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[Urtext in deutscher Sprache]

Mit zwölf Jahren begann ich über Gott und die Menschen nachzudenken.

Aus der Juli 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mit zwölf Jahren begann ich über Gott und die Menschen nachzudenken. Anlaß dazu war die Erkrankung meiner Mutter. Ich lehnte mich entschieden gegen einen Gott auf, der Krankheit schickt und droht, Kindern die Mutter zu nehmen; es erschien mir ungerecht. An einen solchen „Donnergott“ wollte ich nicht glauben. Diese laut zum Abendhimmel gesprochene Auseinandersetzung nahm mir plötzlich jede Furcht. Und als ich in die elterliche Wohnung zurückkam, war die Mutter wohlauf.

Damals wußte ich noch nichts von der wunderbaren Entdeckung Mrs. Eddys. Erst drei Jahre später hörte ich zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft, die lehrt, daß Gott das göttliche Prinzip, Liebe, ist. Da wußte ich, daß das die Religion war, nach der ich mich gesehnt hatte. Meine Mutter hatte einige Exemplare des Herolds der Christlichen Wissenschaft erhalten, und wir lasen eifrig darin. Für meine Mutter, die sich einer Operation unterziehen sollte, war diese neue Lehre ganz besonders erhebend. Sie las in jeder freien Minute in den Zeitschriften und erklärte nach einigen Tagen strahlend: „Ich bin gesund und brauche keinen Arzt mehr.“ Die ganze Familie war erstaunt; es schien wie ein Wunder. Aus der vergrämten, sorgenvollen Mutter war ein glücklicher, strahlender Mensch geworden, voller Energie und Tatkraft. Auf die Frage, warum sie so überzeugt sei, völlig geheilt zu sein, erwiderte sie immer nur: „Beim Lesen dieser Zeitschriften habe ich zwei Punkte klar erkannt, nämlich die Forderung (2. Mose 20:3): ‚Du sollst keine anderen Götter haben neben mir‘ und (Mark. 12:31): ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ “ Weiter sagte sie: „In Mrs. Eddys Schriften wird immer wieder betont, daß Gott nur gut ist und kein Leiden kennt. Und wenn das wahr ist, brauche ich auch nicht länger zu leiden.“ Die Heilung erwies sich als von Dauer.

Diese Tatsache und das beglückende Wissen um einen Gott, der Liebe ist, weckten in mir den Wunsch, mehr über diese Religion zu lernen. Mit der Erlaubnis meines Vaters trat ich aus der Kirche, der ich damals angehörte, aus und wurde Mitglied einer Gruppe Christlicher Wissenschafter. Ich wurde sogleich mit Ordnerdienst und Literaturverteilung betraut, was ich mit großem Eifer tat. Als Sonntagsschülerin lernte ich alle Lieder Mrs. Eddys in englisch und deutsch und liebte sie besonders. Es war eine glückliche Zeit.

Ganz selbstverständlich war es für mich, daß ich mich mit achtzehn Jahren um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche bewarb und aufgenommen wurde. Das liegt nun schon viele Jahre zurück, und ich habe das große Glück gehabt, mit der Christlichen Wissenschaft zu leben. Es war kein Schweben in den Wolken! O nein! Probleme tauchten auf, die gelöst werden mußten. Oft war ich verzagt und wollte aufgeben. Doch immer wieder dachte ich an die segensreichen ersten Jahre meiner Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und gewann dann festen Boden.

Dankbar erinnere ich mich einer augenblicklichen Heilung. Ohne daß ich es beachtete, waren meine Füße plötzlich stark angeschwollen. Obgleich dieser Zustand hinderlich war, fehlte ich keinen Tag auf meiner Dienststelle. Da es die Zeit eines großen politischen Machtwechsels war, verlangte mein Vorgesetzter, daß ich einen Vertrauensarzt aufsuchte. Dieser Forderung konnte ich mich nicht widersetzen. Der Arzt stellte ein Herzleiden fest und wollte mich sofort in ein Sanatorium schicken. Ich hatte keinen Augenblick Furcht; ich konnte nur denken: Gott kennt kein Übel, auch kein krankes Herz; ich muß lediglich aus diesem sterblichen Traum erwachen. Ich bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft in Berlin telegrafisch um Hilfe durch Gebet, um mich bei diesem Erwachen zu stützen, und innerhalb von zwei Stunden war ich geheilt. Der Vertrauensarzt, den ich nochmals aufsuchen mußte, konnte nicht verstehen, was mit mir geschehen war. Er untersuchte mich mehrmals eingehend und murmelte: „Ich kann mich doch nicht so geirrt haben! Das ist ein Wunder, wenn man in der heutigen Zeit von Wundern sprechen kann.“ Ich erklärte ihm dann, daß diese Heilung allein durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erfolgt war. Die Schwellung in den Füßen verschwand ebenfalls.

Weitere Heilungen von Scharlach und Erstickungsgefahr folgten. Auch lernte ich, Versorgungsprobleme zu meistern. Im Verhältnis zu meinem Verständnis von der Wahrheit und durch beharrliches Forschen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy erkannte ich schrittweise das unendliche Wesen geistiger Entfaltung.

Während des Zweiten Weltkriegs und danach empfand ich die absolute Macht der Wahrheit und erlebte dementsprechend Schutz und Führung. Es läßt sich nur schwer in Worten ausdrücken, wie sicher und geborgen man sich fühlen kann, wenn man sich ganz auf das göttliche Gemüt verläßt. Meine Schwester und ich wollten z. B. einmal im Keller ihres vollständig zerstörten Hauses nach etwas Eßbarem suchen. Dabei rutschte mir am Eingang zu der verschütteten Kellertreppe mehrmals ein fremder Sessel in den Weg. Schließlich konnte ich ihn hervorziehen; er war sonderbarerweise nicht beschädigt, und in den Sprungfedern steckten ein paar alte Exemplare des Herolds. Das war gerade die Speise, die wir mehr als alles andere benötigten.

Jeder Beweis der Gegenwart Gottes kam so natürlich und stets dann, wenn ich für den Segen bereit war. Ich konnte nur denken oder sagen: „Danke, Vater! Danke für Deinen immer gegenwärtigen Christus! Und Dank auch für die Christliche Wissenschaft.“ Während dieser schweren Zeit war mir die Mitgliedschaft in Der Mutterkirche eine unversiegbare Quelle geistiger Stärke. Durch das „Tägliche Gebet“ im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy fühlte ich mich mit allen Mitgliedern verbunden.

Ich bin dankbar für alle Einrichtungen Der Mutterkirche und für alle Zeitschriften, einschließlich des Christian Science Monitors. Durch den Klassenunterricht werde ich weiterhin gesegnet sowie durch die Gelegenheit, in unserer Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung tätig zu sein.


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