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„Dein Reich komme“

Aus der Dezember 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir wissen nicht, welcher der Jünger es war. Aber einer von ihnen bat den Meister — nachdem Jesus sein Gebet beendet hatte —, sie beten zu lehren. Aus dieser einfachen Bitte ergaben sich einige kurze Erklärungen — ein Gebet, das unzählige Millionen Menschen vereint hat. Dieses Gebet des Herrn enthält die so bedeutungsvolle Bestätigung: „Dein Reich komme.“ Luk. 11:2;

Zweifellos war das Gebet, das Jesus betete, weit mehr als bloße Worte. Es beschrieb sein Verständnis der Wirklichkeit. Und er bewies dieses Verständnis. Er heilte die Kranken, wandelte die Sünder um, weckte die Toten auf. In einer Weise, die die Welt nicht vergessen wird, veranschaulichte Jesus das Reich Gottes als hier und jetzt gegenwärtig. Unsere Gebete mögen heilige und schöne Worte wiederholen. Wenn wir jedoch auf dem Weg folgen wollen, den Jesus uns vorzeichnete, müssen wir in diesen Gebeten über die Hoffnung und Dankbarkeit hinausgehen. Wir müssen ihnen entsprechend leben.

Unsere Gebete müssen die Demonstration der Gegenwart und Macht Gottes in unserem Leben sein. Mrs. Eddy schreibt in bezug auf Christus Jesus: „Er lebte im Geist seines Gebets: ‚Dein Reich komme.‘ “ Vermischte Schriften, S. 211; Jeden Tag sollten wir unsere Fähigkeit, unserem Gebet gemäß zu leben, erweitern. Gottes Reich ist hier — jetzt. Wir warten nicht, daß es kommen werde. Wir freuen uns und erkennen dankbar seine Gegenwart an. Wir leben jetzt in Seinem Reich, und Schritt für Schritt beweisen wir, daß Gottes Allheit ebenjetzt besteht. Seine unendliche Vollkommenheit ist eine Tatsache.

Da Jesus verstand, daß all das Gute, das jemals erreichbar sein wird, in jedem Augenblick erreichbar ist, erlebte er den tiefen Segen, der einem zuteil wird, wenn man Gottes Gegenwart anerkennt. Für ihn waren die Worte „Dein Reich komme“ nicht so sehr eine Bitte als eine dankbare Bestätigung. Weil er die geistige Schau besaß, die ihn die Gegenwart der Allheit Gottes erkennen ließ, wurde er durch die Gegenwart des Reiches Gottes gestärkt, inspiriert und erhalten. Er zeigte, daß Frieden und Freude schon jetzt erlangt werden können. In dem Maße, wie wir seinen Fußtapfen folgen, werden wir beginnen, uns desselben Reichs zu erfreuen, das Jesus erkannte. Er konnte sogar zu den Pharisäern sagen: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Luk. 17:21 [Fußnote];

Er war zu der Erkenntnis gelangt, daß der Himmel sich im Bewußtsein befindet. Wir veranlassen nicht das Reich Gottes, von irgendwoher zu kommen, noch brauchen wir zu versuchen, uns zu ihm hin zu begeben. Wenn wir beten, daß Gottes Reich komme, erkennen wir an, daß die Allheit und Vollkommenheit, die Güte und Vollständigkeit, die Schönheit und Allerhabenheit Gottes jetzt im individuellen Bewußtsein ans Licht kommen.

Das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy fordert die Mitglieder auf, täglich zu beten: „ ‚Dein Reich komme‘; laß die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!“ Handb., Art. VIII Abschn. 4;

Jeder von uns kann sich der Regierung Gottes unterstellen. Wir können unsere Barmherzigkeit, unsere Freundlichkeit, unsere Zuneigung geistig zum Ausdruck kommen lassen. Wir können an der Wirklichkeit von Gottes Güte in unserem Denken festhalten, wenn das fleischliche Gemüt uns einreden möchte, daß das Böse und die Disharmonie bestünden. Wir können beginnen, das Leben voll auszuschöpfen, und dadurch wahre Vitalität, Vollständigkeit und Reinheit bekunden.

Gott ist göttliches Prinzip. Seine unfehlbare Schöpfung wird in dem Zustand absoluter Vollkommenheit erhalten. Die Christliche Wissenschaft bringt Gottes ewige, sich nie verändernde Gegenwart ans Licht. Der Mensch ist für Gottes Allheit unentbehrlich. Er bezeugt diese Allheit. Seine Schönheit und Vollständigkeit sind ein Beweis für das wahre Wesen Gottes. Dies sind die Fakten der Wirklichkeit. Vollkommenheit ist das Reich Gottes. Der geistige Sinn nimmt seine Gegenwart wahr. Unser Gebet „Dein Reich komme“ muß mehr als eine Bitte sein. Es muß mehr als ein Wunsch sein. Wahres Gebet bringt die ehrliche Erkenntnis mit sich, daß Gottes Reich gekommen ist und daß es die tatsächliche Substanz wahren Bewußtseins ist.

In der ganzen Welt beten täglich Millionen Christen für das Erscheinen des Reiches Gottes. Wir können dankbar sein, daß so vielen dieses Gebet vertraut ist und daß so viele es mit einem inbrünstigen und ernsten Verlangen nach Seinem Reich beten. Mrs. Eddy schreibt: „Alle christlichen Kirchen haben ein einigendes Band, einen Kern- oder Berührungspunkt, ein Gebet — das Gebet des Herrn. Wir haben allen Grund, uns darüber zu freuen, daß wir uns in Liebe und in dieser heiligen Bitte mit jeder betenden Gemeinde auf Erden vereinen — ‚Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.‘ “ Pulpit and Press, S. 22;

Unser tägliches Leben sollte für die Aufrichtigkeit unseres Gebets zeugen. Wenn wir wirklich den Wunsch haben, zu beweisen, daß Sein Reich gekommen ist, werden wir die Kranken heilen. Unsere geistige Schau von Gott und Seiner Allheit wird sich vertiefen, bis wir fähig sind, die Annahmen von Krankheit augenblicklich zu durchschauen und zurückzuweisen. Wenn wir in unserem Wunsch, die Gegenwart Seines Reiches zu beweisen, ehrlich sind, werden wir unsere Wahrnehmung von der Unwirklichkeit des Bösen so stärken, daß wir mit Jesus sagen können: „Welcher von euch überzeugt mich von der Sünde?“ Joh. 8:46 [n. der engl. King-James-Ausgabe].

Und wenn wir erwarten, die Gegenwart des Reiches Gottes vollends zu beweisen, werden wir schließlich Schritt für Schritt den Tod überwinden. Wir werden das Leben der Freude und Reinheit, der Güte und Vollständigkeit für immer ans Licht bringen. Wir werden zugeben, daß unsere individuelle, geistige Identität die wahre Widerspiegelung Gottes ist. Wir werden über den Glauben hinauswachsen, die Materie gebe uns Leben, erhalte das Leben oder nehme es hinweg. In dem Maße, wie wir über jede Annahme von Sünde, Krankheit und Tod hinauswachsen, erkennen wir mit größerer Klarheit, daß Gottes Reich immer eine gegenwärtige Wirklichkeit gewesen ist und es immer sein wird.

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