Schauspielerin in jener Nebenrolle wußte, daß sie die Fähigkeiten besaß, die Hauptrolle zu übernehmen, und sie erwartete, daß man sie ihr geben würde. Der Regisseur war jedoch nicht der Meinung, daß sie dafür geeignet sei, und sagte ihr, daß er sich nach jemand anders umsehen werde.

In ihrem Stolz tief verletzt, ärgerlich und voller Groll, hatte die Schauspielerin zunächst das Gefühl: „Es gibt eben doch keine Gerechtigkeit!“ Aber sie war eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft. Sie erkannte, daß eine emotionelle Reaktion ihr Problem nicht lösen würde. Und so rang sie mit den Argumenten, daß es ungerechte sterbliche Persönlichkeiten und unbarmherzige menschliche Meinungen gebe. Sie bemühte sich, den Regisseur als Gottes Idee zu sehen, die Seine Gerechtigkeit widerspiegelte, und sich selbst als einen liebevollen Ausdruck Gottes, frei von Zorn und Groll. Aber nichts brachte ihr Frieden.

Dann dachte sie an Jesajas tröstliche Worte: „Denn der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Meister, der Herr ist unser König; der hilft uns.“ Jes. 33:22; Sie wandte sich der bekannten Stelle im Kapitel „Zusammenfassung“ im Lehrbuch zu, wo das Wort „Gerechtigkeit“ als ein Attribut Gottes bezeichnet wird. Sofort erklärte sie voller Überzeugung, daß der Mensch als Gottes Idee Gerechtigkeit einschließen müsse; daher mußte sie sie in ihrer wahren Identität zum Ausdruck bringen; in ihrem Leben konnte diese Gerechtigkeit nicht fehlen. Warum von jemand anders Gerechtigkeit erwarten? Da sie zum Menschen gehört, war sie ihr Geburtsrecht. Nichts, nicht einmal das, was ein ungerechter Umstand zu sein schien, konnte sie ihres rechtmäßigen Erbes berauben oder dessen menschliche Kundwerdung verhindern. Die Inspiration, die ihr Denken durchflutete, brachte ihr Befreiung, und sie legte sich schlafen.

Am folgenden Morgen ging sie mit einem Gefühl des Friedens und der Demut zur Probe und war bereit zu helfen. Ihr Ehrgeiz, jene Rolle zu bekommen, war verschwunden. Am dritten Tage war der Produzent mit der Neubesetzung nicht zufrieden und bat sie, nun doch die Rolle zu übernehmen. Als sie sie annahm, sagte der Regisseur wieder: „Sie sind eigentlich nicht der Typ für diese Rolle.“

Diesmal regte sie sich jedoch nicht über sein Urteil auf, denn sie erkannte, daß es nicht ihre Aufgabe war, sein Denken zu ändern. Sie war nur für ihr eigenes Denken verantwortlich und mußte es beherrschen. Das Ergebnis war, daß diese wichtige Inszenierung der Startschuß für ihre Karriere wurde, und jedes Jahr bringt ihr „ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß“ Luk. 6:38. an Beweisen von Gottes Liebe. Ihre Heilung war erfolgt, als sie erkannte, daß die Vollständigkeit ihres geistigen Selbst Gerechtigkeit in sich schloß und daß sie niemals von ihr getrennt werden konnte.

Ungerechtigkeit und Disharmonie sind Illusionen. Das wahre Wesen des Menschen ist der Ausdruck von Harmonie. Die Erkenntnis dieser Tatsache ermöglicht es uns, die Illusion aufzudecken und ihre Wirkung zu zerstören. Diese Wahrheit ist ein Gesetz Gottes, das durch Inspiration und Verständnis machtvoll wirkt.

Wo finden wir Gerechtigkeit? Im Bewußtsein des Menschen. Wenn wir unser wahres geistiges Selbst als Gottes Idee akzeptieren, wird Gerechtigkeit ganz von selbst in unseren Angelegenheiten in Erscheinung treten. Wenn wir das Reich Gottes inwendig in uns finden — für uns selbst und für unseren Nächsten —, wird die menschliche Gerechtigkeit die göttliche nachahmen.

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