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Sprühende Freude

Aus der April 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Bist du schon angezogen, Margit?“ rief die Mutter und öffnete die Tür zum Arbeitszimmer. Ein Blick genügte. Die zwölfjährige Margit hatte noch ihre Jeans an. Sie saß über ihren Schulbüchern und runzelte die Stirn, als sie aufsah. Es war einer jener hektischen Tage in der Schule gewesen, und Margit fühlte den Druck, der auf ihr lastete. Nun kam noch hinzu, daß sie sich beeilen mußte, um in einer halben Stunde zum Ordnerdienst in der Kirche zu sein. Sie fühlte sich wie abgestandenes Mineralwasser, das nicht mehr sprudelt.

„Muß ich heute abend gehen, Mutti? Ich bin schrecklich müde. Außerdem bin ich heute abend nur Ordner, wenn Not am Mann ist. Wahrscheinlich merkt es überhaupt niemand, wenn ich nicht gehe.“

Ihre Mutter erwiderte lächelnd: „Ich finde es nicht richtig, aber überleg es dir noch einmal, Margit, vielleicht fällt dir noch etwas ein.“ Dann ging die Mutter, um Margits Bruder Donald von seiner Arbeit, die er nach der Schule tat, abzuholen. Sie würde ihn nach Hause bringen und dann weiter zur Kirche fahren. Der Vater war schon gegangen. Er mußte besonders früh in der Kirche sein.

Margit war allein im Haus. Sie war wirklich glücklich gewesen, sich zu Beginn des Jahres in das Mitgliedsbuch einzutragen; und sie hatte beim Ordnerdienst in ihrer Zweigkirche echte Befriedigung empfunden. Sie fragte sich, wo heute abend diese Begeisterung geblieben war.

In jenen stillen Minuten, wo Margit allein im Hause war, begann sie alles ins rechte Licht zu stellen. Sie hatte gerade in dieser Woche einen Artikel im Christian Science Sentinel gelesen, der von Christus Jesus handelte, als er in ihrem Alter war — gerade zwölf. Alles über Gott zu erfahren und Seine Gebote zu befolgen war für Jesus wichtiger als alles andere. Sie erinnerte sich, daß er gesagt hatte, er müsse in dem sein, das seines Vaters ist. Siehe Luk. 2:49;

„Nun, auch ich liebe Gott“, dachte Margit, „natürlich liebe ich Ihn! Ich glaube, ich sollte es zeigen. Was bedeutet es, in dem zu sein, das meines Vaters ist? Bin ich dort? Ganz bestimmt nicht, wenn ich dem Gefühl von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit nachgebe. Wo Gott ist, herrscht immer das Gute, und das macht uns glücklich.“

Sie fragte sich, was wohl geschähe, wenn Gott sagte: „Ich bin zu müde, um jetzt für dich zu sorgen — ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Vielleicht geht es nächste Woche.“

Das war absurd. Sie mußte lachen — das könnte nie geschehen. Gott ist kein menschliches Wesen, und Er hört nie auf, für uns zu sorgen. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit:Gott ruht im Wirken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 519; Wie konnte dann Margit müde sein? War sie nicht Gottes Ausdruck, Sein Kind?

Von klein auf hatte Margit gelernt, daß Gehorsam gegen Gott ihr Schutz war. Dies öffnete die Tür zum Guten. Sie erinnerte sich noch an andere Worte Mrs. Eddys: „Niemals von eurem Posten abwesend, niemals unachtsam, niemals mißmutig, sondern immer bereit sein, für Gott zu wirken — das ist Gehorsam.“ Vermischte Schriften, S. 116.

Damit war für Margit die Sache erledigt. „Ich glaube, ich kann es tun. Ich kann diesen Abend dazu benutzen, Gott und der Kirche zu dienen.“ Sie kam zu diesem Schluß und eilte die Treppe hinauf, um ihr blaues Kleid für den Ordnerdienst anzuziehen.

Als die Mutter mit Donald zurückkam, war Margit angekleidet und fertig zum Gehen. „Ich habe mich entschlossen, in dem zu sein, das meines Vaters ist“, sagte sie lächelnd, als sie alle zusammen fortgingen.

Margit freute sich. Ihr Frohsinn sprudelte wie die Bläschen im Mineralwasser, und er blieb ihr erhalten.

Einige ihrer Freundinnen aus der Sonntagsschule waren an dem Abend in der Kirche, und die Leute waren sehr freundlich zu ihr. Die Stellen, die der Leser aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit las, schienen Margit besonders zu inspirieren, und ein Zeugnis nach dem andern wurde abgegeben. Und als Krönung des Ganzen sangen sie drei ihrer Lieblingslieder, die sie auswendig konnte.

Margit war so damit beschäftigt, glücklich zu sein, auf die heilenden Wahrheiten zu lauschen, die in jener Mittwochabendversammlung ausgetauscht wurden, und Gott zu dienen, daß sie nicht mehr müde war. Sie war froh, in dem zu sein, das ihres Vaters war.

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