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Verbanne den Kummer durch die Gegenwart der Liebe

Aus der April 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir voller Trauer sind, weil ein uns nahestehender Mensch von uns gegangen ist, erhalten wir vielleicht von wohlmeinenden Freunden den Rat: „Du mußt deinen Kummer überwinden!“

Aber wie sollen wir das tun, erscheint doch gerade dies vielen Menschen äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich?

Mrs. Eddy schreibt: „Uns gehört keine Vergangenheit und keine Zukunft; wir besitzen nur das Jetzt.“ Der Abschnitt endet drei Sätze weiter mit den Worten: „Der Glaube an die göttliche Liebe verleiht die immergegenwärtige Hilfe, und zwar jetzt, und gibt die Kraft, ‚in der lebendigen Gegenwart zu handeln‘.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 12;

Großer Trost liegt in dem Wissen, daß die Zärtlichkeit, Schönheit und Reinheit, die die einstigen harmonischen Beziehungen zu einem Menschen charakterisierten, Eigenschaften der Seele, Gottes, sind und als solche niemals von uns oder den Lieben, die nicht mehr bei uns sind, getrennt werden können, denn der wirkliche Mensch ist das unsterbliche Bild und Gleichnis der Seele. Da gute Eigenschaften von Gott ausgehen, sind sie zeitlos und kennen sie kein Alter. Diese Zusicherung kann, wenn wir in Gedanken daran festhalten, Trauer beseitigen; sie kann uns aus Selbstbedauern und anderen Formen ichbezogenen Denkens herausheben. Das Bewußtsein von Gottes Allgegenwart und Macht, in Verbindung mit der Erkenntnis, daß der Tod illusorisch und das Leben ewiglich harmonisch ist, kann den Kummer verbannen.

In dem Verhältnis, wie wir Gott als Leben verstehen, wächst in uns die Überzeugung, daß die Schöpfung, da sie geistig und vollkommen ist, schon jetzt unversehrt ist. Es wird allmählich erkannt, daß das, was das sterbliche, endliche Denken Vergangenheit und Zukunft nennt, im Grunde eins ist — die ewige Gegenwart. Wir lernen, daß das göttliche Gemüt niemals von seiner Idee, dem Menschen, getrennt ist und daß die Ideen des allumfassenden Gemüts nicht voneinander getrennt werden können, denn die unendliche Individualität einer jeden Idee bleibt immer in Christus, oder der Wahrheit, erhalten.

Wenn ein geliebter Mensch nicht mehr hier ist, glauben manche, krampfhaft nach einem neuen Partner suchen zu müssen. Aber dieser quälende Drang, die Vergangenheit wiederzugewinnen oder sie zu vergessen, kann einer äußerst kostbaren Lektion Raum geben, nämlich daß bleibende Zufriedenheit nicht von der beständigen Gegenwart von Personen abhängt.

Wenn unser Denken in größerem Maße vergeistigt wird, erleuchtet das Göttliche das menschliche Leben und überwindet das Gefühl von Verlust. Wir pflegen dann immer mehr Gemeinschaft mit heiligen Gedanken. Diese befreien uns von dem Kummer und verwandeln die Furcht vor einer einsamen Zukunft in Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Vollkommenheit des Seins.

Der folgende Abschnitt in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy hilft uns bei der Zerstörung des Gefühls der Einsamkeit: „Wäre das Dasein ohne persönliche Freunde ein leeres Blatt für dich? Dann wird die Zeit kommen, wo du einsam sein und des Mitgefühls entbehren wirst; aber diese scheinbare Leere ist bereits von der göttlichen Liebe erfüllt. Wenn diese Stunde der Entwicklung kommt, wird die geistige Liebe dich zwingen, selbst wenn du dich an einen Sinn persönlicher Freuden klammerst, das anzunehmen, was deinem Wachstum am förderlichsten ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266;

Eine Möglichkeit, die Wahrheit dieser Feststellung zu beweisen, besteht darin, übertriebene Zugehörigkeitsgefühle zu einem bestimmten Personenkreis zurückzuweisen und das Universum und die ganze Familie der Menschen und die anderen Geschöpfe Gottes liebevoll in unser Gebet einzuschließen. Gottes Liebe ist allumfassend. Seine vollkommenen Widerspiegelungen lieben so, wie Er liebt. Niemand ist ausgeschlossen. Daher kann uns eine Familie niemals genommen werden, ganz gleich, wie nachdrücklich der körperliche Sinn das Gegenteil behaupten mag.

Wir brauchen nur mit erbarmungsvoller geistiger Einsicht um uns zu schauen, um zu erkennen, wie sehr die Welt gerade jetzt nach unserer selbstlosen Liebe hungert. Ferner strömt Gemüt, in dem wir immer leben, von Ursprünglichkeit und schöpferischer Kraft über, die nur darauf warten, in segnenden und heilenden, vom Prinzip inspirierten Ideen ausgedrückt zu werden.

Einer Christlichen Wissenschafterin, die die wahren Tatsachen des Seins ehrlich und aufrichtig anerkannte, wurde klar, daß das Beharren in einem grundlosen Gefühl von Kummer manchmal ein Ausdruck von Selbstsucht ist.

„Was mir durch das Ableben meines Mannes plötzlich entzogen wurde“, so erklärte sie, „war ein sterblicher Begriff von Behaglichkeit und Annehmlichkeiten, eine Art apathischer Zufriedenheit durch materiellen Wohlstand. Währenddessen wartete die sanfte Macht des vollständigen, geistigen Seins nur darauf, erkannt zu werden. Ich mußte mein Bewußtsein in die richtige Richtung lenken. Ich mußte Trägheit und Furcht ablegen und Dinge tun, derentwegen ich mich auf meinen Mann verlassen hatte, wie z. B. das Autofahren. Ich mußte ein größeres Interesse am Weltgeschehen entwickeln und an dem, was um mich her vor sich ging.“

Diese Frau erkannte — wie jeder es früher oder später muß —, daß das einzige, was man je verlieren kann, wertlose Gedanken und Motive sind, die von der falschen Annahme herrühren, daß es Leben in der Materie gebe und daß der Mensch sterblich sei. Wenn wir diesen Irrtum in fortschreitendem Maße beseitigen, erlangen wir die Freiheit, mit größerer Klarheit die Tatsache der Allheit der Liebe und der Unsterblichkeit des Menschen wahrzunehmen — zu erkennen, daß es keinen Tod gibt, und die biblische Verheißung zu erleben: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun.“ Pred. 3:14;

Es gibt in Wirklichkeit nur das Jetzt des immer gegenwärtigen Gemüts, und dieses Jetzt ist nur gut und entfaltet sich ewiglich in unendlicher Vielfalt und Fülle. Das beharrliche Festhalten an dieser Wahrheit versorgt uns hier auf Erden mit der Freundschaft, der Wärme und dem Trost, die wir brauchen.

Unser Meister, Christus Jesus, sagte: „Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Joh. 8:29; Mrs. Eddy schreibt: „Das Gute fordert vom Menschen, daß er zu jeder Stunde das Problem des Seins ausarbeite.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 261.

Wenn wir im täglichen Leben allen Menschen christliche Liebe entgegenbringen, wird unser Leben nicht leer oder sinnlos, sondern kraftvoll und strahlend sein. Wir werden dann immer mehr feststellen, daß alles, was wir tun, in Freude und Frieden getan wird, weil es im Dienste des Herrn geschieht.

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