Gelegentlich, wenn ich eine belebte Straße entlanggehe, möchte ich jedem um mich her die Augen für das heilende, umwandelnde Wirken der Christlichen Wissenschaft öffnen. Eine wunderbare Möglichkeit, das zu tun, besteht darin, einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag mit anderen zu teilen. Bei dieser Gelegenheit können die verschiedensten Menschen etwas über eine Lebenseinstellung erfahren, die heilt und befriedigt. Sie können eine Lösung für die Leiden und Enttäuschungen des täglichen Lebens finden.
Mrs. Eddy arbeitete nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft ihr ganzes Leben lang daran, den Menschen die Augen für die Freude und Gesundheit, die Vitalität und Freiheit des Lebens in Gott zu öffnen. Und sie war noch damit beschäftigt, als sie im 89. Lebensjahr fragte: „Wann wird die Welt zu dem Vorrecht erwachen, Gott zu erkennen, die Freiheit und Herrlichkeit Seiner Gegenwart — wo
‚Er wandelt sicher auf dem Meer
und reitet Sturm und Wind.‘ “ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 356;
Wie können wir Mrs. Eddys Beispiel folgen, wenn wir den christlich-wissenschaftlichen Vortrag an unserem Ort stützen? Wie können wir das Wort verbreiten? Gebet wird dabei helfen. Individuelles tägliches Gebet für die Kirche und den Vortrag wird dazu beitragen, die Menschen dazu wachzurütteln, den praktischen Wert der Christlichen Wissenschaft zu entdecken. Es kann damit beginnen, sie aus dem täuschenden Griff der Materie zu lösen und ihnen die Augen für die Tatsachen des geistigen Seins, die das ganze Leben umgestalten, zu öffnen — für die Unversehrtheit und Unsterblichkeit des Menschen. Tägliches, diszipliniertes, inspiriertes Gebet kann eine machtvolle Rolle dabei spielen, den Widerstand der Gleichgültigkeit und der Geringschätzung aufzulösen, indem wir frische, vernünftige Schritte zur Bekanntmachung des Vortrags einleiten; indem wir interessierte, empfängliche Menschen zu unseren Vorträgen bringen; indem wir der Kirche, der Ortsgemeinde, uns selbst und den Menschen überall Heilung bringen. Das göttliche Wirken, das eine gute Vortragsvorbereitung und vitale, heilende Vorträge entwickelt, ist Gebet in Tätigkeit, durch Gebet erzeugte Frische. Wirksames Gebet ist das Gebet der Entdeckung — des Verstehens, Bekräftigens und Beweisens der Macht Gottes und der göttlichen Tatsachen des Seins, der Energien des Geistes.
Welches sind nun einige der metaphysischen Tatsachen, die wir anwenden können, um die Vortragstätigkeit zu stützen? Im Gebet können wir damit beginnen, Gottes Vollkommenheit und Macht zu bekräftigen. Wir können verstehen, daß die Kirche eine göttliche Idee ist und Gottes Tätigkeit ausdrückt. Wir können wissen und darauf bestehen, daß der Vortrag als Teil des menschlichen Ausdrucks der göttlichen Idee Kirche auf die Umgebung, örtlich und universal gesehen, eine heilende Wirkung haben muß. Er muß die Substanz der Energie Gottes ausdrücken, die die ganze Welt umfängt und die heilende Kraft Gottes bekundet.
Durch Gebet können wir darauf bestehen, daß jeder Vortrag durch eine göttliche Kraft veranlaßt wird, die das ganze Gemeinwesen erreicht; daß die Tätigkeit der Seele das Gesetz Gottes durchführt und daß er unwiderstehlich die Menschen dazu aufrüttelt, ihr geistiges, von Gott gelenktes Sein in der Christlichen Wissenschaft zu entdecken. Gleichzeitig können wir in unserem eigenen Denken jeden Anspruch, daß die Umwelt in der Materialität aufgehe und nicht daran interessiert sei, unsere Vorträge zu besuchen, zum Schweigen bringen und zurückweisen. Wir müssen diesen Anspruch mit der Überzeugung verneinen, daß der Mensch kein körperliches Wesen ist, das in der Materie aufgeht. Er ist eine geistige Idee und spiegelt Gottes Herrschaft wider. Wir können uns klarmachen, daß die göttliche Energie des göttlichen Gesetzes, des allumfassenden Guten, immer wirksam ist und die Menschen zu ihrer wahren Identität erweckt.
Überall in der Welt gibt es Tausende von Menschen, die für die göttliche Wahrheit empfänglich sind, die nach einem besseren Leben verlangen. Was könnte sie davon zurückhalten, sich der heilenden Kraft eines christlich-wissenschaftlichen Vortrags zuzuwenden? Ist es nicht der unpersönliche Widerstand gegen das Gute, tierischer Magnetismus genannt, der herabziehende, zurückhaltende Einfluß der Annahme vom Leben in der Materie? In unseren Gebeten für einen Vortrag können wir diesen Anspruch des Bösen zurechtweisen und zerstören. Wir können anerkennen und bekräftigen, daß jede Tätigkeit, die mit dem Vortrag verbunden ist, unter Gottes Leistung steht und erfolgreich erfüllt werden muß; deshalb kann die Vortragstätigkeit durch keinen widersetzlichen Anspruch des Bösen behindert werden.
Da Gott der einzige Schöpfer ist und keinen Widersacher kennt, können wir daran arbeiten, alle Ansprüche des Bösen oder des tierischen Magnetismus auf ihr Nichts — niemand, kein Ding, keine Macht — zurückzuführen. Das Böse ist eine Lüge ohne Ursache, Beweggründe oder Einfluß. Der Christus, die geistige Idee der göttlichen, allmächtigen Liebe, ist immer bei uns. Er vernichtet alle Suggestionen einer widerstrebenden Macht. So ist die Annahme von einer entgegengesetzten Anziehung, tierischer Magnetismus genannt, unwirklich. Und da sie nicht von Gott geschaffen ist, entbehrt solch eine Anziehung der Autorität Gottes. Daher ist sie nichts. Während unserer metaphysischen Arbeit können wir überzeugt sein, daß Gottes Güte und Macht alles ist, was irgendwo vor sich geht. Wenn wir uns dessen gewiß sind, kann das Böse keine Phase der Vortragstätigkeit behindern, und es kann niemanden davon zurückhalten, sich von dem heilenden Einfluß der Macht Gottes, auf die der Vortrag hinweist, angesprochen zu fühlen.
Mrs. Eddy schreibt: „Die Wahrheit des Gemüts-Heilens erhebt die Menschheit dadurch, daß sie das reine Gemüt als absolut und in sich vollständig anerkennt und das Böse als nichts, obwohl es zu sein scheint.“ Und sie fährt fort: „Das reine Gemüt strahlt eine Atmosphäre aus, die heilt und erlöst.“ Vermischte Schriften, S. 260;
Die Christlichen Wissenschafter müssen alle ihre Tätigkeiten auf die Grundlage des Gebets stellen. Mrs. Eddy war von der Macht des stillen Gebets überzeugt. Bei einer Gelegenheit riet sie zwei Vortragenden: „Ein wirklicher Metaphysiker weiß, daß Gemüt alle Macht und die einzige Macht ist und daß das unhörbare mentale Wort in der Regel wirksamer ist als das hörbare.“ Und sie sagte weiter: „[Sie werden] unseren Gott in der Wissenschaft als das Prinzip demonstrieren, das die Handlungen des Menschen veranlaßt.“ Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 149, 150;
Was sind die Früchte unseres Gebets? Eine Kirche im westlichen Kanada benutzte das Gebet als Grundlage für die Ankündigung des Vortrags in der Öffentlichkeit. Der Vortrag wurde in einem öffentlichen Saal gehalten, und es fanden sich viele Fremde ein. Manche kamen direkt von der Straße und fragten, ob es recht wäre, daß sie kämen. Eine andere Zweigkirche brachte ein solch lebendiges Gebet in ihre Vortragsvorbereitung, daß der Vortragende, als er eintraf, feststellte, daß die Nachricht über den Vortrag über die ganze Stadt verbreitet war. Wo immer er auch hinkam — zum Postamt, zum Supermarkt, zur Tankstelle, zur Bäckerei — lud er die Leute zum Vortrag ein. Sie erwiderten alle: „Ach, wir sind schon eingeladen; wir hoffen, dort sein zu können.“
Was für einen großartigen Vortrag werden wir haben, wenn wir verstehen, daß der Christus immer gegenwärtig ist, jeden Schritt der Vorbereitung lenkt und in dem Vortrag selbst das menschliche Bewußtsein aus dem begrenzenden Traum der Materie erweckt. Gottes Macht allein rüttelt das Gemeinwesen auf, dem heilenden Einfluß der göttlichen Wissenschaft nachzugeben. Wir werden ganz natürlich unsere persönlichen Schwierigkeiten vergessen, andere am Guten teilhaben lassen und ihnen helfen, wenn wir von Dankbarkeit und Freude für all das Gute, das uns Gott gegeben hat, erfüllt sind. Es ist leicht und natürlich, die Menschen zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft einzuladen, wenn wir verstehen, daß wir alle zur Familie Gottes gehören. Dan finden wir Gottes Verheißung erfüllt: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ 3. Mose 19:33, 34.