Wir alle sollten uns so betrachten, als hätten wir Kinder, für die wir sorgen müßten. Sogar Alleinstehende, Jungverheiratete und Großeltern haben Gelegenheit, Kindern ein bedeutendes Maß an Liebe und Wertschätzung entgegenzubringen. Unsere Kinder bedürfen dringend des besonderen Beitrags, den die Christlichen Wissenschafter zu ihrem Wohlergehen leisten können.
Wenn wir einmal kurz die jetzt ans Licht kommende Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber Kindern betrachten, so zeigt sich klar, daß ihr Wohlergehen gefährdet ist. Eine kürzlich ergangene Umfrage ergab, daß eine überwiegende Mehrzahl von Müttern kinderlos bleiben wollte, wenn ihnen noch einmal die Gelegenheit geboten würde, sich zu entscheiden. Eine Reihe von Filmen in den letzten Jahren hat Kinder als von bösen Geistern beherrscht dargestellt. Der Mißbrauch und die Vernachlässigung von Kindern, die steigende Selbstmordziffer unter jungen Menschen, all dies zeigt klar, wie außerordentlich notwendig es ist, daß den Kindern Schutz geboten wird und daß die Haltung unserer Gesellschaft ihnen gegenüber eine Heilung erfährt.
Eltern werden ihre Kinder in dem Maße lieben, wie sie sie verstehen. Und ein echtes Verständnis wird einsetzen, wenn das menschliche Denken sich der wahren geistigen Natur des Kindes öffnet. Das Kind, wie Gott es geschaffen hat, ist unversehrt und rein. Es drückt Güte, Reife, Freude und ein liebenswertes Wesen aus. Ja, sogar inmitten eines gegenteiligen Augenscheins bleibt die wahre Natur des Kindes unverändert. Sind die Eltern genügend geistig gesinnt, dann werden sie die echten geistigen Charaktereigenschaften erkennen, und das Verhalten des Kindes wird sich immer mehr dieser elterlichen Schau angleichen.
Mrs. Eddy sah Kinder als geistig und vollkommen. In Wissenschaft und Gesundheit beginnt sie ihre Definition für „Kinder“mit den Worten: „Die geistigen Gedanken und Vertreter von Leben, Wahrheit und Liebe.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 582; Diese Schau besitzt heilende Kraft. In dem Maße, wie wir sie uns zu eigen machen, bewirken wir nicht nur für unsere eigenen Kinder, sondern auch für die Kinder in aller Welt Schutz und Läuterung. Durch solch eine Betrachtungsweise wird die Vorstellung, die die menschliche Gesellschaft von Kindern hat, von einem begrenzten und falschen Eindruck zu einem geistig erleuchteten Verständnis emporgehoben.
Mrs. Eddys Definition beschreibt auch, wie die Kinder allzuoft von einem materiellen Gesichtspunkt aus betrachtet werden: „Sinnliche und sterbliche Annahmen ... materielle Voraussetzungen von Leben, Substanz und Intelligenz, der Wissenschaft des Seins entgegengesetzt.“ ebd., S. 583; Diese sterbliche Betrachtungsweise, die versucht, das Denken der Eltern und der Welt zu beherrschen, muß der inspirierten Überzeugung weichen, daß in Wirklichkeit Gott der alleinige Vater ist; daß Er ewiglich der Vater und die Mutter jeder geistigen Idee ist; daß Er allein die Vollkommenheit Seines Kindes aufrechterhält und daß Er dabei nie versagt. Jeder von uns kann zu verstehen beginnen, daß unsere Kinder für die menschliche Gesellschaft wertvoll sind und daß wir die Hüter ihrer richtigen Entfaltung und ihres Fortschritts sind. Wir sind verpflichtet, das sterbliche Denken aus seinen unwissenden und herabsetzenden Begriffen von Personen, die ihrer wahren Natur nach Repräsentanten der Liebe sind, herauszuheben. Frustration, Ärger und Enttäuschung verlieren ihre angebliche Gültigkeit, wenn wir für die göttliche Liebe und ihre Schöpfung empfänglich sind, anstatt auf sterbliche Annahmen zu reagieren.
Das Kind, dessen Schöpfer die göttliche Liebe ist, stellt keine sterbliche Persönlichkeit mit sowohl guten wie bösen Charakteranlagen dar. Wir sind verpflichtet, Ungehorsam, Auflehnung oder irgendeine andere sterbliche Annahme über Kinder nicht zu lieben. Wir haben Gelegenheit, die geistigen Tatsachen über ihr wahres Wesen zu schätzen. Das Kind, das in einem Elternhaus aufgewachsen ist, wo die Christliche Wissenschaft betätigt wird, genießt einen einzigartigen Vorteil. Eltern, die diese Wissenschaft wirklich betätigen, lassen ihren Kindern die beste Art der Betreuung zukommen, die es gibt. Am wichtigsten unter den vielen Bedürfnissen der Kinder ist vielleicht ihr Recht auf gute Gesundheitspflege. Eltern, die allein durch rein geistige Mittel für ihre Kinder sorgen, müssen sich mit eindeutigen Forderungen auseinandersetzen. Richtige Betreuung verlangt tägliches Gebet. Sie verlangt beharrliches, konsequentes Studium, verbunden mit der spezifischen Anwendung geistiger Ideen auf die Bedürfnisse der Kinder.
Wenn Eltern, die Christliche Wissenschafter sind, beispielsweise für ihr Kind Befreiung von verschiedenen medizinischen Vorschriften, wie Impfungen, anstreben, bitten sie tatsächlich um Erlaubnis, ihm einen regelmäßigen und vollen Schutz auf einer ausschließlich geistigen Basis zu geben. Es gibt für das Kind keinen sichreren und wirksameren Schutz als christlich-wissenschaftliche Behandlung. Die Eltern haben dann jedoch die ausgesprochene Verpflichtung, den Kindern diese spezifische Betreuung durch Gebet angedeihen zu lassen.
Die Unterstützung, die einem Kind durch Gebet zuteil wird, schließt durchdachte und intelligente Bejahung seiner wahren geistigen Identität ein. Die Eltern sollten die feste Überzeugung erlangen, daß Gottes Kind in der Obhut der göttlichen Liebe stets sicher ist; daß der Zweck des Kindes einzig darin besteht, die göttliche Liebe zu verherrlichen, und daß dieses Verhältnis zu Gott unverletzlich ist. Die Eltern werden auch in intelligenter Weise sterbliche Annahmen über Kinder leugnen — besonders solche, die im menschlichen Denken Vorrang beanspruchen, wie Unfälle, Ansteckung oder falsche Attraktion.
Christus Jesus nahm sich der Kinder an und heilte sie von ihren Leiden. Er liebte Kinder und erkannte ihre Verheißung. „Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich“ Matth. 19:14., sagte er.
Eltern, die Christliche Wissenschafter sind, haben allen Grund, ihre Kinder zu lieben und zu hegen. Sie beginnen ihr wertvolles geistiges Wesen zu verstehen, und aus diesem Grunde lassen sie ihnen getreulich ihre regelmäßige geistige Unterstützung zukommen. Es ist diese Liebe, die die Eltern dazu führt, ihren Kindern diese bessere Betreuung angedeihen zu lassen, wenn es auch den Eltern viel mehr abverlangt. Eine solche Betreuung dient der menschlichen Gesellschaft als Beispiel für die beste Fürsorge, die man einem Kinde angedeihen lassen kann.
