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Ständig neu getauft

Aus der Dezember 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft bekräftigt vorbehaltlos das Sakrament der Taufe. Jedes rechte Motiv, das wir hegen, jedes Versprechen, das wir in unserem Einsatz für Gott geben und erneuern, stärkt zwangsläufig unsere Geistigkeit. Die Kirche Christi, Wissenschafter, unterläßt das Ritual in dem bewußten Bestreben, die unablässigen geistigen Anforderungen individueller Verchristlichung hervorzuheben, die an jeden Mann, jede Frau und jedes Kind gestellt werden. Aktive Mitgliedschaft in dieser Kirche verlangt von dem Christlichen Wissenschafter, daß er ständig seinen Entschluß, getauft zu werden, d. h. im übertragenen Sinne, wiedergeboren zu werden, ratifiziert und in die Tat umsetzt.

Obwohl Christus Jesus sich nach der damals herrschenden Sitte taufen ließ, gibt es keine Belege dafür, daß er seine Jünger zeremoniell taufte, als er sie berief. Aus seinen Lehren geht klar hervor, daß alle unaufhörlich und uneingeschränkt das ewige, unpersönliche, erlösende und heilende Wesen des Christus, der Wahrheit, das er lehrte und ausübte, zum Ausdruck bringen können. Unmittelbar vor seiner Kreuzigung verhieß er denen, die ihm nachfolgten: „Ihr ... sollt mit dem heiligen Geist getauft werden.“ Apg. 1:5; Mrs. Eddy bemerkt: „Die Läuterung oder wiederholte Taufe durch Geist entfaltet Schritt für Schritt das Urbild des vollkommenen Menschen und löscht das Zeichen des Tieres aus.“ Vermischte Schriften, S. 18;

Die Taufe, wie die Christliche Wissenschaft sie erklärt, macht den Menschen nicht vollkommen. Der Mensch ist schon jetzt vollkommen. Die Taufe erweckt uns aus dem Adam-Traum der Unvollkommenheit. Sie bestätigt und demonstriert die sündlose Reinheit des vollkommenen, von Gott erschaffenen Menschen. Die Tatsache, daß Geist, Gott, das Gute, Alles-in-allem ist, schließt die Möglichkeit einer vom Guten und der Reinheit getrennten Wirklichkeit aus. Die Taufe in der Christlichen Wissenschaft schließt kein Untertauchen im Wasser oder Besprengen ein. Ihr Nachdruck liegt einzig und allein auf der gottwärts gerichteten Geistigkeit und Beständigkeit. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Unsere Taufe ist eine Reinigung von allem Irrtum. Unsere Kirche ist auf dem göttlichen Prinzip, Liebe, erbaut. Wir können uns mit dieser Kirche nur vereinigen, wenn wir neu geboren werden aus dem Geist, wenn wir das Leben erreichen, das Wahrheit ist, und die Wahrheit, die Leben ist, indem wir die Früchte der Liebe hervorbringen — Irrtum austreiben und die Kranken heilen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 35;

Wie können wir die geistige Wiedergeburt am besten verstehen? Wie können wir die reifende geistige Wiedergeburt am besten pflegen? Wie können wir das Erscheinen der unsterblichen Identität, die durch die Taufe stufenweise sichtbarer wird, am besten fördern? Durch geistiges Verständnis können wir jeden Glauben an den Irrtum aufgeben und uns als Gottes Ebenbild erkennen.

Gott bewirkt, daß die ganze Schöpfung — eine jede geistige Identität — die Frische und Beständigkeit der Reinheit selbst widerspiegelt. Gott, sündlose Seele und todloses Leben, enthüllt jeden Augenblick die Neuheit des Lebens — den Himmel selbst. In dem Verhältnis, wie wir kein anderes Bewußtsein des Seins anerkennen und akzeptieren, erleben wir geistige Erfrischung und Erneuerung. Wir werden getauft.

Wenn wir den Wunsch haben, uns der ständigen Segnungen der Taufe mehr bewußt zu werden und durch Gebet mit der Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit der göttlichen Heiligkeit in Übereinstimmung zu gelangen, können wir unsere Gedanken erfolgreich in diese Richtung lenken. Wir können die Taufe vorbereiten, indem wir uns in die Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit vertiefen. Gebeterfülltes Studium der Christlichen Wissenschaft bietet uns ununterbrochenen Zugang zur Taufe des Geistes — einer Taufe, die durch Betätigung der Christlichen Wissenschaft gefördert wird.

Durch Betätigung der Christlichen Wissenschaft werden wir zu der Erkenntnis wiedergeboren, daß wir unseren Platz in der gottähnlichen Familie der Menschen haben, die von der Kirche Gottes, dem göttlichen Bau, untrennbar ist. Wo immer Reue, moralische Erneuerung und geistige Wiedergeburt Wege der Vergeistigung öffnen, stellt die Taufe im menschlichen Bewußtsein die der Heiligkeit innewohnende Makellosigkeit wieder her, eine unveränderliche Eigenschaft Gottes, die vom Menschen widergespiegelt wird.

Wenn Sie sich danach sehnen, einen neuen Anfang zu machen — unbelastet durch falsche Betrachtungen über die Vergangenheit —, können Sie dies tun. Je nachdem, in welchem Maße und wie häufig oder selten Sie Ihr Herz öffnen mögen, um die göttliche Liebe zu empfangen, wird sie Sie heilen, erlösen und erheben. Gott hält ständig eine Gelegenheit für die Taufe bereit. Er erweist uns unaussprechliche Gnade, die sich nie erschöpft, und stillt dabei alle Bedürfnisse in reichem Maße. Moralische Rechtschaffenheit bringt uns mit Gott, der Quelle alles Guten, in Einklang. Wenn jedoch die unsterblichen Eigenschaften der Reinheit und Heiligkeit nicht immerdar von Gott unversehrt erhalten würden, könnte dann selbst die ernsthafteste sterbliche Reformbemühung sie je aufbieten und fortbestehen lassen?

Die Integrität bleibt immer unangetastet. Zu welcher Annahme auch der materielle Sinn jemanden verführt haben mag, das wahre Selbst des Menschen — das einzige Selbst, das Gott, der einzige Schöpfer, jemals erschaffen hat, jenes Selbst, das durch geistige Erneuerung als unser eigenes enthüllt wird — könnte für Gott nie enttäuschend sein oder ohne den göttlichen Segen bleiben. Selbst der Annahme nach können wir niemals so weit abgleiten, daß die immer gegenwärtige, allumfassende Liebe nicht unser Trost und Retter sein könnte.

Wir haben immer ein Recht auf die Zusicherung, daß wir Gottes geliebte Kinder sind. Wir brauchen die Taufe dringend und sind jeden Augenblick für sie bereit. Wer meint, er hätte schon in der Vergangenheit seine Tafel reingewaschen, der kann für sich beständige Inspiration beanspruchen, damit dies auch so bleibt. Da die Taufe von Gott ausgeht, verspricht sie mehr, als nur eine Aussicht auf Selbstverbesserung. Die Taufe bringt stets die reine Vollkommenheit ans Licht.

Wenn wir ehrlich sind, werden wir zweifellos zugeben, daß unsere Bemühungen, den Anforderungen der geistigen Taufe gerecht zu werden, nicht intensiv und konstant genug sind. Sollten wir nicht danach trachten, konsequentere und standhaftere Jünger zu sein, die nach mehr als einer nur teilweisen, persönlichen Erlösung streben?

Inwieweit sind wir bereit, uns ständig neu taufen zu lassen? Die Seligpreisungen bieten uns einen Maßstab, an dem wir unsere Treue messen können. Dort sagte Jesus: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Matth. 5:8; Und in einem Brief des Paulus heißt es: „Den Reinen ist alles rein.“ Titus 1:15;

In Wirklichkeit ist also die Taufe weder eine Errungenschaft der Vergangenheit, die die Sterblichen glauben läßt, jetzt ohne Sünde zu sein, noch ist sie eine zukünftige Voraussetzung für andere, jetzt noch für sündig gehaltene Sterbliche. Der Mensch hat seinen Ursprung in Gott, und Läuterung oder geistiger Fortschritt im Leben kommt ebenfalls von Gott. Dieser wahre Fortschritt schließt uns ein, interessiert und berührt uns.

Wir brauchen und wünschen uns das, was Gott uns ununterbrochen zuteil werden läßt. Der heiligende Strom der Wahrheit und Liebe, der von Gott zu uns kommt, schützt und nährt unser erwachendes Bewußtsein in geistiger Wiedergeburt. In Wirklichkeit hat jeder einzelne die glückliche, harmonische Fähigkeit, an der Kirche teilzuhaben. Die Wirkung dieses Verständnisses zeigt sich im menschlichen Bereich in geistig produktivem Dienst, Anschluß und Miteinanderteilen. Der Apostel Paulus schrieb: „[Es ist] ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einerlei Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“ Eph. 4:4–6;

Wenn wir beharrlich unser Denken Gott zuwenden, tauft Er uns, indem Er uns belebt und heiligt und unsere reine und vollkommene Individualität und Identität ans Licht bringt. Jeden Augenblick, mit jedem Gedanken können wir Mrs. Eddys Ruf folgen: „O Christlicher Wissenschafter, du, der du der Kirche der Wiedergeborenen angehörst, erwache zu einer höheren und heiligeren Liebe zu Gott und dem Menschen; lege die volle Rüstung der Wahrheit an; sei freudig in Hoffnung, geduldig in Trübsal — damit du an ein Schmerzens-lager treten und angetan mit einem höheren Sinn von der Allmacht auf diesen Traum von Leben in der Materie herniederschauen kannst; damit du von neuem die Macht des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe erkennst, die den Menschen heilt und ihn wieder als Gottes Bild und Gleichnis einsetzt, als den Menschen, der ,einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe‘ hat.“ Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, S. 14.

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