Die Weihnachtsbeleuchtung ist ein alter Brauch, wenn auch der Prunk sich erst in diesem Jahrhundert mehr verbreitet hat. Die Tradition in einigen Ländern, eine Kerze ins Fenster zu stellen, um einen Fremden willkommen zu heißen, macht jetzt oft Ketten von funkelnden elektrischen Lichtern Platz. Auf die flackernden Laternen der Weihnachtssänger, die von Haus zu Haus gingen und Weihnachtslieder sangen, folgten erleuchtete Schaufenster und riesige öffentliche Weihnachtskrippen, begleitet von elektronischer und nicht unbedingt frommer „Weihnachtsmusik“. Selbst heute, wo man sich über die Notwendigkeit der Sparsamkeit beim Energieverbrauch ernstlich Gedanken macht, finden Christen überall in der Welt Mittel und Wege, die Beleuchtung vor Weihnachten sowohl innen als auch außen noch aufwändiger zu gestalten, bis ein Bummel durch die Stadt, „um die Beleuchtung zu sehen“, ein beliebter und lohnender Ausflug für die Familie wird.
Aber während sich manche des bunten Anblicks erfreuen, mögen sie sich fragen, was denn der tiefere Sinn dieser traditionellen Weihnachtsbeleuchtung sein mag. Warum hat eine Generation nach der anderen seit undenklichen Zeiten das Licht mit dem Kommen des Messias verbunden? Könnte es sein, daß die dem Weihnachtsfest zugrundeliegende Idee in gewissem Grade immer als eine Erinnerung an die durch den Christus gekommene, geistige Erleuchtung des menschlichen Bewußtseins galt — als die mentale Erleuchtung, durch die die Menschheit von dem Dunkel der falschen, sterblichen Annahmen und den mit ihnen verbundenen Leiden des menschlichen Daseins errettet wurde? Würde diese Idee verstanden, so würde sie eine himmlische Verheißung von Harmonie und Freude enthalten.
Christus Jesus, an dessen Kommen das Fest erinnert, bezeichnete sich selbst als „das Licht der Welt“ Joh. 8:12;, und sein Erscheinen auf Erden wurde durch das helle Leuchten eines Sterns verkündet. Während seines irdischen Lebens wurde der Meister immer mit Licht und Freude in Verbindung gebracht. Wenn er auch manchmal der Prophezeiung gemäß „ein Mann voller Sorgen und Kummer“ Jes. 53:3 [n. der engl. King-James-Ausgabe]; war, waren selbst seine dunkelsten Stunden, wo er mit Suggestionen der Macht des Bösen kämpfte, durch seine unerschütterliche, inspirierte Überzeugung von der ewigen steten Gegenwart Gottes, des Guten, und durch seinen Ausdruck göttlicher Eigenschaften erleuchtet.
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