Wo durch Läuterung des Denkens göttliche Wahrheit, göttliches Leben und göttliche Liebe stufenweise demonstriert werden, ist Fortschritt zu verzeichnen. Der Prophet schreibt folgendes über die Macht von Gottes Wort: „Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und läßt wachsen, daß sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu esse, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.“ Jes. 55:10, 11;
Für alle, die etwas vom göttlich Guten verstanden und demonstriert haben, öffnet sich die Tür weiter zu einem höheren Verständnis von Gott. Das heißt, in dem Verhältnis, wie wir erkennen, daß wir der von Gott erschaffene Mensch sind, und Seine Eigenschaften widerspiegeln, werden wir das geistige Leben besser verstehen, und es wird uns gelingen, unser Verständnis erfolgreich auf unsere menschliche Erfahrung anzuwenden. Mrs. Eddy schreibt: „Jeder Schritt zur Güte hin ist ein Ablassen von der Materialität und ein Hinneigen zu Gott, Geist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 213; Gute Gedanken führen, wenn sie ausgedrückt werden, stufenweise zur Vollkommenheit, dem Endziel des Daseins. Gut zu sein heißt auch, liebevoll, freundlich, hilfsbereit und demütig zu sein. Ein guter Mensch bemüht sich immer, hoffnungsvoll, fröhlich und guter Dinge zu sein. Er betrachtet sein Leben von der guten Seite, der Seite Gottes, des göttlichen Gemüts.
Christus Jesus sagte in seiner Bergpredigt, daß wir uns nicht um den andern Tag zu sorgen brauchten, daß wir aber vor allem das Reich Gottes suchen sollten, und dann würde jeder Tag für sich selbst sorgen. s. Matth. 6:33, 34; In gleicher Weise demonstriert die Christliche Wissenschaft, daß Gemüt Alles-in-allem ist und daß der Mensch, die Idee des Gemüts, alles besitzt, was er braucht. Menschliche Ansichten, die anscheinend unser Dasein begrenzen möchten, müssen zurückgewiesen werden. Der Kampf gegen Mangel jeder Art ist bis zur letzten Konsequenz zu führen, bis der Irrtum der Wahrheit weicht. Mrs. Eddy schreibt: „Wir müssen jedoch mit den einfacheren Demonstrationen der Herrschaft beginnen, und je eher wir beginnen, desto besser. Es bedarf der Zeit, um die endgültige Demonstration zu vollbringen. Beim Gehen werden wir von den Augen geleitet. Wir schauen vor unsere Füße, und wenn wir weise sind, blicken wir über den einzelnen Schritt hinaus in Richtung des geistigen Fortschritts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 429;
In einer Zeit allgemeiner Arbeitslosigkeit war ich ohne Stellung. Das machte mich traurig und unzufrieden, und ich fühlte mich gesundheitlich nicht wohl. In dieser Lage lernte ich die Christliche Wissenschaft kennen. Daraufhin wurde mir klar, daß mein Platz bereits in Gott, dem göttlichen Gemüt, festgelegt war. Kein anderer konnte ihn einnehmen. Ich wurde wieder freudig und zufrieden, und die menschlichen Beschwerden verschwanden allmählich.
Ich hatte den ersten Schimmer von der göttlichen, heilenden Wirksamkeit der Wahrheit erhascht. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Stellung in meinem Beruf fand, in der ich bis zum Abteilungsleiter vorankam. Ich versuchte, die Christliche Wissenschaft auf meine Arbeit anzuwenden, und las jeden Morgen die Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. Das war meine Nahrung für den Tag und stärkte mein Gottvertrauen. Später machte ich mich selbständig. In dieser Tätigkeit mußte ich Schritt für Schritt demonstrieren, daß Gott Sein Geschäft führt und mir alles gab, was ich brauchte. Dabei wurden viele Schwierigkeiten überwunden. Nach und nach festigte sich meine Position, so daß ich ausreichende Versorgung hatte.
Schließlich zeigte sich mir ein neuer Weg. Dank Führung, die mir durch die Christliche Wissenschaft zuteil wurde, kam ich in ein Land, wo ich mich wieder in einer Kirche Christi, Wissenschafter, betätigen konnte, was mir in den Jahren vorher nicht möglich gewesen war. Ich fand eine neue Existenz, die mich sogar noch mehr befriedigte als meine vorherige und zu reichlicher Versorgung führte.
Fortschritt setzt allmähliche Wiedergeburt voraus, d.h., daß wir uns als die geistige Idee Gottes zeigen, die wir in Wirklichkeit sind. Mrs. Eddy schreibt: „Die Wiedergeburt ist nicht das Werk eines Augenblicks. Sie beginnt mit Augenblicken und dauert durch die Jahre fort; mit Augenblicken der Hingabe an Gott, des kindlichen Vertrauens und der freudigen Aufnahme des Guten; mit Augenblicken der Selbstverleugnung und der Selbsthingabe, der himmlischen Hoffnung und der geistigen Liebe.“ Vermischte Schriften, S. 15;
Wer richtig vom Prinzip aus anfängt, wird auch richtig enden. Wenn wir unser wahres Selbst, das göttlich Gute, klar widerspiegeln, wird der Erfolg nicht ausbleiben. Dagegen führen Gedanken, die anscheinend unseren Ausblick begrenzen, zu keinem Fortschritt. Was Gott gibt, brauchen wir nur zu beanspruchen. So ist die Versorgung, die wir aufgrund unseres Verständnisses von Gott, dem schöpferischen Gemüt, empfangen, greifbar nahe und für immer gesichert.
In der Bibel lesen wir, wie Gott die Kinder Israel versorgte: „Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen, und dein Manna versagtest du nicht ihrem Munde und gabst ihnen Wasser, als sie dürstete. Vierzig Jahre versorgtest du sie in der Wüste, so daß ihnen nichts mangelte.“ Neh. 9:20, 21;
Wir sollten uns nicht entmutigen lassen, wenn sich die Lösung eines Problems hinauszuzögern scheint. Gott, das Gute, hilft, wenn wir im Gebet Seine nie versagende, immer gegenwärtige Macht demonstrieren. Wir müssen uns aber prüfen, um zu sehen, ob wir wirklich in zunehmendem Maße die Liebe in unser Bewußtsein einströmen lassen und nicht der Versuchung nachgeben, zu glauben, unsere eigenen gedanklichen Vorbehalte könnten unseren Fortschritt verzögern.
Wenn wir geistig an einem Problem arbeiten und offenbar kein Wandel zu sehen ist, bedeutet das nicht, daß die heilende Wahrheit nicht gewirkt habe. Auch ein Wechsel von einem Ausüber zu einem anderen darf nicht die Täuschung in uns aufkommen lassen, daß der erste Ausüber nicht zur Lösung des Problems beigetragen habe. Keine gute Arbeit wird umsonst getan.
Wenn ein Tunnel gebohrt wird, ist die erste Bohrung genauso notwendig wie die letzte, um zum Durchbruch zu gelangen. In der Bibel lesen wir: „Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“ 1. Kor. 13:9, 10. Ein schrittweises Erkennen oder ein schrittweises Erfassen der Wahrheit des Seins führt, wenn sie verstanden und demonstriert wird, zur Vollkommenheit und damit zur Lösung unserer Probleme.