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Dem Impuls des Bösen widerstehen

Aus der April 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Sie weiß nicht, warum sie dem Impuls nachgegeben hat“, bemerkte ein Rechtsanwalt. Er verteidigte eine Frau, die wegen Diebstahls einiger Kleinigkeiten angeklagt war. Sie kam aus einer reichen Familie und hätte die Sachen viele Male mit dem Geld aus ihrer eigenen Tasche bezahlen können. Es gab keine einleuchtende Erklärung für einen solchen Akt der Unehrlichkeit.

Dies ist bei weitem kein Einzelfall. Tausende von verhältnißmäßig wohlhabenden und im übrigen gesetzestreuen Bürgern erscheinen jährlich vor Gericht und bekennen sich des Ladendiebstahls schuldig. Sie sind gedemütigt. Zu ihrer Verteidigung können sie nur beschämt murmeln: „Ich weiß nicht, was über mich kam.“ Die Christliche Wissenschaft zeigt jedoch, daß diese Menschen mit ihren Worten auf eine wichtige Tatsache hinweisen, aus der wir alle eine wertvolle Lehre ziehen können. Sie könnte dazu beitragen, uns zu zeigen, wie wir dem Bösen begegnen, seine Absichten durchschauen und unsere natürliche, gottgegebene Integrität verteidigen können, wenn wir versucht sind, kriminelle oder unmoralische Handlungen irgendwelcher Art zu begehen.

Als Christus Jesus in der Wüste versucht wurde, erkannte er, daß die Versuchung ein Versuch war, ihn von den Segnungen der Liebe Gottes zu trennen. Es mag so ausgesehen haben, als wäre die Auseinandersetzung in seinem eigenen Denken vor sich gegangen, doch die Bibel zeigt, daß der Impuls zum Unrechttun von außen kam. Dreimal widerstand Jesus dem Angriff, und die Art, wie er die Offerten des Bösen zurückwies, zeigt, daß er erkannte, daß sie seinem von Gott regierten Wesen fremd waren. Er antwortete, als spräche er zu jemandem, und er wies die Einflüsterungen mit Bestimmtheit zurück, bevor sie in seinem Denken Fuß fassen konnten.

Schließlich entlarvte der Meister die Identität des Versuchers mit den Worten: „Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben:, Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.’ “  Matth. 4:10; Jesu direkte Herausforderung und seine standhafte Weigerung, sich dazu beeinflussen zu lassen, von Gottes Weg zur Harmonie abzuweichen, bewirkte, daß die Suggestionen des Materialismus, falschen Ehrgeizes und menschlichen Willens verstummten. Jesus bewies seine Herrschaft über sie. Dadurch, daß er dem Bösen entgegentrat, zeigte er uns allen, daß das Böse keine unwiderstehliche Macht — überhaupt keine Macht — hat über den, der weiß, daß er Gottes Kind ist. Er bahnte den Weg zu seiner und damit auch unserer endgültigen Demonstration der geistigen Tatsache, daß wir nur dann, wenn wir an Gottes Gesetz festhalten, unser geistiges, sündloses Wesen, unser Einssein mit der überreichen Güte und Ewigkeit des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe beweisen können.

Satan ist lediglich ein anderer Name für das unpersönliche Böse, das dreist behauptet, es könne die unachtsamen menschlichen Wesen „überkommen“ — sie dazu veranlassen, Unrecht zu tun. Der Apostel Paulus nannte es fleischlich gesinnt sein. Doch wie es auch genannt werden mag, es ist niemals mehr als ein falscher Anspruch auf Identität und Macht. Nichts daran ist wahr.

Die Christliche Wissenschaft macht die Tatsache geltend, daß Gott, das Gute, da Er Alles ist, die Möglichkeit der Existenz einer anderen — einer bösen — Macht gänzlich ausschließt. Der Satan, das fleischliche Gemüt — oder wie es auch genannt werden mag —, ist lediglich eine Suggestion. Sie verdient nichts als die völlige Zurückweisung, mit der ein ehrlicher Mensch jeder Lüge begegnen würde. Und wir haben gottgegebene Vollmacht, sie zurückzuweisen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Wisset denn, daß ihr unumschränkte Macht besitzt, recht zu denken und zu handeln, und daß nichts euch dieses Erbes berauben und gegen die Liebe verstoßen kann.“ Pulpit and Press, S. 3;

Wenn wir von einer teuflischen Suggestion dazu verführt werden, eine Sünde zu begehen, können wir immer Christi Jesu Beispiel folgen und unsere „unumschränkte Macht, recht zu denken und zu handeln“, ausüben. Keine lügende Suggestion kann uns dazu verleiten, Unrecht zu tun — kein Impuls, zu stehlen oder auf andere Weise eines der Zehn Gebote zu übertreten, kann uns „überkommen“ und dazu bringen, unmoralisch zu handeln —, wenn diese Einflüsterungen schnell und entschieden verneint werden. Die christliche Norm ist Vollkommenheit — vollkommener Gott und vollkommener Mensch —, und wir erreichen die Harmonie des Himmels nur dadurch, daß wir an dieser Norm festhalten.

So gesehen, ist das Böse, das sich in jemandem zeigt, immer eine Lüge. Man sollte ihm stets energisch entgegentreten, ob es nun in uns selbst oder in anderen zu sein scheint. Wenn Christus Jesus mit dem Augenschein von Sünde — Heuchelei, Unehrlichkeit, Stolz, ungeistigem Denken aller Art — konfrontiert wurde, rügte er sie oft, und manchmal zeigte er ihren Opfern die Falschheit des Einflusses, der sie offensichtlich für die Wahrheit ihrer tatsächlichen christusgemäßen Reinheit und Lauterkeit als Kinder Gottes blind machte. Jesus erklärte einmal einer Gruppe fanatisch-frommer Zuhörer die unpersönliche Natur ihrer Sünde. Er sagte: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun... Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eignen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“  Joh. 8:44;

Wir brauchen niemals die lügenden Suggestionen zu akzeptieren, die behaupten, der Mensch sei nun einmal sterblich, und zuzulassen, daß wir oder andere mit Unrechttun identifiziert werden. Statt dessen können wir daran festhalten, daß alle Menschen die unsterblichen Kinder Gottes sind — die reinen und vollkommenen Ideen des einen Gemüts. Eine Lüge wird schließlich stets durch die Wahrheit überwältigt, doch nicht immer bevor der Betreffende darunter gelitten hat, daß er mit dem Irrtum identifiziert wurde, und dieses Leiden ihn willig gemacht hat, den Irrtum aufzugeben. Wieviel besser ist es dann also, von Anfang an immer für unsere Lauterkeit einzutreten. Es ist nicht schwer, dies zu tun. Mrs. Eddy sagt: „Widerstehe dem Bösen — dem Irrtum jeder Art —, und es wird vor dir fliehen.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 406.

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