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„Des Menschen moralisches Recht“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Für religiöse Menschen ist es mitunter schwer zu verstehen, warum ihnen Dinge widerfahren — wie Unfälle oder Krankheit —, die sich nicht mit den in der Bibel enthaltenen Lehren und Begebenheiten vereinbaren lassen. Sie mögen diese unharmonischen Ereignisse einer feindlichen Macht zuschreiben oder sie als Naturgesetz abtun.

Solche Erfahrungen sind jedoch weder das Ergebnis von Naturgesetzen, noch rühren sie vom Wirken materieller Kräfte her. Sie sind das Resultat einer falschen Annahme. Ja, sie sind die Folge eines Nichtverstehens von Gottes großer Liebe zu Seiner Schöpfung, dem Menschen und dem Universum.

Wir müssen die Annahme zurückweisen, daß Unannehmlichkeiten von einer Gott entgegengesetzten Macht herrührten, der die Menschheit sich fügen muß. Wir sollten statt dessen von der Grundlage eines vollkommenen Gottes und eines vollkommenen Menschen ausgehen und an der Tatsache festhalten, daß Gott, das unendliche Gemüt, die einzige Ursache, der einzige Schöpfer ist. Der Christus, die wahre Idee Gottes, fordert von allen Menschen, daß sie allen Glauben an Disharmonie und jede Kundwerdung derselben überwinden, indem sie nur das von Gott, dem göttlichen Prinzip, stammende Gute als wahr akzeptieren.

Die Wissenschaft des Christus öffnet den von Leid geplagten Sterblichen die Augen, so daß sie das Gute, das Gott ihnen ständig zuteil werden läßt, erkennen können und dadurch angeregt werden, ihre Einheit mit Gott zu demonstrieren. Als Ausdruck des göttlichen Bewußtseins ist sich der wahre Mensch seiner Gotteskindschaft immer bewußt. Er bringt alle göttlichen Eigenschaften, einschließlich Gesundheit und Harmonie, zum Ausdruck.

Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß die falschen Behauptungen des sterblichen Gemüts über den wahren Menschen berichtigt werden können, wenn wir unser Denken läutern und vergeistigen. Sie werden überwunden, wenn wir uns zum geistigen Verständnis des Seins erheben. Krankheiten, unter denen die Sterblichen zu leiden scheinen, sind nichts weiter als am Körper abgebildete falsche Annahmen. Sie müssen einzig und allein in unserem eigenen Denken berichtigt werden. In Wirklichkeit hat das Böse keine Ursache und keinen Platz, den es ausfüllen könnte. Da Gott unendliche Intelligenz, das einzige Bewußtsein ist, erfüllt Er allen Raum und schließt alles wahre Sein in sich.

So wie in einem von Licht erfüllten Raum kein Platz für die Finsternis ist, kann es auch in der Gegenwart Gottes keinen Platz für Sein Gegenteil geben. Mit dieser geistigen Erkenntnis ausgerüstet, können wir die falschen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts überwinden. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Du mußt den Weg verstehen lernen, der dich aus menschlichen Gesundheitstheorien herausführt, sonst wirst du nie glauben, daß du ganz frei von Gebrechen bist. Die Harmonie und Unsterblichkeit des Menschen werden ohne das Verständnis, daß Gemüt nicht in der Materie ist, nie erreicht.“ Und weiter sagt sie: „Laßt uns Krankheit wie einen Geächteten verbannen und bei der Regel der immerwährenden Harmonie bleiben — bei dem Gesetz Gottes. Es ist des Menschen moralisches Recht, ein ungerechtes Urteil aufzuheben, ein Urteil, das niemals durch göttliche Vollmacht verhängt worden ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 381;

Es ist somit unser moralisches Recht, die materiellen Annahmen, die uns manchmal so furchterregend und verwirrend erscheinen, als unwirklich zu betrachten. Sie sind unwirklich, weil sie nicht von Gott, dem unendlichen Guten, erschaffen sind. Gott, der vollkommene Schöpfer, erhält Seine Schöpfung, einschließlich des Menschen, als den Ausdruck Seines Wesens. Ohne Seinen Zeugen, den vollkommenen Menschen, könnte Gott sich ebensowenig ausdrücken, wie sich die Sonne ohne ihre Strahlen ausdrücken kann.

Gott und der Mensch sind daher eins als Gemüt und Idee, Ursache und Wirkung. Der wirkliche Mensch kann nicht von Gott getrennt werden. Die Bibel versichert uns mit den Worten des Jakobus, daß unser „Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ohne Tadel und kein Mangel an euch sei. Wenn aber jemandem unter euch Weischeit mangelt, der bitte Gott, der da gern gibt jedermann und allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegeben werden.“ Jak. 1:3–5;

Wir können jederzeit Gott um Weisheit bitten; Gott ist allwissendes Gemüt, und der Mensch ist Seine vollkommene Widerspiegelung. Mit dem Wissen ausgestattet, daß unser vollkommenes Selbst Gott, die göttliche Liebe, widerspiegelt, sollten wir beständig Liebe ausdrücken durch Barmherzigkeit und Vergebung. Wir können die göttliche Wahrheit durch Ehrlichkeit und Integrität bekunden, Leben durch Lebendigkeit und Frische und Geist, indem wir nur das Gute als unser Erbe akzeptieren.

Christus Jesus, unser großes Vorbild, kam, um uns das wahre Wesen Gottes und die ewige Gotteskindschaft des Menschen zu zeigen. Mit Wahrheit und Liebe im höchsten Maße ausgerüstet, konnte er alle Disharmonie, einschließlich Sünde und Krankheit, besiegen. Die heilende Macht des Christus, der Wahrheit, steht uns auch heute noch zur Verfügung durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft.

Wenn wir Gott mit reinem Herzen suchen, uns wahrhaft auf den einen Unendlichen, den wir Gott nennen, verlassen und einzig und allein danach streben, Ihm noch wirkungsvoller zu dienen — d. h., Seine Gebote zu befolgen und ihnen gemäß zu leben —, dann werden wir jeden Tag mehr von Seiner großen Liebe erleben. Warum beginnen wir nicht schon heute damit, dieses „moralische Recht“ auszuüben?

Mrs. Eddy fordert uns auf, als Ziel immer das Gute vor Augen zu haben. Sie schreibt: „Geliebte Schüler, Ihr habt den Pfad beschritten. Strebt geduldig weiter; Gott ist das Gute, und das Gute ist der Lohn für alle, die Gott inständig suchen. Ihr werdet schnell wachsen, wenn Ihr das Gute über alles liebt, den Wegweiser versteht und ihm gehorcht; er, der vor Euch hergeht, hat die steile Höhe der Christlichen Wissenschaft erklommen, steht auf dem Berg der Heiligkeit, der Wohnstätte unseres Gottes, und taucht in der Taufe der ewigen Liebe unter.“ Vermischte Schriften, S. 206.

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