Benutzen wir manchmal das Alter als eine Entschuldigung — als einen Vorwand, widerstandslos Begrenzungen hinzunehmen, die den Menschen durch die Annahme zu vieler oder zu weniger Jahre auferlegt werden? Die Welt schreibt allgemein dem fortgeschrittenen Alter gewiß viele Schwächen zu und entschuldigt auf diese Weise viele Unzulänglichkeiten. Am anderen Ende der Skala begrenzt die weltliche Annahme häufig junge Menschen mit der Behauptung, sie seien zu einem reifen Urteil oder einer verantwortungsbewußten Handlung nicht fähig.
Die Christliche Wissenschaft weist beide Annahmen zurück. Sie lehrt, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist, daß er immerdar vollständig und vollkommen ist und daß seine Reife oder Lebenskraft nicht von der Anzahl der Jahre abhängt. Außerdem zeigt sie, daß die Wahrheit über den Menschen, wenn sie erkannt wird, auch in unserer menschlichen Erfahrung durch den Nebel des sterblichen Trugbildes hindurchscheint und die falschen Annahmen von Begrenzung, die dem Alter zugeschrieben werden, zunichte macht.
Im Laufe der Geschichte haben Menschen große Dinge vollbracht, nachdem sie schon längst das Alter überschritten hatten, das normalerweise dem Ruhestand vorbehalten ist. Sie haben bewiesen und beweisen auch fernerhin, daß das Alter kein bestimmender Faktor ist, wenn es darum geht, Intelligenz und Lebenskraft zum Ausdruck zu bringen und die verschiedenartigsten Verpflichtungen zu erfüllen. Wenn wir etwas anderes glaubten und in unseren Bemühungen aufgrund sinkender Erwartungen nachließen, würde dies bedeuten, das Alter als eine Entschuldigung dafür zu benutzen, daß wir nicht die gottverliehenen Fähigkeiten des Menschen demonstrieren.
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