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Gott ist gut

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Siggi stand oft allein herum, wenn die anderen Kinder miteinander spielten. Sie mochten es nicht, daß er immer schmuddelig war. Und er war scheu, weil er nicht sprechen konnte wie die anderen. Er mühte sich sehr, die Wörter zu formen, aber sie waren selten richtig und kaum zu verstehen.

Niemand wußte, wo Siggi wohnte. Er erschien einfach dort, wo Jacqueline und die anderen Kinder spielten. Manche meinten sogar, er sei vielleicht ein kleiner Zigeunerjunge.

Jacqueline hatte in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt, daß alle Menschen Gottes Kinder sind. Gott liebt sie alle, denn Er ist ihr Vater. Sie wußte auch, daß sie sich einem anderen gegenüber so verhalten sollte, wie die Gebote und die Seligpreisungen es lehren. Sie hatte gelernt, daß alle Menschen sich lieben sollten, so wie Christus Jesus sie alle liebte und ihnen half. Jacqueline verstand, daß auch Siggi dazu gehörte.

Oft zog sie ihn an der Hand in den Kreis ihrer Spielgefährten. Aber das gefiel den anderen Kindern nicht, und bald wollten sie auch nicht mehr mit Jacqueline spielen. Doch das kümmerte sie wenig. Sie wollte Siggi helfen.

Siggi bekam seine erste Einladung, als Jacqueline ihn zum Essen bei ihrer Großmutter einlud. Als er ankam, blickte er sich mit großen Augen in ihrem Haus um. Er konnte fast nicht sprechen, aber er war glücklich, denn er verstand, daß er hier wirklich willkommen war.

Nach dem Essen führte ihn Jacqueline auf die Terrasse und setzte sich neben ihn. Sie begann, ihm von Gott, von Jesus und von den Zehn Geboten zu erzählen. Für Siggi war das alles ganz neu. Er saß sehr still und paßte auf. Er wollte jedes Wort mitbekommen.

Dann begann Jacqueline, ihn das erste Gebot zu lehren. Langsam und genau sprach sie ihm die Worte vor: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3; „Komm, sag mir das nach“, ermutigte sie ihn. Und Siggi gab sich große Mühe und formte langsam ein Wort nach dem andern. Es wollte nicht gleich gelingen, aber Jacqueline wiederholte die Worte immer wieder. Als er sich noch größere Mühe gab, wurden die Wörter deutlicher.

Und dann erzählte Jacqueline ihm von der Sonntagsschule. Sie war glücklich, daß sie ihrem Freund erzählen konnte, wie sie darüber dachte. Alles war so neu für ihn.

An einem Sonntagmorgen klingelte es schon sehr früh an Großmutters Haustür. Draußen stand Siggi. Er wollte mit Jacqueline spielen. Wie gewöhnlich sah er ungepflegt aus. Jacquelines Großmutter sagte: „Siggi, heute ist Sonntag, und wir gehen nachher in die Kirche. Wenn du zu Hause Bescheid sagst und dich ein bißchen sauber machst, kannst du mit uns kommen. Möchtest du das?“

Siggi sauste davon wie ein Wirbelwind. Es dauerte nicht lange, da läutete es wieder. Und da stand Siggi. Er sah jetzt sehr sauber aus und hatte sogar Socken an. Stolz streckte er die Hand aus, in der er sechzig Pfennig für die Kollekte hielt. Und dann ging er vergnügt mit Jacqueline in die Sonntagsschule.

Es blieb nicht bei diesem einen Besuch. Mit Jacquelines Hilfe verstand er, daß auch er ein geliebtes Kind Gottes ist. Eines Sonntags tauchte Siggis älterer Bruder auf und wollte in die Sonntagsschule mitgenommen werden.

Jacqueline übte weiterhin mit Siggi das Sprechen und brachte ihm Gott nahe. Wird Siggi heute nach Gott gefragt, antwortet er mit strahlenden Augen: „Gott ist gut; Gott ist gut!“ Und jeder kann verstehen, was er sagt. Die anderen Kinder schicken ihn jetzt nicht mehr weg. Sie spielen mit ihm, denn sie haben von Jacqueline gelernt, daß es ganz selbstverständlich ist, Siggi lieb zu haben. Und Jacqueline hat gelernt, was Mrs. Eddy uns erklärt: „Güte bleibt niemals unbelohnt, denn Güte macht das Leben zum Segen.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 165.

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