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„Ich habe mich NICHT verletzt“

Aus der Dezember 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Andreas rannte gern. Ja, sobald er aus dem Haus kam, vergaß er das Gehen und rannte überall hin. Als er dann eines Tages im Schulhof rannte und hinfiel, dachte er sich nichts dabei. Er wischte sich das Kinn ab, mit dem er aufgeschlagen war, stand auf und spielte weiter, bis er das Gesicht seiner Lehrerin sah. Sie schaute sehr besorgt drein. Als er dann bemerkte, daß er blutete, bekam er Angst.

Seine Lehrerin ging mit ihm ins Sekretariat, wo sie seine Mutter anrief und ihr sagte, wie sehr sich Andreas verletzt habe. Seine Lehrerin bat sie, ihn abholen zu kommen. Andreas wußte, daß seine Mutter in etwa zwanzig Minuten da sein würde.

Als er so dasaß, hörte er ein paar Lehrer über seine schlimme Wunde sprechen. Sie sagten sogar, daß er wohl ins Krankenhaus und am Kinn genäht werden müsse. Andreas versuchte an Gott und all die heilenden Ideen zu denken, die er in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt hatte; aber er hatte Angst und fühlte sich einsam und verlassen; er konnte einfach nicht anders.

Dann kam seine Mutter; sie schien überhaupt nicht besorgt zu sein. An ihrem ruhigen Gesichtsausdruck konnte er erkennen, daß sie den ganzen Weg zur Schule gebetet hatte. Sie dankte der Sekretärin, die Andreas geholfen hatte, und sagte, daß sie sich um alles kümmern werde.

Das tat sie dann auch. Sie ging aber nicht mit ihm zum Krankenhaus, um die Wunde nähen zu lassen, sondern wandte sich an Gott und betete. Auf dem Heimweg sprachen Andreas und seine Mutter über eine Stelle aus dem Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Er kannte das Buch, denn in seiner Sonntagsschulklasse lasen sie es jede Woche zusammen mit der Bibel. Dort heißt es: „Wenn sich ein Unfall ereignet, denkst du oder rufst du aus:, Ich habe mich verletzt!‘ Dein Gedanke trägt mehr dazu bei, die Verletzung wirklich zu machen, als deine Worte, ja mehr als der Unfall selbst.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 397;

Andreas erinnerte sich, daß er selbst nicht gesagt oder gedacht hatte: „Ich habe mich verletzt“, aber er hatte seiner Lehrerin geglaubt, als sie sagte, er sei verletzt. Und damit hatte das ganze Problem angefangen. Dann hatte er auch geglaubt, was die Lehrer im Sekretariat gesagt hatten.

Andreas bemerkte plötzlich, wie er nachgegeben hatte. „Es ging alles so schnell, und alle sahen mich an und bedauerten mich“, schluchzte Andreas, „und da war es so schwer, an Gott zu denken.“

„Ja, das war es bestimmt, Liebling“, sagte seine Mutter, als sie seine Tränen trocknete, „aber wir wollen gleich jetzt anfangen, richtig zu denken — wie Gott denkt. Komm, wir kehren die Behauptungen um und wissen, daß du dich nicht verletzt hast — wie Mrs. Eddy uns erklärt, daß wir es tun sollen. s. ebd. 397: 19–25; Sie sagt:, Die christlich-wissenschaftliche Praxis beginnt mit Christi Grundton der Harmonie: „Fürchtet euch nicht!“ ‘ ebd., S. 410.

„Ich habe mich NICHT verletzt“, sagte Andreas laut, „weil Gott jeden sicher geborgen und vollkommen erhält.“ Andreas’ Furcht ließ nach. Er hatte angefangen, richtig zu denken.

Er war froh, nach Hause zu kommen, sich zu waschen und dann seine Lieblingsartikel zu lesen, die wie dieser hier im Herold für Kinder geschrieben waren. In diesen wahren Geschichten stand, wie andere Kinder in seinem Alter geheilt wurden, als sie sich Gott zuwandten. Er wußte, daß auch er geheilt werden würde. Die Angst war verschwunden.

Früh am nächsten Morgen war er für die Schule fertig. Die Wunde hatte sich völlig geschlossen, und sein Gesicht sah viel besser aus. Auch konnte er besser denken; das wußte Andreas. Was andere über ihn dachten, oder was ihm passieren könnte, war unwichtig. Wichtig war, was Gott weiß. Und Gott weiß, daß jedes Seiner Kinder vollkommen, gesund, geborgen und glücklich ist. Das war's, worauf es wirklich ankam.

Zwei Tage später später fiel Andreas wieder hin und schlug sich die Wunde auf. Statt Angst zu bekommen, sah er seine Mutter an, und beide sagten gleichzeitig: „Ich habe mich NICHT verletzt“ und lachten. Sie wußten, dies war eine Gelegenheit für Andreas, das anzuwenden, was er gelernt hatte. Die Wunde schloß sich schnell und war in ein paar Tagen völlig verheilt.

„Wie gut ist es doch“, sagte Andreas später, „wenn du weißt, daß Gott sich um dich kümmert. Du kannst dir einfach nicht weh tun, ganz gleich, was die andern sagen.“

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